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Vorlage - 2011/046  

Betreff: Der Landkreis Peine auf dem Weg zur 100%-EE-Region
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Federführend:Immobilienwirtschaftsbetrieb Bearbeiter/-in: Becker, Angela
Beratungsfolge:
Ausschuss für Umwelt- und Verbraucherschutz
03.05.2011 
Ausschuss für Umwelt- und Verbraucherschutz ungeändert beschlossen   
Kreisausschuss
Kreistag des Landkreises Peine
22.06.2011 
Kreistag des Landkreises Peine ungeändert beschlossen   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n

Mittel- bis langfristig soll sich der Landkreis Peine als „100%-Erneuerbare-Energie-Region-Landkreis-Peine“ (EE-Region) entwickeln und profilieren

Mittel- bis langfristig soll sich der Landkreis Peine als „100%-Erneuerbare-Energie-Region-Landkreis-Peine“ (EE-Region)  entwickeln und profilieren.

 

Kurzfristig wird dazu ein Klimabündnis mit insbesondere den Landkreis-Gemeinden, der Stadt Peine und den Stadtwerken Peine angestrebt.

 

 

 


 

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Der Landkreis Peine soll sich als „100%-Erneuerbare-Energie-Region-Landkreis-Peine“ (EE-Region)“ auf den Weg zur  Kompetenzregion für eine nachhaltige Energiepolitik machen und sein Profil als umweltbewusste Kommune schärfen.

Er setzt damit eine klare Zielvorgabe für seine künftige Entwicklung in diesem Bereich. Dabei wird er sowohl seiner überregionalen Verantwortung als Energieerzeugungs- und Energieverbrauchs-Standort gerecht und strebt gleichzeitig in Süd-Ost-Niedersachsen eine Vorreiterrolle für die Entwicklung und Nutzung regenerativer Energiequellen und somit beim Klimaschutz an.

 

Folgende strategische Schwerpunkte sind u.a. dabei zu erörtern und zu klären:

  • Der Energieverbrauch soll durch Einsparungen und die effizientere Nutzung von Energie auf rund die Hälfte des Wertes aus einem Bezugsjahr (z.B. 2000) reduziert werden.
  • Die benötigte Energie soll zukünftig vollständig aus erneuerbaren Energien gewonnen werden unter vollständiger Nutzung der regionalen, nachhaltig erschließbaren Energiepotenziale.
  • (Auf Großverbraucher, wie z.B. das Peiner Stahlwerk und traditionelle Energie-Erzeuger, wie das Kohle-Kraftwerk in Mehrum, ist gesondert einzugehen).
  • Die Energiebereitstellung soll weitgehend durch regionale Akteure und regionale erneuerbare Energiequellen (regionale Wertschöpfung) erfolgen.
  • Die Energiebereitstellung soll umwelt-, klima- und gesundheitsverträglich sein.
  • Die Energiebereitstellung soll wirtschaftlich und sozialverträglich sein.

 

Hierzu bedarf es einer grundsätzlichen politischen und vielschichtigen Debatte und einen entsprechenden Grundsatzbeschlussfassung des Kreistages.

 

Bei der praktischen Umsetzung eines Klima- und Ressourcen schonenden Energiesystems sind vor allem die kommunale und regionale Ebene und bürgerschaftliches Engagement gefragt.

Erneuerbare Energien haben eine niedrige Energiedichte, können jedoch verbrauchernah, das heißt dezentral eingesetzt werden. Auch die Kommunikation und der Aufbau von Vertrauen zwischen den Akteuren fallen auf kommunaler und regionaler Ebene leichter. Auf der wirtschaftlichen Ebene gibt der Umbau des Energiesystems gerade in ländlichen Regionen  Impulse. Innovative Projekte, an denen sich viele beteiligen können, machen eine Region attraktiv.

In vielen Fällen konnten –wie im Landkreis Peine– in Kommunen konkrete und ambitionierte Klimaschutz-Ziele schon erreicht werden.

 

Die Umstellung des Energiesystems erfordert ambitionierte Ziele und entschiedenes Handeln auf allen Ebenen.

 

Im Klimaschutz hat die Umsetzung des vom Kreistag einstimmig verabschiedeten Masterplanes KNEM seit 2007 den Landkreis Peine deutlich voran gebracht; nahezu alle beschlossenen strategischen und operativen Ziele wurden mittlerweile erreicht.

Im Oktober 2010 ist der  Landkreis für seine hervorragende Öffentlichkeitsarbeit im Klimaschutz mit einem 40.000 € dotierten Preis im „Kimaschutz-kommunal“ Wettbewerb ausgezeichnet worden.

 

Übersicht der Zielbeschlüsse 2007/2008

  • Klimaschutz sollte eine wichtige Aufgabe für den Landkreis werden!
  • Die CO2 Emissionen sollten um 30% gesenkt werden (Bezug: das Jahr 2000)!
  • Die Energiekosten sollten mittelfristig um 10% gesenkt werden (Bezug: das Jahr 2000)!
  • Die Energieverbräuche sollen um 30% gesenkt werden (Bezug: das Jahr 2000)!
  • Der bauliche Wärmeschutz soll auf einen Energieverbrauch von nicht mehr als 100 kWh/qmBGFe   (Kilo-Watt-Stunden je energetisch relevanten Quadratmetern Brutto-Geschoß-Fläche) reduziert  werden


Übersicht zum Status 2010

  • Klimaschutz ist eine wichtige Aufgabe für den Landkreis geworden
  • Ein umfassendes nachhaltiges Energiemanagement ist eingerichtet worden
  • Der Landkreis ist dem Klimabündnis beigetreten
  • Ein Klimaschutzfond ist eingerichtet worden
  • Ein Energiemanager wurde eingestellt
  • Der Landkreis hat einen Klimaschutzpreis (40.000 €) gewonnen
  • Das Nutzerverhalten ist stärker beeinflusst worden: Soll- und Richtwerte für Schulen und Verwaltungsgebäude sind formuliert und empfohlen worden
  • Seit 2010 wird der Landkreis Peine mit Ökostrom auf Wasserkraftbasis versorgt
  • Das SZ Hohenhameln wird ab 2010 mittels BHKW (833 kWh_th und 800 kWh_el) auf regenerativer Basis versorgt!
  • Das SZ Edemissen wird ab 2010 mittels Kessel auf Holzhackschnitzelbasis (1500 kWh_th) versorgt.
  • Zwei Schülersolaranlagen wurden eingerichtet
  • Eine Bürgersolaranlage wurde initiiert!
  • Zwei Fifty-Fifty Projekte wurden eingerichtet!
  • Für alle wichtigen Objekte wurden Energieausweise erstellt!
  • Flächendeckende Daten für die systematische energetische Sanierung liegen vor und sind abgeglichen auf den Bedarf des baulichen Brandschutzes und des Unterhaltungsstaues
  • In Ilsede und Lengede wurden rd. 1,5 Mio. € aus dem Konjunktur-Programm in energetische Sanierung gesteckt.
  • Im SZ Vechelde wurden im Jahr 2010 insgesamt 30 kWp Photovoltaik für 98.000 € auf ca. 300 qm DF (Dachfläche) installiert: Leistung: 26.800 kWh/a (Annahme Eigenverbrauch 25.000 kWh/a) 
  • Im SZ Vöhrum (IGS) wurden im Jahr 2010 insgesamt  30 kWp für 99.000 € auf ca. 300 qm DF installiert: Leistung: 26.400 kWh/a (Annahme Eigenverbrauch 20.000 kWh/a)

 

Nicht alle Einsparziele sind erfüllt, insbesondere was die allgemeine Kostenentwicklung und die Menge des verbrauchten Stromes betrifft. Die Ursachen liegen zum einen in dem um 15% -igen Flächenzuwachs der letzten drei Jahre und dem Aufrüsten der EDV- und Medientechnik in den Schulen. Ein weiterer Faktor ist der schulpolitisch vorbildliche Ausbau der Mensen, der jedoch folglich den Stromverbrauch ansteigen lässt.  Dabei handelt es sich jeweils um externe Faktoren. Die durchgeführten Maßnahmen können allesamt als rentierlich angesehen werden.

 

Übersicht der Verbrauchsentwicklung von 2001 bis 2009

Der Verbrauch von Strom hat von 2001 bis 2009 von 4.050.724 kWh (100%) um ca. 22% auf einen Wert von 4.937.035 kWh (122 %) zugenommen. Die Kosten für  Strom stiegen im gleichen Zeitraum von einem Wert 450.043 €  um  68% auf   einen Wert von 758.103 €. Die  realen Emissionen von CO2   infolge der Verbräuche von Strom in  den Landkreis-Liegenschaften haben von 2001 bis 2009 von einem Wert von 2.621  Mg CO2 (100%) um ca. 22% auf einen Wert in 2009 von 3.194 Mg CO2 (122%) zugenommen.

Der Verbrauch von Heizenergie hat von 2001 bis 2009 von einem Wert von 22.781.510 kWh (100%) um ca. 8% auf einen Wert von 21.031.065 kWh (92%) abgenommen. Die Kosten für Heizenergie stiegen im gleichen Zeitraum von einem Wert 1.044.155 €  um  61% auf   einen Wert von 1.680.513 € .  Die  realen Emissionen von COinfolge der Verbräuche an Heizenergie in den Landkreis-Liegenschaften haben von 2001 bis 2009 von einem Wert von 6.097 Mg CO2 (100%) um ca. 8% auf einen Wert in 2009 von 5.629  Mg CO2 (92%) abgenommen. Die  rechnerisch bereinigten Emissionen[1] von CO2   infolge der Verbräuche an Heizenergie in Landkreis-Liegenschaften haben seit 2001 von einem Wert von 5.934  Mg CO2 (100%) um ca. 24 % auf einen Wert in 2009 von 7.382 Mg CO2 (124%) zugenommen. Dies korreliert mit der Zunahme der betrachteten Bezugsfläche.

Die  saldierten realen Emissionen von CO2   infolge der Verbräuche für Heizenergie und Strom in  den Landkreis-Liegenschaften haben mithin von 2001 bis 2009 von einem Wert von 8.718 Mg CO2 (100%) um ca. 1% auf einen Wert von 8.823  Mg CO2 (101%) zugenommen, was bei zunehmendem Wärmeverbrauch und zunehmender Nutzungsfläche einem Rückgang gleichkommt.

Nun gilt es neue strategische Schritte festzulegen.

Die „100%-EE-Region-Landkreis-Peine“ kann nur in mehreren Schritten erreicht werden.

Die Umsetzung dieser Strategie sollte systematisch und planvoll geschehen.

  • Zunächst sollte der Bedarf kritisch hinterfragt und auf das unbedingt notwendige Maß gemindert werden.
  • Dann steht die Frage der Effektivität und Effizienz an, denn ein verschwenderischer Umgang mit den wertvollen Ressourcen verbietet sich von selbst.
  • Am Ende kommt es darauf an, die unbedingt benötigte Energie auf durchgehend naturverträgliche Art und Weise herzustellen, zu transportieren, bzw. zu beziehen.

 

Für den Ausbau und die Weiterentwicklung der Energieerzeugung auf regenerativer Basis bieten sich neben dem weiteren Ausbau der Windenergie und der Solartechnik auch die Geothermie und der verstärkte Einsatz von Biomasse getragenen Energieerzeugungssystemen an.

Unter dem Aspekt der effektiven und effizienten Reduktion von CO2-Emissionen, die durch den Landkreis Peine selbst hervorgerufen werden, ist zunächst und  vorwiegend der Wärmesektor in den Fokus zu nehmen.

Hierfür bieten sich die Installation und der Betrieb moderner Heizungsanlagen vor Ort, z.B. als dezentrale Blockheizkraftwerke (BHKW) auf der Basis regenerativer Ressourcen gepaart mit Spitzenlast-Kesseln an. BHKW sind Anlagen zur Gewinnung elektrischer Energie und Wärme mittels Kraft-Wärme-Kopplung, die üblicherweise am Ort des Wärmeverbrauchs betrieben werden und dort Nutzwärme in ein Nahwärmenetz einspeisen können.  Die Wärme dient zu Heizzwecken und für die Warmwasserbereitung.  Als Antrieb für den Stromerzeuger werden Verbrennungs-Motoren eingesetzt. Der hohe Gesamtnutzungsgrad gegenüber der herkömmlichen Kombination von lokaler Heizung und zentralem Kraftwerk begründet sich in der Nutzung der Abwärme der Stromerzeugung direkt am Ort der Entstehung.

Viele herkömmliche Blockheizkraftwerke benutzen Öl oder Gas als Brennstoff. Eine Alternative, die in Betracht gezogen werden kann, sind nachwachsende Rohstoffe. Mit Öl oder Gas betriebene BHKW lassen sich vielfach so umrüsten, dass die pflanzlich bzw. biologisch erzeugten Äquivalente wie Biogas als Brennstoff eingesetzt werden können.  Als alternative Energieträger kommt aber auch feste Biomasse in Frage.  Bei fester Biomasse handelt es sich um Holzpellets oder Holzhackschnitzel, also um bestimmte Formen von Brennholz. Genau genommen wird Sonnenenergie in den Pflanzen gespeichert.

 

Hier kann der Landkreis seine speziellen Stärken ausspielen.

Als Basisressource könnte ein Mix aus unbelastetem, bzw. sehr gering belastetem Altholz, aus getrocknetem Grünschnitt und aus Holz aus Kurzumtriebsplantagen in Frage kommen. Diese Stoffe können allesamt im Landkreis Peine angeboten, aufbereitet, verteilt und abgenommen werden. Die Materialien könnten als konditionierte (unbelastete und schwach belastete) Altholz-Fraktionen auf der Basis der in der Sachherrschaft des Landkreises Peine verfügbaren Alt-Holz-Mengen der kreiseigenen  Tochter PEG rekrutiert werden, deren Mutterbetrieb A+B zusätzlich die Herrschaft über nennenswerte Mengen Grünschnitt innehat. Der Rest würde über Kurzumtriebsplantagen innerhalb oder außerhalb des Landkreises Peine sichergestellt.

 

Perspektivisch sollten insoweit alle Unternehmensbereiche der Verwaltungseinheit Landkreis Peine entsprechend entweder nachjustiert, oder neu aufgestellt und optimiert werden.

Es sollte erwogen werden, eine eigene Organisationseinheit zu gründen, beispielsweise könnte zunächst eine Energieagentur-„100%-EE-Region-Landkreis-Peine“, z.B.  innerhalb des Fachbereiches 2, etabliert werden. Es bieten sich insgesamt strategische Partnerschaften nicht nur mit den eigenen Landkreis-Unternehmen, sondern mit passenden Energieversorgungsunternehmen und auch mit der Landwirtschaft (Energiewirten) an.

 

Damit wäre eine komplette Reduktion der CO2-Emissionen aus dem Landkreis-Liegenschaften innerhalb der nächsten Jahre realisierbar.

An dieser Stelle bleibt es zunächst bei einer globalen Betrachtung. Die Ausarbeitung und Konkretisierung bleibt einer vertiefenden Ausarbeitung vorbehalten, die sicher einen längeren Zeitraum und die Einbeziehung weiteren Sachverstandes bedingt.

 

 

Perspektivisch ergäbe sich damit folgende Reihenfolge

Erster Schritt (bis 2015/2016):

Die kommunale Einheit Landkreis Peine (im engeren Sinne, mit allen Verbundunternehmen) wird energieautark und CO2-emissionsfrei.

Der Landkreis Peine sollte dies im „Gesamtkonzerngefüge“ Beispiel setzend mit Blick auf das Ziel „100%-EE-Region-Landkreis-Peine“ für die durch seine eigenen Liegenschaften und die durch seine Dienstleistungen verursachten Gebräuche und Verbräuche von Energie umsetzen.

Die Stärken und Chancen einer Energieautarkie und CO2-Elimination sind „Konzern“ bezogen zu identifizieren zu analysieren und strukturell, d.h. organisatorisch und gesellschaftsrechtlich umzusetzen. Der Masterplan KNEM 2007 wäre dafür zielgenau und zeitnah fortzuschreiben.

 

Zweiter Schritt (bis 2025/2030):

Der gesamte Landkreis soll energieautark und CO2-emissionsfrei werden.

Die Entwicklung einer nachhaltigen „100%-EE-Region-Landkreis-Peine“ wird sich durch viele einzelne Prozessschritte auszeichnen.

Hierfür muss ein eigener, Fahrplan als erweiterter Masterplan „100%-EE-Region-Landkreis-Peine“ erstellt werden. In diesem sollten zunächst in einem Entwicklungskonzept Hinweise aufgezeigt, den Landkreis Peine als geographisch bestimmten Raum durch administrative bzw. politische Maßnahmen in seiner Entwicklung entsprechend zu beeinflussen.  Die Koordinierung sollte durch eine Energieagentur erfolgen. Sie hätte die Aufgabe, die Aktivitäten der Region im Bezug auf die Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energien und das Erreichen von Einspar- und Effizienzzielen zu bündeln und voranzubringen. Diese Einheit kann sowohl in der Fachverwaltung angesiedelt sein, als auch aus einer externen Energieagentur oder einem externen Energiezentrum bestehen. Im Weiteren wäre zu erfassen, wo und wer im Landkreis Peine wie viel Energie benötigt. Es wäre zu zeigen, wie viel der benötigten Energie durch regionale erneuerbare Energien gedeckt werden kann. Neben dem Bestand der regenerativen Energieerzeugung sollten weiterhin alle Potenziale zur Nutzung erneuerbarer Energien im Landkreis Peine aufgezeigt werden und die Einspar- und Effizienzpotenziale betrachtet werden. Es sollte abgeschätzt werden, welcher Anteil der benötigten Energie durch regionale Energieträger gedeckt werden kann. Die Idee der intensiven Nutzung der erneuerbaren Energien im Landkreis wäre zu verbreiten, durch Elemente der Öffentlichkeitsarbeit und des Marketings. Die Darstellung nach außen wäre wichtig.

Im Übrigen müssten strategische Partner gefunden werden (Stadtwerke Peine, Enercity, SVM Magdeburg). Alle Kommunen im Landkreis sollten (auf freiwilliger Basis) eingebunden werden.

Der Weg zu einer solchen 100-Prozent-Kommune bietet nicht nur ökologische Vorteile: Zusätzlich wird die regionale Wertschöpfung gestärkt, Arbeitsplätze geschaffen und bei Eigenerzeugung sogar Gewinne erwirtschaftet.

Hinsichtlich der finanziellen Auswirkung der vorgeschlagenen Strategie wird abschließend und summarisch darauf hingewiesen, dass sämtliche Maßnahmen auch und insbesondere unter Kosten-Nutzen-Gesichtspunkten als vorteilhaft anzusehen sind, und unter dem strikten Primat der effektiven und effizienten Wirtschaftlichkeit stehen, so wie es die Kreisverwaltung bisher bei der Umsetzung der Maßnahmen des Masterplanes KNEM 2007 auch angewandt hat.

Beispielweise sind die energetischen Sanierungsmaßnahmen in Lengede und Ilsede für den Landkreis vorteilhaft im Wesentlichen aus dem Konjunkturprogramm finanziert worden.

Die Realisierung des Passivhausstandards führt neben den Vorteilen der massiven Reduktion klimaschädlicher Treibhausgase zur Minderung der Kosten für Beheizung, und damit auf ein Kosten-Niveau, das bei einem Viertel bis einem Zehntel der vorherigen Heizkosten liegt.

Die maßvollen Investitionen in die Solartechnik sind mit Blick auf die Rentierlichkeit und Wirtschaftlichkeit der Anlagengröße vertretbar.

Das „Budget“ des Landkreises Peine für Energiekosten liegt per 2010 bei rd. 2,440 Mio. €. Dies ist gleichzeitig als der Finanzrahmen anzusehen, innerhalb dessen sich die Optimierung und Umstrukturierung der Versorgung mit zukünftig vorzugsweiser regenerativer Energie bewegt und bewegen wird, von den externen Faktoren einmal abgesehen.

Es ist selbstverständlich, dass von den bisherigen Energieversorgern zu vertretende und vom Landkreis Peine nicht beeinflussbare Kostensteigerungen nicht sofort oder vollständig durch sparsameren Verbrauch und Effizienzsteigerung kompensiert werden können. Dies gilt bedingt auch für vom Landkreis Peine selbst zu vertretende Veränderungen auf der „Konsumseite“, wie z.B. der erhöhte Energiebedarf durch den Bau und Ausbau von verbrauchsstarken Mensen, Sporthallen oder sonstigen Gebäuden, oder dem Ausbau der IT-Technologie in Schulen und Verwaltung.

Das finanzielle Ziel und der wirtschaftliche Plan sind und bleiben jedoch mittel- und langfristig durch sparsameren Gebrauch und Verbrauch von Energie und nachhaltige technologische Effizienzsteigerung nicht nur keine Weiterungen, sondern auch Einsparungen im Budget für Energiekosten nachzuweisen.

Insofern geht die Kreisverwaltung für den vom Landkreis Peine selbst zu beeinflussenden Bereich davon aus, dass mittel- und langfristig keine negativen Auswirkungen auf der Kostenseite entstehen werden.

In mittlerweile über 100 Kommunen, Landkreisen oder Regionen sind mittlerweile Erfolge auf dem Weg zu „100 % - EE Region“ sichtbar und veröffentlicht.

Davon kann nicht zuletzt auch gelernt werden.


 

Der Landkreis sollte sich daher auf den Weg begeben „100 % - EE Region“ zu werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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[1] Die übliche Betrachtung der CO2-Emissionen aus Beheizung wird bereinigt mittels der so genannten Heizgradtagzahl. Dabei wird rechnerisch abgebildet, wie sich die Verbräuche bei quasi stets gleich bleibenden Rhythmen des Jahresklimas verhielten. Werden die realen Emissionen von CO2   infolge der Verbräuche an Energie Heizenergie mittels der jeweils zugehörigen Heizgradtagzahl bereinigt ermittelt und dargestellt, ergibt sich ein anderes Bild