Inhalt

Vorlage - 2010/026  

Betreff: Entwicklung der Kommunalen Geschwindigkeitsüberwachung

- Verkehrssicherheit im Landkreis Peine
- Verwendungsvorschläge für Überschüsse aus 2009
- Verwendungsübersicht für Überschüsse aus 2008
- Abstands- und Geschwindigkeitsmessungen auf der Bundesautobahn 2


Status:öffentlichVorlage-Art:Informationsvorlage
Federführend:Fachdienst Straßenverkehr Bearbeiter/-in: Scholz, Imme
Beratungsfolge:
Ausschuss für zentrale Verwaltung und Feuerschutz
22.02.2010 
Ausschuss für zentrale Verwaltung und Feuerschutz zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
Ergebnisbericht 2009 PDF-Dokument
Zeitungsartikel zur Vorlage 26/2010  
Messzeiten 2009 und Statistik Vowi 2009  

Die Überwachung des laufenden Straßenverkehrs stellt nach wie vor ein unverzichtbares Instrument der öffentlichen Gefahrenvorsorge dar

Die Überwachung des laufenden Straßenverkehrs stellt nach wie vor ein unverzichtbares Instrument der öffentlichen Gefahrenvorsorge dar. Als eine Folge dieser permanenten Prävention erwartet das Statistische Bundesamt bei den Zahlen der im Straßenverkehr Getöteten für das Jahr 2009 einen neuen Tiefstand. Etwa 4.050 tödlich verunglückte Personen bedeuten gegenüber dem Vorjahr eine weitere Minderung um 10 Prozent. Auch bei den Zahlen für Verletzte wird die Fortsetzung des bisher rückläufigen Trends erwartet. Rund 392.000 Menschen, damit vier Prozent weniger als im Vorjahr, wurden bei Straßenverkehrsunfällen verletzt.

 

Mit 2,29 Millionen liegt die Zahl der polizeilich erfassten Unfälle etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Kollisionen mit Personenschäden oder gar Todesfällen haben sich um 4 Prozent auf 306.500 vermindert. Die rückläufige Entwicklung bei den Verkehrstoten spiegelt sich auch in den Altersgruppen wieder: In den Monaten Januar bis September 2009 kamen 66 Kinder unter 15 Jahren bei Verkehrsunfällen ums Leben. Dies ist ein Rückgang um 23 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Um ein Drittel auf 93 Personen ist die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Jugendlichen im Alter von 15 bis 17 Jahren gesunken.

 

Während das Unfallgeschehen des vergangenen Jahres für das Bundesgebiet zur Zeit nur geschätzt werden kann, liegen die absoluten Zahlen für den Bereich des Landkreises Peine bereits vor.

 

Verkehrssicherheit im Landkreis Peine

 

Nach wie vor ist es das vorrangige Ziel aller Verkehrsbehörden im Bereich des Landkreises Peine, die Zahl der im Straßenverkehr getöteten und verletzten Menschen zu minimieren. Angesichts einer unverändert hohen Verkehrsdichte sind Unfälle vor allem in Verbindung mit menschlichem Fehlverhalten nie ganz auszuschließen. So hat sich die Zahl der 2009 bei einem Verkehrsunfall getöteten Personen (10) auf dem Niveau der Vorjahre bewegt (2007: 11, 2008: 9). In einer ersten Analyse mag dieses Ergebnis unbefriedigend sein; verglichen mit den Opferzahlen der neunziger Jahre (1993: 20, 1995: 22) hat sich die Zahl der Unfalltoten aber konstant auf einem niedrigen Level eingependelt. Leider mussten bis auf die Zahl der Leichtverletzten (-5,68 %) insbesondere bei den Schwerverletzten (+30 %) und in Fällen unerlaubten Entfernens vom Unfallort (+20 %) erhebliche Steigerungen hingenommen werden. Allerdings ist die Aufklärungsquote bei den letztgenannten Delikten um 24 % und damit überproportional gestiegen.

 

Verwendungsvorschläge für Überschüsse aus 2009

 

Finanzmittel, die der Erhöhung der Verkehrssicherheit dienen sollen, müssen zielführend und nachhaltig verwendet werden. Die umfangreiche Finanzierung aus den Überschüssen der Geschwindigkeitsüberwachung hat es in den Vorjahren ermöglicht, Strukturen aufzubauen und Geräte sowie Lehrmaterialien, deren Nutzung auch in Zukunft möglich ist, zu beschaffen. Um angesichts äußerst angespannter Budgets einen eigenen Konsolidierungsbeitrag einzubringen, hat der Arbeitskreis „Überschussverwendung“ in seiner Sitzung am 13.01.2010 beschlossen, die Mittel für Maßnahmen der Verkehrssicherheit ohne gravierenden Substanzverlust in diesem Jahr auf 20.000 Euro zu begrenzen.

 

Das Gremium spricht sich für die folgenden Empfehlungen aus:

 

Die schulische und vorschulische Verkehrserziehung steht präventiv auch in diesem Jahr im Fokus. Den Bildungsträgern werden die erforderlichen Mittel durch die Verkehrswacht zur Verfügung gestellt. Wie in den Vorjahren umfassen die Angebote für die

 

 

 

 

 

Primarstufe

 

  1. Anschaffung von Lernmitteln für das motorische Training des Fahrradfahrens
  2. Anschaffung von Lernmitteln für die Vorbereitung auf die Fahrradprüfung - Verkehrsfragebögen
  3. Anschaffung von Hilfsmitteln für Demonstrationen zum „Toten Winkel“-Lkw

 

Sekundarstufe 1

 

Moderatorenprogramme zur Verkehrserziehung - Theorie und praktische Demonstrationen zu den Themen:

 

  1. Fahren
  2. Geschwindigkeit
  3. Bremsweg, Reaktionszeit, Anhalteweg

 

auf einem Verkehrssicherheits-Trainingsgelände.

 

-Demonstration von Crash-Situationen mit Fußgängern, Radfahrern, Stunts, Dummys, Autos mit  

folgenden Hilfsmitteln: Fahrsimulator, Gurtschlitten, Reaktionstestgerät, Aufprallsimulator, Über-

schlagssimulator

 

-Maßnahmen zum Schulbeginn (Aktion „Gelbe Füße“), Busbegleitdienste usw.

 

-Fahrsicherheitstraining für Realschulen und Gymnasien

 

Die Aufteilung der für diese Maßnahmen entstehenden Kosten basiert auf folgender Kalkulation:

 

Für Moderatoren (Fahrsimulator, Gurtschlitten, Reaktionstestgerät,

Aufprallsimulator, Überschlagssimulator) sowie Crash-Situationen mit

Fußgängern, Radfahrern, Stunts, Dummys, Autos                                                            2.000 Euro

 

Miete für die Geräte                                                                                                           1.500 Euro

 

Mobilitätserziehung für alle Schulen mit Materialien                                                          2.000 Euro

 

Fahrsicherheitstraining für Kinder und junge Fahrer an allen Schulen                            11.000 Euro

 

Allgemeines (Aktion gelbe Füße, reflektierende Überwürfe, Busbegleitdienste)               1.000 Euro

 

Aktion Baumunfälle                                                                                                            1.000 Euro

 

Wildwarnreflektoren                                                                                                           1.500 Euro

 

                                                                                                                                         20.000 Euro

 

Verwendungsübersicht für Überschüsse aus 2008

 

Im vergangenen Jahr wurden für Verkehrssicherheitsmaßnahmen insgesamt 23.921,09 Euro eingesetzt. Auf die vorschulische und schulische Erziehung von Kindern und Jugendlichen entfiel wie auch in den Vorjahren mit einem Betrag von 22.500 Euro die Majorität. Die Inhalte der einzelnen Maßnahmen sind weitgehend deckungsgleich mit den Projekten, die im Einzelnen unter den Verwendungsvorschlägen für 2010 dargelegt sind. Auf eine große Resonanz ist das Fahrsicherheitstraining (siehe auch beigefügten Presseartikel vom 22.06.2009) bei allen Beteiligten, insbesondere aber den Schülern und Eltern, gestoßen. Im vergangenen Jahr haben 40 Schulklassen -und damit eine bisher nicht erreichte Rekordzahl- an dem Projekt teilgenommen. Herausragend aus dem Maßnahmeangebot sind weiterhin: 50 Mofa-Kurse für Schulen,

 

 

Beschaffung von 500 reflektierenden Überwürfen an Erstklässler, sowie die Ausrichtung eines Lehrganges „Mobil über 50“.

Unfallprävention erfolgte im vergangenen Jahr aber auch in Form von gestellten Unfallszenarien und einer Warnbeschilderung. An besonders unfallträchtigten Straßen wurden das Autowrack

(K23 bei Schmedenstedt) und die Schilderfolge „Deine letzte Sekunde“ (K13 zwischen Wipshausen und Meerdorf) aufgestellt.

 

Darüber hinaus wurden weitere Wildwarnreflektoren, die auf Anforderung an die Jägerschaft abgegeben werden, beschafft.

 

Im vergangenen Jahr haben 47.449 Kunden den Fachdienst aufgesucht. Der Wartebereich bietet damit eine hervorragende Plattform, auf die Gefahren im Straßenverkehr hinzuweisen. Aus diesem Grund wurde eine mehrmonatige Ausstellung der Polizei über Unfallgefahren/Unfallverhütung in diesen Räumlichkeiten durchgeführt.

 

Abstands- und Geschwindigkeitsmessungen auf der Bundesautobahn 2 (BAB 2)

 

Die BAB 2 ist auch im vergangenen Jahr ihrem Ruf als äußerst gefährliche Fernverbindung gerecht geworden. Unter den zahlreichen Verkehrsunfällen mit entsprechend hohen Opferzahlen ragt insbesondere der Massenunfall vom 20. Juli heraus. An dieser Karambolage waren allein zwischen Hannover und Braunschweig 240 Fahrzeuge beteiligt. Allein dem Umstand, dass Sonntags-Fahrverbot für Lastkraftwagen bestand, war es zu verdanken, dass 82 Menschen „lediglich“ verletzt wurden.

 

Nach Ansicht des Braunschweiger Verkehrsexperten Professor Manfred Wermuth birgt die Verkehrsdichte auf der BAB 2 eine permanente Unfallgefahr. Zudem sei die Fahrt in diesem Abschnitt wegen der eintönigen Landschaft und der kilometerlangen Lärmschutzwände sehr ermüdend. Mangelnde Konzentration ist nach Ansicht des Verkehrsexperten für die meisten Unfälle in Höhe Peine verantwortlich. Um die Aufmerksamkeit der Autofahrer zu wecken, seien so genannte Verkehrsbeeinflussungsanlagen, die es bereits zwischen Hämelerwald und Hannover oder zwischen Braunschweig und Helmstedt gibt, die beste Lösung.

 

Der Landkreis hatte sich diese Erkenntnis bereits vorher zu eigen gemacht und massiven Druck auf das Land ausgeübt. Nicht zuletzt dieser Initiative ist es zu verdanken, dass in diesem Jahr auch im BAB-Abschnitt Peine entgegen ursprünglicher Planungen eine Verkehrsbeeinflussungsanlage installiert wird. Das Investitionsvolumen liegt bei über vier Millionen Euro.

 

Darüber hinaus liegt dem Land seit ca. 1 ½ Jahren ein Antrag des Landkreises auf die Installation einer stationären Geschwindigkeits-Messanlage vor. Nachdem das Nds. Ministerium für Verkehr keine abschließende Wertung treffen konnte, befasst sich nunmehr das Innenministerium mit der Prüfung des Antrages. Eine stationäre Anlage kann durch ihren permanenten Überwachungsdruck wesentlich zu einer Erhöhung der Verkehrssicherheit beitragen.

 

Die mobilen Abstands- und Geschwindigkeitsmessungen sind im vergangenen Jahr relativ unspektakulär verlaufen. Die Einsatz-Ergebnisse können den beigefügten Unterlagen entnommen werden.

 

Mit Beginn dieses Jahres konnte ein neuer Programm-Stand in Betrieb genommen werden. Das Auswertungsverfahren wird dadurch wesentlich vereinfacht.

 


 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Ergebnisbericht 2009 (86 KB) PDF-Dokument (117 KB)    
Anlage 2 2 Zeitungsartikel zur Vorlage 26/2010 (76 KB)      
Anlage 3 3 Messzeiten 2009 und Statistik Vowi 2009 (39 KB)