Vorlage - 2008/130
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Die Agentur ConCultura wird beauftragt ein Gutachten zur Umgestaltung des Kreismuseums zu erarbeiten.
Im November diesen Jahres besteht das Kreismuseum 20 Jahre. Es hat sich in dieser Zeit nach problematischen Anfängen einen festen Platz in der Peiner Kulturszene erworben und strahlt inzwischen auch über den Landkreis Peine hinaus.
Nach 20 Jahren ist nunmehr eine Überarbeitung der Dauerausstellung nach neuen museumsdidaktischen und -pädagogischen Gesichtspunkten zwingend. Museen leben und müssen sich verändern. In der wissenschaftlich theoretischen Literatur wird allgemein davon ausgegangen, dass Museumsdauerausstellungen nach sieben bis zehn Jahren auf der Basis der gewonnenen Erfahrungen umgearbeitet und umgestaltet werden sollten. Dabei gilt es insbesondere, neue Sehgewohnheiten der Besucher ebenso zu beachten wie die veränderte Konkurrenzlage auf dem Markt der Freizeitangebote und im weiten Feld der Geschichtskultur. Dieser veränderten Situation muss sich auch das Kreismuseum Peine stellen.
Im Zusammenhang mit den Arbeiten für die Veranstaltung 150 Jahre Stahl (Stahl::Zeit) sind bereits wesentliche Vorarbeiten für die Umgestaltung des Museums mit in Angriff genommen und durch die für dieses Projekt bereitgestellten Finanzmitteln mit finanziert und somit nachhaltig für das Museum angelegt worden. Zudem besteht die Möglichkeit, weitere Fördermittel aus dem Bereich des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und der Sparkassenstiftung einzuwerben.
Im Zusammenhang mit der Auflösung der Ausstellung „Stahl::Zeit“ ist nunmehr der Zeitpunkt für die Umgestaltung des Kreismuseums gekommen. Diese Umgestaltung soll so, wie sie im Fördermittelantrag vom 06.11.2007 gegenüber dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) formuliert war, durchgeführt werden.
/Zur weiteren Erläuterung wird auf die Kopie des beigefügten Förderantrags verwiesen.
Die Umgestaltung des Museums ist deshalb zum jetzigen Zeitpunkt zwingend, da die Objekte aus 150 Jahre Peiner Stahl nicht als halbfertige Einrichtung im Museum verbleiben können, sondern insgesamt in das neue Museumskonzept einbezogen werden sollen. Dieses Museumskonzept richtet sich auch an den fünf musealen Standorten im Landkreis Peine aus, die wie folgt vorgesehen sind:
- Kreismuseums Peine (Museum für Alltagskultur)
- Bauernhausmuseum Bortfeld (Baukulturhof 1726)
- Zeiträume Bodenstedt, Vechelde (Hofstelle von 1878)
- Bergbaudokumentation im Rathaus Lengede und der
- Bereich Ilseder Hütte.
Das hier umzusetzende Museumskonzept ist als Teil des eingeforderten „Kulturkonzeptes des Landkreises Peine“ anzusehen. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit, insbesondere für die Abberufung der weiteren durch das Niedersächsische MWK avisierten Fördermittel ist nunmehr dringend eine Entscheidung über den Fortgang der Umgestaltung des Kreismuseums zu treffen. Bei der Vergabe des entsprechenden Auftrages sollte unbedingt berücksichtigt werden, dass die Agentur ConCultura, bedingt durch die Arbeiten im Zusammenhang mit der Gestaltung der Ausstellung zur Stahl::Zeit, den Fundus des Kreismuseums ebenso wie die Geschichte und die Literatur des Landkreises Peine bereits kennt und dadurch eine Zeit- und Kostenersparnis eintritt.
Ebenso kann sicherlich festgestellt werden, dass die im Zusammenhang mit der Stahl::Zeit geleistete Arbeit wirklich als exzellent angesehen werden muss. Hinzu kommt, dass sich die Firma aus einem Pool von bewährten Wissenschaftlern und Gestaltern zusammensetzt und somit die komplette Dienstleistung aus einer Hand erstellt wird. Auf die guten Erfahrungen im Zusammenhang mit der Stahl::Zeit kann insoweit auch zurück gegriffen werden.
Für die Bewilligung des vom MWK in Aussicht gestellten Zuschusses zur Umgestaltung des Kreismuseums in Höhe von 25.000 € muss jetzt zwingend das Raumkonzept und die Gliederung des Hauses erstellt werden, was ConCultura im Zusammenhang mit den vorhergehenden Tätigkeiten bereits fast vollständig mit abgewickelt hat.
Die Einholung von weiteren umfassenden Vergleichsangeboten zu einem doch relativ späten Zeitpunkt verursacht erhebliche Probleme.
Es wird der Umfang der Arbeiten unterschätzt, die von ortsfremden und nicht mit der Materie vertrauten Agenturen erbracht werden müssen. Zeitlich wird das in 2008 nicht mehr zu schaffen sein und auf die Fördermittel in Höhe von 25.000 € müsste demzufolge verzichtet werden. Die Ausgaben, die im Zusammenhang mit der Stahl::Zeit für Sichtung des Fundus und ähnlicher Tätigkeiten bereits aufgebrachten Beträge in Höhe von rd. 43.000 € müssten in diesem Zusammenhang bei Vergabe an eine andere Agentur ebenfalls noch mal in etwa gleicher Höhe veranschlagt werden.
Für die Umgestaltung liegen bereits folgende Angebote vor:
a) Angebot von Form & Sinn, TexTuRa, Bochum, vom 02.10.2008 über eine Endsumme von rd. 50.700 €
b) Freies Institut für angewandte Kulturwissenschaften in Umkirch/Breisgau vom 06.10.2008 über 44.500 € sowie
c) der Agentur ConCultura, Bonn, vom 11.09.08 über ca. 21.500 €.
Vom Museumsverband Niedersachen/Bremen sind als weitere Agenturen die Firma Icon, Hannover und die Firma Scenario, Hildesheim/Wolfenbüttel benannt worden, wobei bei diesen Agenturen zu berücksichtigen ist, dass es sich lediglich um Gestaltungsbüros handelt, die sich, um eine Konzepterstellung erarbeiten zu können, Kulturwissenschaftler zusätzlich einkaufen müssen.
Aufgrund dieser Situation wird vorgeschlagen, den Auftrag für die Umgestaltung / Neukonzeption des Kreismuseums aufgrund des Angebotes vom 11.09.2008 der Firma ConCultura zu erteilen.