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Vorlage - 2015/176  

Betreff: Zusammenfassung des JHA-Workshops 2014 und der Ergebnisse der Nachbereitungstreffen
Status:öffentlichVorlage-Art:Informationsvorlage
Federführend:Fachdienst Jugendamt Bearbeiter/-in: Sorge, Annett
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss
24.11.2015 
Jugendhilfeausschuss zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlage/n

Am 05.12.2014 fand in den Berufsbildenden Schulen des Landkreises Peine der             11. Workshop des Jugendhilfeausschusses unter dem Thema „Ohne kommunale Koordination und Vernetzung funktionieren Bildungslandschaften nicht - den Übergang Schule-Beruf in gemeinsamer Verantwortung gestalten.“ statt. In das Thema wurde durch Herrn Mavroudis vom Landesjugendamt Rheinland eingeführt. Im Anschluss hatten die   45 TeilnehmerInnen des Workshops aus den Bereichen Schule, Migrantenverbände, Landesschulbehörde, freie Träger der Jugendhilfe, Politik und Verwaltung die Möglichkeit die Fragenstellungen, Impulse und Handlungsempfehlungen von Herrn Mavroudis für die Bedingungen des LK Peine und aus der jeweiligen Position des Teilnehmers zu hinterfragen und zielgerichtet zu diskutieren.

Um weitere Handlungsempfehlungen für den Fachbereich Jugend abzuleiten, wurden die Ergebnisse aller Workshops konzentriert und durch die Moderatoren der Veranstaltung, Frau Henties und Herrn Gebhardt  wie folgt zusammengefasst:

Nur vor Ort können die Reformaufgaben geleistet werden, dabei steht die Vernetzung aller Akteure und Partner im Zentrum des Übergangsgeschehens.

Die kommunale Koordinierung

         beteiligt die für das Übergangssystem relevanten Akteure,

         wird ihnen gegenüber initiativ, damit die Zielsetzungen, Absprachen und Regeln bzgl. Transparenz, Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Akteuren getroffe Schnittstellen optimiert und Entwicklungsprozesse angestoßen werden,

         verabredet gemeinsam mit den jeweiligen Akteuren, wie und durch wen die Umsetzung und Wirksamkeit sowie Qualitätssicherung und -entwicklung der verabredeten Prozesse nachgehalten werden.

Im Anschluss an den Workshop erfolgten vier Nachbereitungstreffen unter der Leitung von Herrn Fechner.

In den Treffen standen folgende drei Kernziele und deren Gelingensfaktoren im Fokus der Überlegungen:

 

            Jede/r Jugendliche im Landkreis Peine erhält die Unterstützung, die sie / er benötigt,

um „lebensfähig“ zu werden.

            Jede/r Jugendliche bekommt einen Schulabschluss.

            Jede/r Jugendliche erhält einen Ausbildungsplatz.

 

 

 

Als Ergebnis der Treffen wurden die folgenden vier Handlungsempfehlungen formuliert:

 

         Die flächendeckende Einführung des Berufswahlpasses an allen Schulen des Sek I und II  im Landkreis Peine.

 

 

 

 

 

Der Berufswahlpass unterstützt junge Menschen, sich bei der Wahl eines Berufes zu orientieren und begleitet diesen Prozess.

Er strukturiert und begleitet den Prozess der beruflichen Orientierung ab Klassenstufe 7 und bündelt die Aktivitäten zur Berufswahl. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten mit ihrem Berufswahlpass weitgehend selbstständig und eigenverantwortlich und werden durch den Berufswahlpass bei ihrer individuellen Lernplanung unterstützt. Im Berufswahlpass können sie ihre Schritte zur Berufswahl und ihre Kompetenzen und erworbenen Fähigkeiten dokumentieren.

Der Berufswahlpass:

 

         fördert eine beruflichen Orientierung,

         ermöglicht Eltern, Lehrkräften, der Berufsberatung und Betrieben eine Unterstützung der Jugendlichen auf ihrem Berufsfindungsweg,

         stellt die Angebote zur Berufsorientierung vor,

         hilft, das persönliche Stärkenprofil zu ermitteln,

         ist geeignet, den Weg zur Berufswahl zu dokumentieren

         fast alle notwendigen Unterlagen zusammen, die für eine überlegte Berufswahl sinnvoll sind.

 

 

         Stärkung des Kompetenzfeststellungsverfahrens an allen Allgemeinbildenden Schulen des Landkreise Peine.

Die Ergebnisse der Kompetenzfeststellung bilden die Grundlage für eine individuelle, passgenaue Planung des weiteren Bildungsweges.

 

Kompetenzfeststellung zielt darauf ab, Jugendliche, die sich lebensweltlich und beruflich orientieren, dabei zu unterstützen, eigene Kompetenzen zu entdecken und sich dieser Kompetenzen bewusst zu werden.

 

Die Ergebnisse der Kompetenzfeststellung bilden die Grundlage für eine individuelle, passgenaue Planung des weiteren Bildungsweges.

 

Ziel ist:

         die Transparenz des Kompetenzfeststellungsverfahrens zu erhöhen,

         eine Vergleichbarkeit der verschiedenen Verfahren ermöglichen, um dadurch die   Orientierung und Auswahl für die Schulen zu erleichtern,   

         die Kooperation zu erhöhen und die Akzeptanz der Verfahren zur Kompetenzfeststellung im Übergang Schule – Beruf  weiterhin zu sichern bzw. zu steigern.

 

 

 

 

         Eine Individuelle Förderung und Betreuung als „Klammer“ zwischen bevorstehendem Schulabgang und beruflicher Eingliederung für alle SchülerInnen im Landkreis Peine ermöglichen.

 

         Klärung und Beseitigung aller, das Engagement für eine berufliche Qualifizierung behindernden, Probleme im Lebensumfeld.

         Integration in den 1. Arbeitsmarkt durch Aufnahme einer betrieblichen (evtl. noch sozialpädagogisch begleiteten) Berufsausbildung oder unterstützte Eingliederung in Erwerbstätigkeit.

         Bedarfsklärung durch Kompetenzfeststellung und individueller Förderplanung in Kooperation von Schule, Agentur für Arbeit und Jugendamt.

         Aufbau einer persönlichen Beziehungs- und Vertrauensebene,

         Entwicklung bzw. Überprüfung eines Berufswunsches,

         Orientierungshilfen in verschiedenen Berufsfeldern,

         Vorbereitung auf die Anforderungen des 1. Arbeitsmarktes,

         Kooperation mit Betrieben,

         Kontaktpflege zu den Betrieben auch außerhalb der Einzelfälle,

         Vermittlung von grundlegenden Kompetenzen zur Alltagsbewältigung,

         Begleitung an Übergängen im individuellen beruflichen Förderweg.

 

 

         Einführung einer Modellschule Berufsorientierung  im Landkreis Peine

 

Schulen sind heutzutage mehr als Lehranstalten. Sie sind Einrichtungen, in denen junge Menschen auf ihr späteres Leben vorbereitet werden. Im Mittelpunkt steht neben der Vermittlung von Wissen und Werten auch der weitere berufliche Weg der Jugendlichen. Ein gut funktionierendes Schulsystem ist die Basis einer erfolgreichen beruflichen Laufbahn. In der Regel bleibt aber wenig Zeit Strategien zur Berufsorientierung zu erarbeiten und diese am Schulstandort nachhaltig umzusetzen. Daher soll stellvertretend für alle Schulen im Landkreis Peine eine Modellschule eingerichtet werden. Ziel des Innovationsvorhabens ist es, den Übergang Schule-Beruf im Landkreis Peine beispielhaft zu initiieren, zu unterstützen und zu begleiten. Hierbei werden relevante Partner in den Prozess der Konzeptentwicklung und Erprobung einbezogen und vernetzte Unterstützungs-Systeme auf- und ausgebaut. Als Ergebnis werden erfahrungsgestützte Empfehlungen für die Region vorgelegt, wie ein erfolgreicher Übergang von der Schule in den Beruf gelingen kann.

 

Ziel ist die Erprobung verschiedener Maßnahmen der Berufsorientierung durch:

         eine verstärkte Analyse der Ressourcen und Bedarfe,

         Entwicklung eines optimierten Berufswahlkonzeptes,

         Einführung und Erprobung zusätzlicher Bausteine zur Berufsorientierung,

         Erhöhung und Optimierung der Praxisanteile,

         fächerübergreifende Berufsorientierung,

         Bereitstellung von „Best Practice“  Beispielen,

         Lebenswelten der Jugendlichen berücksichtigen,

         Mädchen/Jungen

         Interkulturalität

         Einbeziehung der Eltern in den Berufsorientierungsprozess,

         verstärkte Einbeziehung der Kooperationspartnern, z.B. der Wirtschaft.