Vorlage - 2015/048
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Der Landkreis Peine schließt eine Folgekooperationsvereinbarung mit dem „Bündnis gegen Depression Hildesheim“ e.V. und der Stadt Gifhorn für weitere 3 Jahre ab. Das „Bündnis gegen Depression für die Region der Landkreise Hildesheim und Peine“ bleibt als gemeinsame Region Mitglied im „Deutschen Bündnis gegen Depression e.V.“ in Leipzig.
Auf Empfehlung des Ausschusses für Gleichstellung, Arbeit und Soziales hat der Kreistag in seiner Sitzung am 14.12.2011 die Schließung einer Kooperationsvereinbarung mit dem Sozialpsychiatrischen Verbund des Landkreises Hildesheim und den Beitritt als gemeinsame Region zum „Deutschen Bündnis gegen Depression“ beschlossen.
Die Vereinbarung wurde über 3 Jahre geschlossen und lief im Januar 2015 aus. Im September 2013 ist die Stadt Gifhorn dem regionalen Bündnis zwischen Hildesheim und Peine beigetreten. In Hildesheim wurde im Februar 2015 ein Verein zur Förderung der Gesundheit depressiv Kranker gegründet. Es ist geplant, die Kooperation mit Hildesheim und Gifhorn fortzusetzen und eine Folgevereinbarung mit dem „Bündnis gegen Depression Hildesheim“ e.V. und der Stadt Gifhorn für weitere 3 Jahre abzuschließen. Die Kooperation hat den Vorteil des gegenseitigen Austauschs und der Unterstützung sowie des finanziellen Vorteils der Reduzierung des Mitgliedsbeitrages zum „Deutschen Bündnis gegen Depression“ e. V.
Grundlage des Bündnisses ist das Bewusstsein, dass depressive Erkrankungen erheblich zunehmen. Nach Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehören depressive Erkrankungen zu den häufigsten Krankheiten weltweit. Ihr Anteil wird voraussichtlich noch weiter steigen. Für das Jahr 2020 prognostiziert die WHO, dass Depressionen auf Platz eins der größten Gesundheitsprobleme liegen werden. Auf Grund der wachsenden gesellschaftlichen Bedeutung depressiver Erkrankungen und ihrer Abhängigkeit von sozialen und gesellschaftlichen Bedingungen kommt dem Bereich der Prävention depressiver Erkrankungen und der Förderung der seelischen Gesundheit zunehmend Relevanz zu. Die Prosperität einer Gesellschaft hängt eng mit ihrer Gesundheit, insbesondere mit ihrer psychischen Gesundheit, zusammen.
Da es sich bei der Depression um eine Erkrankung handelt, die jeden und jede treffen kann und über die gesamte Lebensspanne und in allen Bevölkerungsschichten auftritt, müssen breite Fach- und Bevölkerungskreise angesprochen werden.
Organisationsform
Die Landkreise Peine und Hildesheim sind als gemeinsame Region Mitglied beim „Deutschen Bündnis gegen Depression“ e. V. in Leipzig geworden. Die Stadt Gifhorn ist eigenständiges Mitglied im „Deutschen Bündnis gegen Depression“ e.V.
Die Landkreise Peine und Hildesheim sowie die Stadt Gifhorn bilden selbstständige Organisationseinheiten mit einem gemeinsamen Plenum und regionalen Koordinatoren und Geschäftsstellen.
Sie haben sich zur gemeinsamen Zusammenarbeit, zum Austausch sowie zur gegenseitigen Unterstützung bei Veranstaltungen sowie bei geplanten Weiter- und Fortbildungsseminaren verpflichtet.
Grundlage der Zusammenarbeit ist die Kooperationsvereinbarung zwischen beiden Landkreisen und der Stadt Gifhorn.
Die Koordination des „Peiner Bündnis gegen Depression“ erfolgt durch das Sachgebiet Gesundheitsförderung des Gesundheitsamtes.
Es wurde eine Koordinationsgruppe aus dem Gesundheitsbündnis, dem Sozialpsychiatrischen Dienst sowie weiteren relevanten Institutionen und Einrichtungen gebildet.
Ziel und Zweck
Zweck der Kooperationsvereinbarung und der Mitgliedschaft im „Deutschen Bündnis gegen Depression“ e. V. ist die Förderung der öffentlichen Gesundheitspflege und der Gesundheitsbildung. Das Bündnis dient ausschließlich und unmittelbar gemeinnützigen Zielen.
Anlehnend an das bundesweite „Bündnis gegen Depression“ haben die Kooperationspartner in den vergangenen 3 Jahren zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen mit folgenden Zielen durchgeführt:
Information und Sensibilisierung der Menschen im Landkreis Peine und Entstigmatisierung der Krankheit Depression.
Bessere Früherkennung und optimierte Behandlung der Betroffenen.
Aufbau eines tragfähigen Netzwerkes im Landkreis Peine durch Einbeziehung und Vernetzung breite Kreise von Fachpersonen, Institutionen und Organisationen, um die Hilfsangebote durch evidenzbasierte Maßnahmen besser zu verknüpfen und zu koordinieren.
Weiter- und Fortbildungsveranstaltungen für unterschiedliche Zielgruppen und Multiplikatoren.
Förderung der Selbsthilfe.
Angebote für Zielgruppen mit erhöhtem Depressionsrisiko.
Die Wiedereingliederung von Betroffenen verbessern.
Wichtige Lücken in Therapie und Behandlung schließen.
Vermittlung der drei Kernbotschaften der bundesweiten Aktion:
„Depression hat viele Gesichter“
„Depression kann jede/n treffen“
„Depression ist behandelbar“.
Diese Bestrebungen müssen fortgesetzt werden. Gemeinsam geplante Projekte des „Bündnis gegen Depression für die Region der Landkreise Hildesheim und Peine“ wie „das regionale Infotelefon“ das „psychosoziale Coaching für Arbeitslose“ sowie internetbasierte Angebote sollen in 2015 und 2016 auf den Weg gebracht werden. Zur Optimierung des regionalen Versorgungssystems sollen eine engere Kooperation und Vernetzung der vor Ort tätigen Einrichtungen (Kliniken, Beratungsstellen, Wohlfahrtsverbände, Trägervereine, Kirchengemeinden, Betriebe, Verwaltungen, Betroffenen und Angehörigen, niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten, Gesundheitsamt, Gesundheitsinitiativen, Selbsthilfegruppen etc.) die Versorgung und Behandlung von Menschen mit Depression und die Unterstützung der Angehörigen nachhaltig verbessern.
Kosten und Finanzierung
Das gemeinsame Bündnis finanziert sich über Spenden und Sponsoren, sowie Einnahmen bei Veranstaltungen und Seminaren.
Die Kosten für die Mitgliedschaft im „Deutschen Bündnis gegen Depression“ e. V. in Leipzig in Höhe von 300 € pro Jahr für 2015 bis 2017 tragen zu einem Drittel die Organisationseinheit Peine (100 €/Jahr) und zu zwei Dritteln die Organisationseinheit Hildesheim (200 € pro Jahr). Gifhorn trägt als eigenständiges Mitglied seinen Beitrag selbst.
Gendercheck
Die Kooperationsvereinbarung mit dem „Bündnis gegen Depression Hildesheim“ e.V. und der Stadt Gifhorn sowie die gemeinsame Mitgliedschaft im „Deutschen Bündnis gegen Depression“ der Region Hildesheim und Peine kommt beiden Geschlechtern gleichermaßen zu Gute.