Vorlage - 2014/159
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In der 4. Sitzung der Lenkungsgruppe am 22.10.2014 haben sich die Landräte dafür ausgesprochen, dass die strategischen Verhandlungsthemen je nach fachlicher Zuständigkeit in den Fachausschusssitzungen bzw. in den Sitzungen der Kreisausschüsse auf der Basis entsprechender Informationsvorlagen im Detail weiter beraten werden sollen. Ziel der Beratungen ist, die jeweiligen Ergebnisse und Bewertungen auf der Grundlage ggfls. weitergehender Informationen aus der Verwaltung zu diskutieren und eine Empfehlung abzugeben.
In der kommenden Sitzung der Lenkungsgruppe, die für den 20. Januar 2015 vorgesehen ist, sollen die dann vorliegenden Ergebnisse aus den Fachausschüssen behandelt werden. Insofern wird über die Protokolle der Fachausschusssitzungen die Ergebnissicherung gewährleistet.
KVHS/KMS
a.) Beschreibung:
In der Region gibt es mit BS, HI, SZ und WOB 4 städtische und mit PE, GF, HE, HI und WF 5 Kreis-Volkshochschulen.
Während die Volkshochschule in Peine eine kommunale Einrichtung ist, wird die Volkshochschule Hildesheim als gGmbH geführt.
Der Landkreis Peine betreibt eine Musikschule als eigene Einrichtung.
Die Volkshochschule Hildesheim ist bereits fusionserfahren. Fachlich gebe es bei einer Fusion der Volkshochschulen in Hildesheim und Peine keine grundlegenden Probleme, da die Angebotslinien inhaltlich nahezu deckungsgleich sind, die sich jedoch hervorragend ergänzen würden.
b.) Ansätze für den Zusammenschluss mit einem kommunalen Partner?
Eine Fusion würde den Vorteil bieten, dass eine größere Angebotspalette mit unterschiedlichen Profilbildungen in den verschiedenen Niederlassungen vorgehalten werden könnte. Die Schlagkraft, Fördermittel und Kooperationspartner einzuwerben, wird durch eine Vergrößerung verbessert. Größere Zielgruppen und ggfls. auch eine andere Finanzierungsbasis sind weitere denkbare Ansätze für einen Zusammenschluss.
c.) Ergebnisse
Kreisvolkshochschule
Die Organisationsformen werden mittelfristig zu einer gemeinsamen gGmbH VHS zusammengeführt. Die Geschäftsstelle der Volkshochschule in Peine bleibt mit mind. 4 pädagogischen MitarbeiterInnen (Personen) und einer Verwaltungsabteilung erhalten. Die Bildungsbüros sind sinnvollerweise bei den Volkshochschulen anzudocken.
Musikschule
Der Landkreis Peine betreibt eine Musikschule als eigene Einrichtung und unterstützt diese mit rd. 300.000 € jährlich. Diese bleibt für den Landkreis Peine erhalten. Eine Übertragung der Aufgabe auf die Gemeindeebene könnte im Zusammenhang mit einer Gestaltung der Kreisumlage gesehen werden. Eine Zusammenführung der Musikschulstrukturen in den Landkreisen Peine und Hildesheim erscheint derzeit nicht sinnvoll.
d.) Bewertung für einen Zusammenschluss der Landkreise Hildesheim und Peine
Vorteil einer mit Hildesheim fusionierten VHS ist das breitere Angebot, Nachteil für Peine ein Abschmelzen des in Peine tätigen Personals.
Für die KMS ändert sich absehbar nichts, diese Struktur bleibt für den Landkreis Peine zunächst erhalten. Über die künftige Ausrichtung hätte der neue gemeinsame Kreistag zu entscheiden.
Schulentwicklung – Bildungs- und Weiterbildungslandschaft, Kultur und Sport
a.) Beschreibung:
Der Bereich Schule wird in den Landkreisen Hildesheim und Peine ähnlich abgearbeitet. Im Detail sind jedoch Unterscheidungen erkennbar. Während sich der Landkreis Hildesheim auf die Schulform "Oberschulen" konzentriert hat läuft in Peine momentan die Schulentwicklung in Richtung "Einrichtung integrierter Gesamtschulen". Dies ist durch die unterschiedlichen Schulentwicklungsplanungen erklärbar.
Die aktuelle Schulentwicklungsplanung des Landkreises Peine datiert aus April 2014. Der Schulentwicklungsplan für die allgemein bildenden Schulen in Trägerschaft des Landkreises und der Stadt Hildesheim wurde am 30.09.13 im KT des LK HI beschlossen.
Der Landkreis Peine hat noch Schulbezirke während der Landkreis Hildesheim darauf größtenteils verzichtet.
Das Berufsschulangebot beider Landkreise ist breit und gut aufgestellt. Die Berufsbildende Schule in Peine wird, anders als in Hildesheim als sog. "Bündelschule", mit einem sehr differenzierten Angebot geführt. Im operativen Bereich gibt es zwischen den Berufsbildenden Schulen bereits eine gut funktionierende Zusammenarbeit.
b.) Ansätze für den Zusammenschluss mit einem kommunalen Partner?
Die Ausstattung von Kommunen und Kreisen mit schulischen Angeboten ist ebenso ein Standortfaktor wie deren Ausstattung mit kulturellen Angeboten und sozialen Einrichtungen. Da die Schullandschaft ständig in Bewegung ist, lässt sie kaum noch verbindliche und langfristig tragfähige Planungen zu. Eine quantitative Schulentwicklungsplanung, eine des "Zahlenverwaltens" und "Fortschreibens", ist zwingend durch eine "qualitative Schulentwicklungsplanung" zu ersetzen. Schulentwicklungsplanung ist somit ein Stück weit Sozialpolitik, Kulturplanung, Standortsicherung und Jugendpolitik. Die Ausgestaltung von Schulangeboten in einer deutlich größeren Fläche lässt Spiel- und Entwicklungsräume zu, insbesondere auch für die Schulentwicklungsplanung.
c.) Ergebnis
Die künftige Schulentwicklungsplanung muss eine Klärung zu den bisherigen Planungsphilosophien (Schulform "Oberschulen" bzw. "Einrichtung integrierter Gesamtschulen") beinhalten. Für die Schulverwaltung sind die Strukturen und Zuständigkeiten zu bestimmen und zu harmonisieren.
Die Büchereien in den Schulzentren des Landkreises Peine bleiben mind. in ihrem Status Quo erhalten und werden fortgeführt. Eine Übernahme in die Trägerschaft der Gemeinden ist zu prüfen.
Zur Stärkung der Fläche ist eine betriebsnahe und wohnortnahe Beschulung, die von den Betrieben gewünscht wird, im Bereich der Berufsbildenden Schulen aufrechtzuerhalten.
Es wird angestrebt, eine Außenstelle der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) in Peine einzurichten.
d.) Bewertung für einen Zusammenschluss der Landkreise Hildesheim und Peine
Eine Aufgabenzusammenführung beinhaltet die Zielvorstellung, dass durch eine größere Struktur im Hinblick auf Einzugsgebiete, Elternwünsche, Schülerverkehr und allgemein zur Sicherung von Schulstandorten eine adäquate Auslastung und damit die Wirtschaftlichkeit als Bildungsstandort gewährleistet werden kann, um so dem demographischen Wandel zu begegnen.
Dem Bildungsstandort Peine wurde bisher bereits eine ausgezeichnete Qualität bescheinigt. Diese Qualität gilt es zu festigen und die Schullandschaft insgesamt weiter zu profilieren.
Durch den Zusammenschluss der berufsbildenden Schulen wären diese ebenso in der Lage, den Folgen der demografischen Entwicklung besser entgegenzuwirken zu können, um vor allem auch die Fachkräfte in der Region zu halten. Dies geschieht durch:
- die Vielfalt der Angebote,
- eine breitere, aber auch zielgruppenspezifischere Ausrichtung der Angebote,
- eine enge Zusammenarbeit mit den Ausbildungsstätten,
- sowie der Möglichkeit, einzelne Angebote auch wirtschaftlich stärker aufzustellen zu können.