Vorlage - 2013/063  

Die Mensen der Schulen in der Trägerschaft des Landkreises Peine werden im Schuljahr 2013 / 14 durch Bezuschussung der Personalkosten für Ausgabekräfte unterstützt

In der Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Sport am 24.01.2013 wurde die Gewährung eines Zuschusses zum Mittagessen in Höhe von 0,30 € bis zum Ende des Schuljahres 2012/2013 empfohlen. Gleichzeitig wurde die Verwaltung beauftragt, Alternativen zu entwickeln, die geeignet sind, den Mensabetrieb nachhaltig zu gewährleisten.

Vor dem Hintergrund, dass die Individualität der einzelnen Mensabetriebe aufrecht erhalten und in bestehende Strukturen nicht eingegriffen werden soll, gestaltet sich die Entwicklung eines einheitlichen Konzeptes für alle Mensen als äußerst schwierig.

Gemeinnützige Einrichtungen, wie bspw. BBG Peine und Labora können den Personalbedarf nur mit einer verlässlichen Größe an Personal planen. Nach anfänglichen Aussage der beiden Unternehmen, wäre es für sie nicht wirtschaftlich, für nur eine oder zwei Mensen Personal zu beschäftigen. Da die Individualität bei der Bewirtschaftung erhalten bleiben soll, können mehrere Mensen derzeit nicht mit in die Planung aufgenommen werden. Seitens der BBG wurde zwischenzeitlich jedoch mitgeteilt, dass eine Beschäftigung von reinen Ausgabekräften dann für sie denkbar wäre, wenn der Landkreis die dafür entstehenden Personalkosten erstatten würde.

Seit Januar werden Gespräche mit der Vernetzungsstelle Schulverpflegung (angesiedelt beim Bundesministerium für Ernährung Landwirtschaft und Verbraucherschutz) geführt. Derzeit liegen die Ziele der Vernetzungsstelle in der nachhaltigen Optimierung der Verpflegungsangebote sowie der Umsetzung der DGE-Qualitätsstandards. Da die Nachfrage zum Betrieb der Mensen immer größer wurde, erfolgte sowohl mit den Schulen als auch mit den Schulträgern ein erstes Treffen. Hierbei stellte sich heraus, dass es bei keinem Schulträger (in Südostniedernachsen) ein Konzept gibt, dass den Erfolg garantiert. Jeder Schulträger setzt andere Schwerpunkte bei der Umsetzung der Mittagsverpflegung. Viele Schulträger stellen sich die Frage, ob ein stabiler Essenspreis durch die Gewährung eines Zuschusses an den Caterer erreicht werden kann.

Bei der Internorga (Messe für Gemeinschaftsverpflegung – in 2013 Schwerpunkt bei Schulverpflegung) wurde eine Vielzahl an Vorträgen zum Thema Mittagsverpflegung an Schulen angeboten. Der Referent zum Thema Konzepterstellung hat im Mai erste Einblicke in die Schulverpflegungssituation des Landkreises Peine erhalten. Dabei hat er erläutert, dass jede Schule mit seinem Caterer und seiner Ausrichtung des Ganztagsbetriebes ein individuelles Konzept benötigt, in welchem die Rahmenbedingungen, wie bspw. Aufgaben, Ziele und Ressourcen zu ermitteln und mit Leben zu füllen sind. Ein Konzept für alle Mensen kann allein aufgrund der individuellen Ausrichtung des Ganztagsbetriebes nicht erstellt werden. Jede Schule verfolgt hierbei unterschiedliche Ziele. Erst wenn die Grundlagen für das Zusammenspiel zwischen Preis, Schule, Mensaverein und Ausgabepersonal geregelt ist, können individuelle Lösungsvorschläge, wie bspw. die Umgestaltung des Mensaraumes, die Schulung des Personals, usw. erbracht werden.

Für die Erstellung eines solchen Konzeptes benötigt der Referent in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten ca. 30 Arbeitsstunden. Dies bedeutet ein Zeitfenster von ca. 1 Jahr bis alle grundlegenden Rahmenbedingungen zusammengeführt wurden.

Aufgrund dieses Zeitfaktors, ist es notwendig, weiterhin die Mensavereine bzw. Caterer zu finanziell zu unterstützen. Nach Rücksprache mit den Caterern kann eine Senkung bzw. Erhaltung des Essenspreises nur durch einen Zuschuss im Bereich der Personalkosten erfolgen.

Dieses Verfahren wird zunächst bis zum Ende des Schuljahres 2013 / 14 befristet. Mit Beginn des 2. Schulhalbjahres 2013 / 14 wird die Verwaltung das Verfahren evaluieren und die Zeit bis dahin nutzen, mit einer exemplarischen Mensa weitere „Stellschrauben“ zur Sicherung des Essenspreises und / oder der Essenzahlen unter Hinzuziehung externen Sachverstandes zu untersuchen.

Um hier ein Minimum an Unterstützung zu leisten, benötigt man eine reine Ausgabekraft im Warmverpflegungssystem. D.h. das angelieferte Essen wird in Wärmewagen warmgehalten, in den Pausen ausgegeben und anschließend werden die benötigten Materialien gereinigt. Hierzu werden je nach Verpflegungstagen und der Anzahl der Essen durchschnittlich 3 Stunden täglich veranschlagt.

Bei der Feststellung, in welchem Umfang Ausgabepersonal notwendig ist, wurde eine

Empfehlung der DGE aus 2002 hinzugezogen (s. Anlage 1).

Im Februar 2013 wurden die Zahlen der Mittagessen in den Mensen des Landkreises Peine ermittelt:

Beispielberechnung Februar 2013:

*Für die ALS werden aufgrund der dortigen Besonderheiten bereits zwei Ausgabekräfte vom Landkreis Peine finanziert.

Im oben festgestellten Arbeitszeitbedarf sollte eine Bezuschussung des Ausgabepersonals erfolgen.

Da die Mensavereine die Verträge mit den Caterern geschlossen haben und insofern auch die Höhe des Essenspreises in eigener Verantwortung verhandeln, sollte der Zuschuss für die Ausgabekräfte an den Mensaverein gezahlt werden. Alternativ kann eine Zahlung unmittelbar an den Caterer erfolgen. Der Zuschuss wird monatlich neu ermittelt (siehe Beispielrechnung Februar 2013). Der gezahlte Stundensatz für die Ausgabekräfte ist vom Mensaverein entsprechend zu ermitteln und dem Landkreis Peine mitzuteilen.