Vorlage - 2011/227  

Jugendarbeit vor Ort ist ohne ehrenamtliches Engagement undenkbar und undurchführbar. Jugendleiterinnen und Jugendleiter leisten mit ihrem ehrenamtlichen Engagement einen erheblichen Beitrag zum Erhalt der sozialen Strukturen in den Kommunen. Sie tragen dazu bei, dass es ein breites Freizeitangebot gibt und Mädchen und Jungen die Möglichkeit haben, ihre Freizeit gemeinsam mit Gleichaltrigen in einem nicht kommerziellen Rahmen pädagogisch wertvoll zu verleben. Jugendleiterinnen und Jugendleiter tragen mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit zur sozialen Zufriedenheit vor Ort bei und leisten auch einen wertvollen Beitrag zur Prävention.

Jugendarbeit ist außerdem ein wichtiger Faktor in der Sozialisation junger Menschen, sie werden zu selbstbewussten, kritisch denkenden und eigenständigen Menschen erzogen, die in der Lage sind, ihr Leben zu meistern und Verantwortung zu übernehmen. Wer sich als junger Mensch ehrenamtlich betätigt, ist auch als Erwachsener häufig sozial engagiert.

Die Anerkennung dieses ehrenamtlichen Engagements ist ein wichtiger Faktor, damit Vereine, Verbände und Jugendpflegen auch in Zukunft auf  ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählen können. Bereits in den Jahren 1999 – 2009 ging das monatliche Engagement der 14 – 19-jährigen Ehrenamtlichen um ca. 11,1% aus verschiedensten Gründen (u.a. Ganztagschule, verdichtetes Studium, Abitur nach 8 Jahren) zurück (Quelle: Landesjugendring Niedersachen). Somit ist es nötig, das ehrenamtliche Engagement zu stärken, attraktiver zu machen und auch neue Anreize zu schaffen. Eine Möglichkeit dazu ist, die „Dankeschön – Kultur“ auszubauen.

Im Landkreis Peine beantragen jährlich etwa 100 neu ausgebildete Jugendleiterinnen und Jugendleiter die Juleica (Jugendleitercard),  insgesamt gibt es z. Zt. ca. 400 aktuelle Juleica – Inhaberinnen und -inhaber.

Die Ausbildung von Jugendleiterinnen und Jugendleitern ist mit mindestens 50 Zeitstunden zu pädagogischen, rechtlichen, gesellschaftlichen und geschlechtsspezifischen Themen und 12 Zeitstunden in Erster Hilfe umfassend und befähigt zur Anleitung von Kinder- und Jugendgruppen sowie zur Betreuung von Kinder- und Jugendfreizeiten.

Durch die Ehrenamtscard ist bereits eine Anerkennung, die sich auf verschiedenste Vergünstigungen bezieht, im Landkreis Peine erfolgt (s. Anlage). Die Jugendleiterinnen und Jugendleiter erhalten bisher diese Form der Anerkennung nicht. Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Mitgliedern des Jugendringes und der Kreisjugendpflege, hat bereits verschiedene Modelle für die Anerkennung und ggf. mögliche Vergünstigungen für Jugendleiterinnen und Jugendleiter diskutiert.

Ziel ist, die Inhaberinnen und Inhaber der Juleica mit denen der Ehrenamtscard gleichzustellen. Die Verwaltung schlägt daher vor, die dafür notwendigen Schritte einzuleiten. Der Landkreis wird in seinem Bereich die Gleichstellung vornehmen und hat die Bürgermeister gebeten, in ihren Kommunen entsprechend zu verfahren. Dafür bedarf es in der Regel entsprechender politischer Beschlüsse.

Gendercheck:

Die entsprechenden Vergünstigungen kommen Jugendleiterinnen und Jugendleitern gleichermaßen zu Gute.