Vorlage - 2024/138
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Im Budget enthalten: | ja | Kosten (Betrag in €): | ca. 900.000,- € | ||
Mitwirkung Landrat: | ja | Qualifizierte Mehrheit: | nein | ||
Relevanz | |||||
Gender Mainstreaming | nein | Migration | nein | ||
Prävention/Nachhaltigkeit | ja | Bildung | nein | ||
Klima-/Umwelt-/Naturschutz | ja |
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Die Verwaltung des Landkreises Peine wird beauftragt, das Vergabeverfahren für die
„Erhaltungssanierung durch Oberflächenbehandlungen auf verschiedenen Kreisstraßen im Jahr 2025“ durchzuführen.
Inhaltsbeschreibung:
Der Fachdienst Straßen hat in den vergangenen 20 Jahren viele Kreisstraßen ausgebaut oder grundlegend saniert.
Diese Strecken sind in den vergangenen Jahren durch Witterungseinflüsse oder Abnutzung ausgemagert oder es haben sich feine Risse oder netzhautähnliche Schäden gebildet.
Früher betraf dies hauptsächlich Fahrbahndecken ab einem Alter von 10 bis 15 Jahren.
Durch die stärker auftretenden Wetterextreme der vergangenen Jahre und gegebenenfalls auch durch Änderung der Bitumeneigenschaften durch speziellere Verfahren der Raffinierung von Bitumen wird beobachtet, dass nun auch an jüngeren Fahrbahndecken ab einem Alter von 5 Jahren deutliche Abnutzungsspuren und netzrissähnliche Schäden auftreten.
Dies führt dazu, dass Sanierungen an alten Fahrbahndecken und bereits auch an neueren Fahrbahndecken zeitgleich notwendig werden.
Im Landkreis Peine betrifft dies über 80 verschiedenen Streckenabschnitte an ca. 35 verschiedenen Kreisstraßen.
Die Anzahl der nötigen Oberflächenbehandlungen im Landkreis Peine auf Kreisstraßen in den nächsten 3-4 Jahren wird auf eine Gesamtmenge von ca.
450.000 m2 beziffert.
Die mittleren Kosten für eine Oberflächenbehandlung, einschließlich notwendiger neuer Fahrbahnmarkierungen, werden auf derzeit ca. 7 bis 9 Euro je m2 geschätzt, welches Gesamtkosten von bis zu 4.000.000 Euro entsprechen würde.
Mit den geplanten 900.000 Euro für das Jahr 2025 können somit je nach Ausschreibungsergebnis im Mittel ca. 110.000 m2 Fahrbahndecken mit Oberflächenbehandlungen saniert werden.
Die Auswahl aller Strecken für die nächsten Jahre wurde vorbereitet, aber eine genaue Bestimmung, welche Strecken behandelt werden sollen, kann erst nach der jeweiligen Winterperiode genau festgelegt werden.
Für 2025 sind nachfolgende Strecken in die Vorplanung genommen worden:
K 72 Groß Solschen - Groß Bülten
K 69 Rüper - Wense
K 66 Ersehof - Neubrück
K 58 OD Wedtlenstedt
K 56 Denstorf - Richtung Timmerlah
K 51 Vallstedt - Richtung Lebenstedt
K 47 Dungelbeck - Woltorf
K 43 Eddesse - Richtung Dollbergen
K 41 OD Mehrum
K 30 Adenstedt - Bierbergen
K 21 Fürstenau - Richtung Mittellandkanal
K 10 Plockhorst - Richtung Bundesstraße 214
K 6 Edemissen - Eddesse
Bei der Vergabe der Bauleistungen muss beachtet werden, dass Oberflächenbehandlungen nur von Mitte Mai bis spätestens Mitte September und nur bei geeigneter Witterung ausgeführt werden können.
Aufgrund dieses kurzen Zeitfensters und der geringen Anzahl geeigneter Unternehmen und deren hohen Auslastungen ist es dringend notwendig, die öffentlichen Ausschreibungen bereits bis zu einem Jahr vor geplanter Durchführung auszuschreiben.
Nachhaltigkeit:
Zur Vermeidung einer frühzeitigen konventionellen Straßenbausanierung können Oberflächenbehandlungen eine wirtschaftliche, ökonomische und ökologische Sanierungsmethode zur Erhaltung bzw. Verlängerung der Lebenszeit von Fahrbahndecken darstellen.
Sie sind aber nur effektiv, wenn sie im Frühstadium d.h. bei beginnenden Straßenschäden durchgeführt werden.
Oberflächenbehandlungen versiegeln und schützen die Fahrbahnoberfläche gegen Witterungseinflüsse, stellen im gewissen Rahmen die Verschleißschicht und die Tragfähigkeit wieder her und sorgen für eine bessere Griffigkeit.
Somit kann, wenn ein frühzeitiger Einbau erfolgt, die ausgemagerte Oberfläche regeneriert und eine Generalsanierung des Straßenaufbaus um geschätzt mindestens ca. 5 Jahre oder auch deutlich länger verzögern werden.
Weitere Vorteile dieses Verfahrens sind:
Durch den Einsatz moderner Maschinen können die Straßen vollflächig oder partiell, in kurzer Einbauzeit mit einer Oberflächenbehandlung behandelt werden. Dadurch sind zügige Freigaben der betroffenen Abschnitte und somit geringe und kurze Beeinträchtigung für den Verkehr möglich.
Eine Anpassung von Schachtabdeckungen oder Straßenabläufen ist in der Regel nicht notwendig, da die Einbauhöhen gering sind.
Es wird darauf hingewiesen, dass sofern der optimale Zeitpunkt für eine Oberflächenbehandlung verpasst wird, nur noch höherwertige Sanierungen zur Verlängerung der Lebensdauer einer Straße erfolgen können.
Höherwertige Sanierungen wie Dünne Schichten im Kalteinbau (DSK ca. 1,5 cm Schichtdicke) oder Dünne Schichten im Heißeinbau auf Versiegelung (DSH-V ca. 2,0 cm Schichtdicke) werden dann aus materialtechnischen Gründen unabdingbar und liegen preislich zwischen 14 bis 18 Euro je m2, welches die Sanierungskosten verdoppeln würde.
Ein Ersatz der oberen Deckschicht (ca. 4 cm), welcher ohne die oben genannten Erhaltungsmaßnahmen viele Jahre früher notwendig wird, liegt bei ca. 25 bis 30
Euro je m2 sofern nicht bereits auch tiefer liegende Tragschichten in Mitleidenschaft gezogen sind und ein Vollausbau oder eine Vollsanierung notwendig wird, welche derzeit bei ca. 115 Euro je m2 liegt.
Klima/Umwelt/Naturschutz:
Oberflächenbehandlungen sind umweltschonend und haben durch den Kalteinbau und durch moderne und recyclingfähige Baustoffe einen geringeren CO2-Abdruck als Heißmischgut-Sanierungen.
Durch die Beseitigung der offenporigen Strukturen der Fahrbahn können weiterhin Lärmemissionen reduziert werden.
Ziele / Wirkungen:
Die Oberflächenbehandlungen sind durchzuführen, um die Oberflächen der Straßen zu regenerieren und die Nutzungsdauer der vorhandenen Fahrbahndecken um mindestens 5 und bei optimalen Bedingungen bis zu 15 Jahre zu verlängern
Ressourceneinsatz:
Die Haushaltsmittel stehen unter dem Produktkonto für die Instandhaltung und Unterhaltung von Kreisstraßen (5420 1000 – 4212 100) zur Verfügung.
Schlussfolgerung:
Mit der Durchführung von Oberflächenbehandlungen auf in den vergangenen
20 Jahren neu hergestellten Fahrbahndecken wird die Lebensdauer der Straßen wesentlich verlängert und das Entstehen von Schlaglöchern verzögert.
Hierdurch kann eine uneingeschränkte Verkehrssicherheit weiterhin gewährleistet werden.
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