Inhalt

Vorlage - 2024/079  

Betreff: Implementierung der neuen Fachsoftware comp.ASS 21 im Fachdienst Arbeit

Status:öffentlichVorlage-Art:Informationsvorlage
Federführend:Fachdienst Arbeit Beteiligt:Fachdienst Soziales
Bearbeiter/-in: Kilinc, Nergiz   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Gesundheit, Arbeit und Soziales Kenntnisnahme
20.08.2024 
14.Sitzung des Ausschusses für Gesundheit, Arbeit und Soziales zur Kenntnis genommen   

Finanzielle Auswirkungen
Sachverhalt
Anlage/n


 

Im Budget enthalten:

ja

Kosten (Betrag in €):

---

Mitwirkung Landrat:

nein

Qualifizierte Mehrheit:

nein

Relevanz

Gender Mainstreaming

ja

Migration

ja

Prävention/Nachhaltigkeit

ja

Bildung

ja

Klima-/Umwelt-/Naturschutz

nein

 

 


 


Inhaltsbeschreibung:

Der Kreisausschuss des Landkreises Peine hat in seiner Sitzung vom 22.06.2022 der Beschaffung einer einheitlichen SGB II-Fachsoftware im Rahmen eines europaweiten Vergabeverfahrens unter Inanspruchnahme externer rechtlicher Beratung zugestimmt. Im Januar 2024 wurde das Vergabeverfahren durch Zuschlagserteilung an die Firma Prosozial GmbH für die Fachsoftware comp.ASS 21 abgeschlossen. Die Arbeiten zur Projektplanung starteten im Februar 2024. In der Ausschuss-Sitzung wird ein Überblick über die Umsetzungsschritte für die Implementierung und Datenmigration präsentiert.

Ab dem Frühjahr 2025 soll die einheitliche SGB II-Fachsoftware den Dienstbetrieb des Fachdienstes Arbeit sowie die Dienstleistung für die Bürgerinnen und Bürger verbessern.

Ziele / Wirkungen:

Gender Mainstreaming:

Innerhalb des neuen Fachverfahrens werden für alle Leistungsberechtigten die für die Leistungsgewährung relevanten persönlichen Daten erfasst. Nach den abgebildeten individuellen Kenntnissen und Bedürfnissen werden die Leistungen zur Eingliederung in Arbeit in ergänzender persönlicher Abstimmung zwischen den Leistungsberechtigen und der Arbeitsvermittlung festgelegt. Die persönliche und familiäre Situation der Leistungsberechtigten wird in den jeweiligen Angeboten bzw. Maßnahmearten konzeptionell berücksichtigt. Die Maßnahmen werden durch zeitliche Flexibilität und inhaltliche Ausgestaltung den unterschiedlichen Bedarfen von Frauen und Männern gerecht. Darüber hinaus sind jederzeit geschlechterspezifische Auswertungen als Grundlage für weitere Aktivitäten möglich.

 

 

Migration:

 

Die auszuwählende Software ermöglicht eine differenzierte Auswertung der Bedürfnisse sowohl des einzelnen Leistungsberechtigten als auch bestimmter Zielgruppen. So kann ein bedarfsgerechtes Portfolio an Angeboten bzw. Maßnahmearten entwickelt werden. Es werden beispielsweise Herkunft und Sprachkenntnisse jedes einzelnen Leistungsberechtigten abgebildet, um u.a. Maßnahmen konzipieren zu können, in denen sich auch neu zugewanderte Migranten und Migrantinnen mit fehlenden Deutschkenntnissen in konkreten Aufgaben und Tätigkeiten erproben können.  Es sind jederzeit zielgruppenspezifische Auswertungen (z.B. Staatsangehörigkeit, Fluchtgruppen etc.) als Grundlage für weitere Aktivitäten möglich.

 

Bildung:

 

Die erfassten persönlichen Daten der Leistungsberechtigten sollen als Grundlage für die bedarfsgerechte Zuweisung in die vorhandenen Angebote bzw. Maßnahmearten genutzt werden. Dabei kann die methodische Gestaltung der inhaltlichen Module auf Basis eines erwachsenengemäßen Bildungsansatzes erfolgen. Das sind zum Beispiel inhaltliche Module zum regionalen Arbeitsmarkt, des Bewerbungstrainings, der Kurse zum Thema Gesundheit und zur Teamarbeit. Es gibt aber auch andere Maßnahmearten, die durch ihre Ausgestaltung vielfältige Möglichkeiten für die Verbesserung der Allgemeinbildung und die Erweiterung berufsbezogener Kompetenzen bieten.

 

Prävention/ Nachhaltigkeit:

 

Lange Zeiten der Arbeitslosigkeit wirken sich negativ auf die gesundheitliche Situation und die Integration der leistungsberechtigten Menschen in die Gesellschaft aus. Langzeitarbeitslose sind häufiger krank und sie haben weniger soziale Kontakte als Beschäftigte. Auf Grundlage der bedarfsgerechten Nutzung der im Fachverfahren erfassten persönlichen Daten erfahren die Leistungsberechtigten zum Beispiel durch die aktive Teilnahme an bzw. Beschäftigung in einer Maßnahme, dass sie gebraucht werden und durch ihre Tätigkeit einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag leisten. Damit diese positiven Entwicklungen nachhaltig wirken, ist anzustreben, dass die Teilnehmenden, sofern weiterhin erforderlich, nach Beendigung bzw. im Anschluss eine andere Beschäftigung oder ein weiterführendes Eingliederungsangebot aufnehmen. Eine Arbeits- und Ausbildungsaufnahme bietet für alle Zielgruppen die beste Möglichkeit, sich nachhaltig in die Gesellschaft zu integrieren.

 

 

Ressourceneinsatz:

Bei der Wertung der Angebote wurde der Gesamtpreis gemäß dem vorgegebenen Preisblatt als Zuschlagskriterium mit einer maximal erreichbaren Punktzahl berücksichtigt. Die einmaligen und laufenden Kosten sind im laufenden Haushaltsjahr sowie in den Folgejahren berücksichtigt. Weitere Zuschlagskriterien waren insbesondere die Implementierungs- und Datenmigrationskonzepte sowie das Ergebnis der wertenden Teststellung. Die Wertung erfolgte durch Fach- und Leitungskräfte des Fachdienstes Arbeit, in technischen Fragen unterstützt durch den Fachdienst EDV.  Bei der Vergabeentscheidung waren die Zentrale Vergabestelle, das Rechnungsprüfungsamt sowie die Verwaltungsführung des Landkreises Peine eingebunden. Die Fachexpertinnen und Fachexperten des Fachdienstes Arbeit aus den verschiedenen Aufgabenbereichen werden bei der Planung und Umsetzung der Projektschritte von den Fachdiensten EDV, Soziales, Finanzen und Kreiskasse sowie dem Referat Digitalisierung und Infrastrukturprojekte unterstützt. Für die Umsetzung der einzelnen Teilprojekte sind auch bei der Softwarefirma je nach Umfang bis zu drei Expertinnen und Experten eingebunden.

 

 

Schlussfolgerung:
Im laufenden Jahr 2024 und in den ersten Monaten des Jahres 2025 werden der Fachdienst Arbeit und die unterstützenden Organisationseinheiten der Kreisverwaltung Peine das umfangreiche Projekt zur Einführung der neuen Fachsoftware comp.ASS 21 gemeinsam mit der Softwarefirma umsetzen.

 


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