Inhalt

Vorlage - 2022/063  

Betreff: Vorstellung des Projektes Jumorrow
Status:öffentlichVorlage-Art:Informationsvorlage
Federführend:Fachdienst Jugendamt Bearbeiter/-in: Richert, Stefanie
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss Kenntnisnahme
10.05.2022 
Sitzung des Jugendhilfeausschusses zur Kenntnis genommen   

Finanzielle Auswirkungen
Sachverhalt
Anlage/n


 

Im Budget enthalten:

ja

Kosten (Betrag in €):

ca. 12.000,-

Mitwirkung Landrat:

nein

Qualifizierte Mehrheit:

nein

Relevanz

Gender Mainstreaming

ja

Migration

ja

Prävention/Nachhaltigkeit

ja

Bildung

ja

Klima-/Umwelt-/Naturschutz

nein

 

 


 


Inhaltsbeschreibung:

Im Frühjahr 2021 wurde ein Aufruf zum Projekt  "Jumorrow" über die Bertelsmann Stiftung gestartet. Jumorrow ist ein Innovationslabor für Jugendhilfe, um neue Angebote/Konzepte für eine definierte Zielgruppe -orientiert am Design Thinking Prozess- zu entwickeln. Neben sechs anderen Kommunen nahm auch das Jugendamt des Landkreises Peine mit dem freien Träger IPSO Jugendhilfe an diesem Projekt teil. Seitens des Jugendamtes des Landkreises Peine und IPSO Jugendhilfe wurde der Prototyp INTRO entwickelt.

 

INTRO: „Wie schaffen wir es, dass auffällig gewordene junge Menschen (Mädchen und Jungen mit/ohne Behinderung und/oder Migrationshintergrund) ab 6 Jahren in der Institution Schule nicht "durch das Raster" fallen?

Wie schaffen wir es, dass diesen jungen Menschen wieder an sich glauben, Erfolge spüren und bestmöglich gefördert werden können?“

 

Das Angebot INTRO stellt sich genau diesen beiden Fragen. INTRO interventiert durch ein zwei- bis dreiwöchiges Sofortprogramm in Form eines methodisch geleiteten, niedrigschwelligen Beratungs- und Begleitungsprogramm in akuten Krisen an der Institution Schule. Das Hauptziel ist, sog. "Jugendhilfekarrieren" möglichst im Vorfeld nicht entstehen zu lassen.

 

Das Angebot "INTRO" soll als Pilotprojekt an drei noch auszuwählenden Schulen

starten und lässt sich durch fünf sogenannte Settings charakterisieren:

1. Klärung der Stärken und Ressourcen durch sozial-pädagogische Diagnostik

2. Klärung der Berufswünsche und -Perspektiven durch Fragebögen und Interview

3. Feststellen der inneren Dynamiken des jungen Menschen durch ein vorbereitetes, standardisiertetes, qualitatives Interview

4. Verselbstständigungscheck und Priorisierung der Ergebnisse

5. Handlungsempfehlung nach Priorisierung

 

Ziele / Wirkungen:

Die Zielgruppe sind auffällige junge Menschen (Mädchen und Jungen mit/ohne Behinderung und/oder Migrationshintergrund) ab 6 Jahren in der Instituion Schule mit den Themen:

Auffälligkeit im Sozialverhalten, sozial isoliert, Außenseiter, Mobbing, Schulangst, Suchtverhalten, Delinquenz evtl. Jugendhilfe Hintergrund, „Risikofamilien“, Unterbrechung chronifizierter Hilfeverläufe, Verselbstständigung.

 

INTRO soll als Kurzzeitintervention in der Instituion Schule und basierend auf den fünf o.g. Schritten agieren. Es ist ein wirkungsorientiertes (präventiv, regional, zeitnah, direkt) Format zur schnellstmöglichen Interakion mit der o. g. Zielgruppe und ist in der Lage durch seinen präventiven und niedrigschwelligen Zugang, schwere und intensivere Jugendhilfeverläufe zu vermindern. In diesem Sinne soll es auch Eltern helfen, durch bedarfsorientierte Empfehlungen, ihre Kinder wieder besser in den Blick nehmen zu können und  zu erreichen.

 

Ressourceneinsatz:

Der Einsatz erfolgt mit vorhandenen Ressourcen und in Rahmen bestehender Kooperation mit erfahrenen Fachkräften der freien Trägerschaft über AG § 78 HzE-Träger. Vernetzung von Schule/Schulsozialarbeit, Jugendamt und den ausführenden Fachkräften. Die entsprechenden Aufwendungen sind im Haushalt des Landkreises Peine im Produkt 3633 – Hilfen zur Erziehung – ausgewiesen.

 

Schlussfolgerung:
Jugendhilfe und Schule arbeiten präventiv und gezielt mit jungen Menschen, um Schulabstinenz rechtzeitig entgegen zu wirken. Eine "Lücke" zwischen Schule und  Jugendamt wird geschlossen.

 


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