Inhalt

Vorlage - 2020/720  

Betreff: Stand Umsetzung / aktuelle Maßnahmen
Landkreis Peine "Integriertes Klimaschutzkonzept des Landkreises Peine 2013"
Status:öffentlichVorlage-Art:Informationsvorlage
Federführend:Dezernat 2 Bearbeiter/-in: Brandt, Silke
Beratungsfolge:
Ausschuss für Umwelt- und Verbraucherschutz Kenntnisnahme
22.09.2020 
Sitzung des Ausschusses für Umwelt- und Verbraucherschutz zur Kenntnis genommen   

Finanzielle Auswirkungen
Sachverhalt
Anlage/n


 

Im Budget enthalten:

---

Kosten (Betrag in €):

---

Mitwirkung Landrat:

nein

Qualifizierte Mehrheit:

nein

Relevanz

Gender Mainstreaming

nein

Migration

nein

Prävention/Nachhaltigkeit

ja

Bildung

nein

Klima-/Umwelt-/Naturschutz

ja

 

 


 

 


Inhaltsbeschreibung:

 

Der Landkreis Peine hat in den zurückliegenden Jahren zahlreiche Maßnahmen aus dem Integrierten Klimaschutzkonzept von 2013 umgesetzt. Das gegenwärtige Integrierte Klimaschutzkonzept für den Landkreis basiert auf einer Datengrundlage von 2012/2013. Der enthaltene Maßnahmenkatalog stellt dabei keine abschließende Handlungsliste dar und war bisher eine ausgewogene Handlungsgrundlage für die Themen Klima, Energie und Umwelt.

 

Perspektivisch erlangen lokale Aktivitäten im Klima- und Umweltschutz immer größere Bedeutung. Eine weitere konzeptionelle Einbettung von konkreten und spezifischen Maßnahmen zur Umsetzung klimapolitischer Leitlinien im Landkreis Peine ist zwingend notwendig. Bisherige Klimaschutzkonzepte müssen kontinuierlich weiterentwickelt und angepasst werden.

 

Bedingt durch immer kürzere Innovationszyklen sind die Impulse aus Gesellschaft, Wirtschaft und Politik fortlaufend in den notwendigen Maßnahmen zur CO2-Reduzierung zu berücksichtigen. Auch die fortlaufende Veränderung von gesetzlichen Rahmenbedingungen und Anforderungen bedingen ein kontinuierliches Monitoring und ein Anpassen von klimapolitischen Maßnahmen.

 

Wesentliche Eckpfeiler einer erfolgreichen Klimaschutzpolitik im Landkreis Peine muss die kommunale Gemeinschaft der Gemeinden, der Stadt Peine und dem Landkreis Peine sein. Das Einbinden vieler Akteur*innen und Netzwerke vor Ort, die Schaffung neuer Strukturen und Bündnisse sind Voraussetzung für eine aktive Einbindung auf lokaler Ebene. So wird Identität in der Klimaschutzarbeit geschaffen. Nur so kann ein gemeinschaftlicher Beitrag zum Erreichen der nationalen und internationalen Klimaziele geleistet werden.

 

 

 

Aktueller energie- und klimapolitischer Kontext

 

Der Klimawandel stellt unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen. Inzwischen sind international wie auch national Ziele vereinbart worden, um die Auswirkungen der Erd-erwärmung, die zunehmend unsere Lebensgrundlagen gefährdet, zu mildern.

 

Entsprechend dem Übereinkommen von Paris (UN-Klimakonferenz im Dez. 2015) ver-pflichtet die Europäische Klimaschutzverordnung (VO 2018/842) die Mitgliedsstaaten zur Festlegung verbindlicher nationaler Jahresziele für die Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen im Zeitraum 2021 bis 2030.

 

Dazu hat die Bundesregierung am 09.10.2019 das Klimaschutzprogramm 2030 beschlossen. Es enthält Maßnahmen für alle Sektoren (Energiewirtschaft, Gebäude, Verkehr, Industrie, Landwirtschaft, Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft sowie Abfall-wirtschaft) und führt ein nationales Emissionshandelssystem für die Sektoren Wärme und Verkehr ein, die nicht vom europäischen Emissionshandelssystem erfasst sind.

 

Das Klimaschutzprogramm setzt im Wesentlichen auf die erhoffte Lenkungswirkung einer neu eingeführten Bepreisung des Ausstoßes von CO2 bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe über den EU-Zertifikate-Handel hinaus, sowie auf finanzielle Anreize durch Förderprogramme. Zur Umsetzung wurden verschiedene Gesetzgebungsverfahren auf den Weg gebracht und z. T. auch schon abgeschlossen.

 

Im Bundes-Klimaschutzgesetz (KSG), das im Dezember 2019 in Kraft getreten ist, wurde festgeschrieben, dass bis 2030 der Ausstoß von Treibhausgasen schrittweise um mindestens 55 % im Vergleich zu 1990 gemindert werden muss. Es gibt damit in Deutschland erstmals verbindliche nationale Vorgaben für jährlich absinkende zulässige Jahres-Emissionsmengen für jeden Sektor.

 

Das Bundes-Klimaschutzgesetz enthält auch das Bekenntnis der Bundesrepublik Deutschland auf dem Klimagipfel der Vereinten Nationen vom 23.09.2019 in New York, die Netto-Treibhausgas-Neutralität bis 2050 als langfristiges Ziel zu verfolgen. Damit soll den Zielen des Übereinkommens von Paris, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter auf deutlich unter zwei Grad zu halten und möglichst auf 1,5 ° zu begrenzen, Rechnung getragen werden. Um dies zu erreichen, wird insgesamt eine grundlegende Transformation der Lebens- und Wirtschaftsweise erforderlich sein.

 

Im integrierten nationalen Energie- und Klimaplan (NECP) von Juni 2020 hat die Bundes-regierung gegenüber der EU außerdem folgende nationale Ziele benannt:

Steigerung der Energie-Effizienz durch die Senkung des Primärenergieverbrauchs um 30 % bis 2030 im Vergleich zu 2008, Ausbau des Anteils Erneuerbarer Energien auf 30 % des Bruttoendenergie-Verbrauchs (Strom, Wärme und Verkehr) in 2030, der Anteil von Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung soll bis 2030  65 % betragen.

Es wurde beschlossen die Kohleverstromung bis spätestens 2038 zu beenden.

 

 

 

 

 

 

Da der Ertrag aus erneuerbaren Energiequellen starken Schwankungen unterliegt und auf der Nutzerseite häufig kurzzeitige starke Lastspitzen in einzelnen Sektoren, aber auch Zeiten mit geringer Nachfrage (z. B. nachts) auftreten, strebt die Bundesregierung im Energie-Binnenmarkt die Kopplung der Sektoren Strom, Wärme und Verkehr entsprechend dem Konzept 'Nutzen statt Abregeln' an.

 

Zur Energiespeicherung, die über batterieelektrische Kapazitäten hinausgeht, soll zukünftig Wasserstoff eingesetzt werden. Wasserstoff lässt sich klimaneutral auf Basis erneuerbarer Energien erzeugen, in großen Mengen flexibel und langfristig speichern und in einer Vielzahl von Anwendungen einsetzen (z. B. in brennstoffzellenbetriebenen Fahrzeugen, als Basis für synthetische Kraft- und Brennstoffe und bei der Stahlerzeugung als Ersatz für Steinkohlen-Koks).

 

Er ermöglicht es, die Bereiche Energie, Wärme und Mobilität zu vernetzen (Sektoren-kopplung) und das Energieangebot saisonal und überregional besser dem Bedarf anzu-gleichen. Daher beabsichtigt die Bundesregierung im Rahmen der Nationalen Wasserstoff-Strategie, die im Juni 2020 beschlossen wurde, einen zügigen Markthochlauf zu unterstützen.

 

 

 

Rahmenbedingungen und Ausgangslage von Klimaschutzagenturen

 

 

Rolle von Klimaschutzagenturen

 

In zahlreichen Fachgesetzen, z. B. in den Bereichen Naturschutz und Baurecht, finden sich rechtliche Regelungen zur Berücksichtigung von Belangen des Klimaschutzes. Mit In Kraft-treten des Bundes-Klimaschutzgesetzes ist gemäß § 13 KSG nun das Gebot hinzu-gekommen, dass die Träger öffentlicher Aufgaben bei ihren Planungen und Entscheidungen den Zweck dieses Gesetzes und die zu seiner Erfüllung festgelegten Ziele (insbesondere die Minderung der Treibhausgas-Emissionen) zu berücksichtigen haben. Die nähere Aus-gestaltung erfolgt über Landesgesetze.

 

Das Nds. Gesetz zur Förderung des Klimaschutzes und zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels (NKlimaG) befindet sich derzeit noch in der Phase der parlamentarischen Abstimmung. Es enthält für die Kommunen keine Vorgaben für konkret durchzuführende Maßnahmen. Im Gesetzentwurf (§ 7) ist nur vorgesehen, dass die Kommunen erstmals für das Jahr 2022 und anschließend alle drei Jahre die Energieverbrauchsdaten ihrer Liegen-schaften zusammenstellen und veröffentlichen. Solche Energieberichte werden vom Immobilienwirtschaftsbetrieb des Landkreises Peine erstellt.

 

Klimaschutzagenturen haben nach derzeitiger Rechtslage somit keine staatlich zugewiesenen Pflichtaufgaben und keine direkten Entscheidungsbefugnisse. Sie haben daher eine andere Rolle als Ordnungsbehörden und sind überwiegend als Netzwerkpartner zu definieren. Insbesondere ergeben sich zusätzliche Möglichkeiten für eine aktive Öffentlichkeitsarbeit und Organisation von Kampagnen.

 

Welche zukünftige Rolle die Klimaschutzagentur des Landkreises Peine einnehmen soll, wurde mit der Kreispolitik im Workshop am 13.03.2020 beginnend erarbeitet. Ergebnis war, dass insbesondere eine aktive Öffentlichkeitsarbeit, die Impulse gibt und eine Informations- und Vernetzungsfunktion der Klimaschutzagentur gewünscht wird. Das Themenfeld soll über 'Energieberatung' im engen Sinne hinausgehen und um 'Mobilität' und andere Aspekte von Klimaschutz, Klimafolgen-Anpassung und Nachhaltigkeit erweitert werden.

 

 

 

 

 

Landesebene

 

Als Einrichtung des Landes Niedersachsen besteht die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen GmbH (KEAN). Das interdisziplinär zusammengesetzte Team aus etwa 16 Fachleuten versteht sich als Kompetenzzentrum in den Bereichen Energieeffizienz, Energie-systeme und –Speicher sowie dem vielfältigen Einsatz erneuerbarer Energien. Die KEAN ist Ansprechpartnerin für Kommunen, Unternehmen, Fachverbände, lokale Energieagenturen und weitere Akteure. Sie entwickelt vielfältige Angebote für den fachlichen Dialog mit Experten und der breiten Öffentlichkeit.

 

Außerdem setzt sie Kampagnen und Projekte mit regionalen Kooperationspartnern um, z.B.:

 

-                      für Hauseigentümer*innen: Solarcheck, Gebäude-Check, clever heizen

 

-                      für Kommunen: Kommunales Energiemanagement, Kommunale Wärmeplanung

 

-                      für Unternehmen: Impulsberatungen für KMU (kleine- und mittelständische

            Unternehmen) zu Solar, Solare Mobilität, Material- und Energieeffizienz

 

Dabei greift sie auf geschulte Energieberater*innen der Verbraucherzentrale zurück. Die Vermittlung der Beratungen erfolgt häufig über lokale Klimaschutzagenturen.

 

 

 

Metropolregion

 

Die Metropolregion Hannover-Wolfsburg-Braunschweig-Göttingen GmbH befasst sich im Hinblick auf den Klimaschutz schwerpunktmäßig mit der Förderung der Elektromobilität und hat dazu das 'Amt electric' eingerichtet, das u. a. Kommunen bei der Beschaffung von Elektrofahrzeugen unterstützt. Im Verein Kommunen in der Metropolregion e.V. sind alle Kommunen dieser Region, auch der Landkreis Peine, Mitglied.

 

 

 

Region Braunschweig

 

REA

Die regionale Energieagentur e.V. (REA) ist ein Verein, in den Grenzen des Großraum Braunschweig. Der Regionalverband Großraum Braunschweig hat diesen Verein verlassen. Zu den verbliebenen 27 Mitgliedern gehören z. B. IHK, Handwerkskammer, Arbeitgeberverband, Ostfalia-Hochschule (Prof. Brüggemann) und BS Energy. Die REA beschäftigt zwei Mitarbeiterinnen (Frau Keßler, Frau Schitek). Schwerpunkt ist das Handlungsfeld Energie- und ressourceneffiziente Wirtschaft mit einem Unternehmensnetzwerk, das auch Projekte entwickelt. Es werden auch Impulsberatungen der KEAN und Beratungsangebote der Verbraucherzentrale (wie clever heizen und Gebäude-Check) vermittelt.

 

 

 

Regionalverband Großraum Braunschweig (RGB)

 

Der RGB verfolgt für das Verbandsgebiet das Ziel, die Treibhausgas-Emissionen bis 2050 um 95 % und den Endenergie-Verbrauch um 50 % gegenüber 1990 zu senken. Mit Förderung im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums hat er dazu als Konzeption den Masterplan 100% Klimaschutz erarbeiten lassen. (https://www.klimaschutz-regionalverband.de/masterplan/der-masterplan/)

Er konzentriert sich vorrangig auf die Bereiche Verkehr / Mobilität, Regionalplanung und

-entwicklung, interkommunale Kooperation, regionale Wirtschaft und erneuerbare Energien.

Der Masterplan dient der Integration des Themas Klimaschutz und Klimaanpassung in eigene Planungen des RGB (z. B. Freiraumsicherungskonzept und Hochwasservorsorge im regionalen Raumordnungsprogramm) und als Datengrundlage für die Mitgliedskommunen. Außerdem versteht sich der RGB als Initiator eines regionsweiten Klimaschutz-Netzwerks sowie als Koordinationsstelle und Dienstleister für die Kommunen und weitere Klimaschutz-akteur*innen. Das Masterplan-Management ist beim RGB bis 2023 mit drei geförderten Stellen in der Abteilung Regionalentwicklung angesiedelt. Es koordiniert die Erstellung und Umsetzung des Masterplans und bildet eine Schnittstelle zwischen RGB, den Verbandsgliedern sowie Unternehmen, wissenschaftlichen Einrichtungen, Vereinen sowie der Bürgerschaft. Es verfolgt einen themenübergreifenden, kooperierenden und unterstützenden Ansatz. Der Masterplan ist eng in die Gremienarbeit des RGB eingebunden (Ausschuss für Regionalentwicklung und Verbandsversammlung). Ergänzend gibt es den Masterplan-Beirat, einen wissenschaftlichen Beirat und einen Bürger-Beirat.

 

Im Rahmen des Masterplans wurde ein 'Leitbild für den Großraum Braunschweig als Klimaschutzregion' entwickelt, das themenübergreifend den angestrebten Zustand für das Jahr 2050 darstellt (Band 1 Kurzfassung, S.14, Tab.1).

 

Die im Rahmen des Masterplans erstellte Energie- und Treibhausgas-Bilanz mit Datenstand aus dem Jahr 2015 dient als Grundlage zur Identifikation besonders klimarelevanter Bereiche. Für die Ableitung von Handlungsstrategien sind insbesondere die kommunalen Teilbilanzen geeignet, die in Band 5 'Kommunale Datenblätter' dokumentiert sind.

 

Die konkret zu erwartenden Auswirkungen des Klimawandels im Großraum Braunschweig im Zeitraum bis 2050 sowie planerische Instrumente zur Anpassung an den Klimawandel zeigt die Regionale Klimaanalyse des Regionalverbandes Großraum Braunschweig aus 2019 auf:

REKLIBS (https://www.regionalverband-braunschweig.de/reklibs/, Zusammenfassung S. 43).

 

 

 

Klimaschutzmanagement auf der Ebene Landkreis Peine und der Gemeinden

 

 

Gemeinden

 

Die meisten Gemeinden im Kreisgebiet Peine haben vor einigen Jahren geförderte Klimaschutzmanager-Stellen eingerichtet, die jedoch nach Ablauf des Förderzeitraums wieder entfallen sind. Nach derzeitigem Kenntnisstand der Klimaschutzagentur werden auf Gemeinde-Ebene im Hinblick auf den Klimaschutz schwerpunktmäßig die energetische Sanierung kommunaler Gebäude und Beleuchtungsanlagen betrieben (Betreuung durch die zuständigen Bauämter vor Ort); z. T. gibt es auch Aktivitäten im Handlungsfeld 'Mobilität'

(z. B. Bürgerbus in Wendeburg und Hohenhameln) und naturnahe Gestaltung von Grünflächen (z. B. in Lengede).

 

 

Stadt Peine

 

Bei der Stadt Peine wurde 2014 im Hochbauamt die Abteilung Energie und Klima eingerichtet, deren Hauptaufgabe das Energiemanagement der stadteigenen Liegenschaften ist. Die Abteilung wird von Herrn Hiete geleitet. Er ist außerdem auch als Energieberater der Verbraucherzentrale tätig.

 

Seit Ende 2018 existiert bei der Stadt Peine auch ein Integriertes Klimaschutzkonzept. Die Realisierung der Maßnahmen wird einzeln durch die politischen Gremien der Stadt Peine beschlossen. Die Umsetzung beginnt aktuell.

 

Landkreis Peine

 

Treibhausgas-Bilanz im Landkreis Peine

 

Dem Masterplan 100% Klimaschutz des RGB sind in Band 5 'Kommunale Datenblätter' folgende Angaben für das Kreisgebiet Peine zu entnehmen:

 

Im Jahr 2015 betrug der durchschnittliche Ausstoß von Treibhausgasen 6 t / je Einwohner (ohne die Großindustrie, hier: Peiner Träger GmbH). Er verbesserte sich somit gegenüber 2010, lag aber noch 3 x so hoch wie der derzeit als klimaverträglich angestrebte Wert von maximal 2 t / je Einwohner im Jahr.

 

Die Werte differierten zwischen den kreisangehörigen Gemeinden erheblich:

Ilsede 3,5 t, Lengede 3,6 t, Edemissen 4 t, Vechelde 4,9 t, Stadt Peine 7,9 t, Hohenhameln 11,6 t, Wendeburg 14,1 t. Dies kann z. T. durch unterschiedliche örtliche Gegebenheiten und die gewerbliche Branchenstruktur bedingt sein.

 

Die Treibhausgas-Emissionen aus dem Gebiet des LK PE verteilten sich im Jahr 2015 auf die einzelnen Energieträger wie folgt: 45 % aus Treibstoffen, 26 % Gas, 12 % Heizöl, 13 % Strom (bei Ansatz des lokalen Mix im RGB). Übrige betrugen zusammen 4%.

(Angaben ohne die Großindustrie Peiner Träger GmbH)

 

Die größten Anteile an den Treibhausgas-Emissionen hatten die Sektoren Verkehr mit 47 % und private Haushalte mit 28 %. Großverbraucher der Wirtschaft verursachten 17 % und das sonstige Gewerbe 8 % der Treibhausgas-Emissionen.

 

Außerdem verbrauchten die industriellen Großunternehmen im Verbandsgebiet (Volkswagen AG, Salzgitter Flachstahl GmbH und Peiner Träger GmbH) gemeinsam etwa genauso viel Energie wie Haushalte, Verkehr und die weitere Wirtschaft zusammen.

 

Eine aktuelle CO2-Bilanz (Maßnahme J 53 im IKK 2013) mit dem Datenstand 2020 wurde vom RGB beauftragt; die aktuellen Ergebnisse werden 2021 zur Verfügung stehen.

 

 

 

Bisherige Kreistagsbeschlüsse und Integriertes Klimaschutzkonzept 2013

 

Bereits am 22.06.2011 wurde beschlossen, dass sich der Landkreis Peine mittel- bis langfristig als "100%-Erneuerbare-Energie-Region" entwickeln soll. Als erster Schritt dazu wurde in der KT-Sitzung am 30.11.2011 beschlossen, dass ein Klimaschutzkonzept in Auftrag gegeben werden soll. Dieses wurde vom Landkreis Peine auf der Grundlage einer detaillierten Energie- und CO2-Bilanz des Zweckverbands Großraum Braunschweig (REnKCO2, Datenstand 2010, veröffentlicht 2012) aufgestellt und im Dezember 2013 veröffentlicht. Im Integrierten Klimaschutzkonzept (IKK) wurden Zielsetzungen für das Kreisgebiet und Handlungsansätze im Zuständigkeitsbereich der Kreisverwaltung für eine CO2-Minderung entwickelt und mit umfangreicher Akteurs Beteiligung in Form eines Maßnahmenkataloges zusammengestellt. Am 12.3.2014 wurde vom Kreistag beschlossen, dass das Konzept schrittweise umgesetzt werden soll.

 

 

 

Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes durch die Klimaschutzagentur Hildesheim-

Peine gGmbH

 

Zur Umsetzung des IKK wurden mit finanzieller Förderung durch das Bundesumwelt-ministerium zwei Klimaschutzmanager-Stellen eingerichtet. Das Personal wurde in der 2015 gegründeten Klimaschutzagentur Hildesheim-Peine gGmbH eingesetzt. Diese war kreisübergreifend tätig und hatte sowohl im Kreishaus Hildesheim als auch in der Kreisverwaltung Peine eine Anlaufstelle. Auch der Landkreis Hildesheim stellte Mitarbeiter*innen für die Klimaschutzagentur in Vollzeit zur Verfügung.

 

Der Schwerpunkt der Tätigkeit waren Kampagnen in Kooperation mit der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) zu energetischer Modernisierung im Gebäude-bestand, effizienten Heizungen, Nutzung von Solarenergie und Energiesparen in privaten Haushalten. In diesem Rahmen wurde eine Vielzahl an Energieberatungen der Verbraucherzentrale vermittelt. Es gab außerdem verschiedene Infostände und Informations-veranstaltungen. Ab 2016 wurde das Energiesparprojekt 'Planet PE – Die Klimaretter' an elf Peiner Schulen initiiert. Im Dezember 2016 wurde eine neue Internetseite der Klimaschutz-agentur freigeschaltet. Ende 2018 wurde das 'Klimasparbuch' mit Tipps zur einfachen klimafreundlichen Gestaltung des Alltags herausgegeben. Für Mitarbeiter*innen, die für den kommunalen Gebäudebestand zuständig sind, wurden in Kooperation mit der KEAN Schulungen zum Thema Energieeffizienz organisiert und 'Impulsberatungen Solar für Kommunen' angeboten.

 

Der Förderzeitraum für die Klimaschutzagentur Hildesheim-Peine gGmbH lief zum 01.12.2018 aus. Auch die beiden Klimaschutz-Managerinnen verließen den Landkreis Peine. Auf Beschluss des Kreistages des Landkreises Peine wurde die Klimaschutzagentur Hildesheim-Peine gGmbH im Juni 2019 aufgelöst.

 

Zur weiteren Koordinierung der Klimaschutzbelange im Landkreis Peine wurde innerhalb der Kreisverwaltung im Dezernat Umwelt, Bauen und Verbraucherschutz, beim Kreisrat für Bauen Christian Mews, die Stabsstelle Klimaschutzagentur mit einer Vollzeitstelle

(Frau Köhler) zugeordnet. Mit Frau Köhler wurde eine Mitarbeiterin mit den wichtigen Aufgaben betraut, die über langjährige Erfahrungen im Fachdienst Umwelt des Landkreises Peine im Bereich Naturschutz, u. a. auch hinsichtlich regionalplanerischer Aspekte, verfügt.

 

Somit wurden die Personalressourcen der Klimaschutzagentur übergangsweise vorerst auf

eine Person reduziert (eine weitere Vollzeitstelle (ehemals Fr. Lippmann) blieb bisher unbesetzt), da sich auch der zuständige Ausschuss dafür ausgesprochen hatte, die bisherige Umsetzung der Maßnahmen aus dem Klimaschutzkonzept 2013 zu evaluieren, die Erfahrungen der bisherigen Struktur der gGmbh zu analysieren um die weitere Organisations- und Personalstruktur auf die mögliche Neuausrichtung der klima- und energiepolitischen Ziele der Kreispolitik abzustimmen.

 

Auf die Umsetzung und den Abschluss einzelner Maßnahmen wird hierzu auf den Abschlussbericht für den Förderzeitraum 01.12.2015 bis 30.11.2018 verwiesen. Dieser ist dem als Online-Formular abgegebenen Bericht für den Fördermittelgeber PTJ entnommen.

Dem Abschlussbericht kann entnommen werden, dass die im Förderantrag zur Umsetzung vorgesehenen Maßnahmen aus dem Integrierten Klimaschutzkonzept 2013 für den Landkreis Peine nahezu vollständig durchgeführt wurden, soweit sie nicht ohnehin als aktuelle Daueraufgabe festgeschrieben wurde.

 

 

 

Maßnahmen aus dem Abschlussbericht zur Umsetzung des Integrierten Klimaschutzkonzeptes Landkreis Peine 2013

 

 

-                      Durchführung der ersten thematischen Akteurs Foren zu Windenergie, Bioenergie und Photovoltaik

 

Im Rahmen der Vernetzungstreffen der KSA und des Fördervereins sind Informationsveranstaltungen (Solar, Landwirtschaft, Klimasparbuch) mit unterschiedlichen Akteur*innen durchgeführt worden. Die Vernetzung vor Ort mit den jeweiligen Stakeholdern war für die Klimaschutz-Sensibilisierung von großer Bedeutung. Am 20.06.18 wurde im Kreishaus Hildesheim eine Fachveranstaltung für Landwirte gemeinsam mit der LEB (Ländliche Erwachsenenbildung) durchgeführt, die von der Deutschen Lehranstalt für Agrartechnik (DEULA) Hildesheim sowie dem Landesbauernverband unterstützt wurde. Am 11.09.18 wurde ein Informationsabend zur 'Solarenergie' mit ca. 250 Gästen im Kreishaus Hildesheim veranstaltet.

 

 

-                      Offizieller Start der Kampagne 'Energiesparen in privaten Haushalten' und der ersten Instrumente

 

Im Rahmen der Kampagnen wurde von der Klimaschutzagentur eine Vielzahl von Energieberatungen der Verbraucherzentrale vermittelt: Clever heizen: 512 Beratungen in 2016 und 237 in 2018. Dazu wurden in 2016 15 unabhängige regionale Energieberater*innen fortgebildet. Solarchecks: 453 in 2016, 231 in 2017. Im Jahr 2018 wurden auch Beratungen 'Solar Check Plus' durchgeführt. Für Bürger*innen aus den Landkreisen Peine und Hildesheim wurden von der Klimaschutzagentur die jeweiligen Eigenanteile übernommen, so dass sämtliche Beratungsleistungen (Basis-Check, Gebäude-Check, Heiz-Check, Solarwärme-Check) kostenfrei angeboten werden konnten. Über die Hotline der Klimaschutzagentur wurden stationäre Beratungen und Energie-Checks der Verbraucherzentrale vermittelt (stationäre Beratungen: 65 in 2016, 40 in 2017, Energie-Checks 54 in 2016, 167 in 2017, insgesamt 375 Energie-Checks in 2018).

 

Zu den Standorten Peine und Hildesheim kamen 2018 Lamspringe, Bockenem und Sarstedt als Anlaufstellen zur Energieberatung hinzu. Darüber hinaus wurden mit dem Stromspar-Check der Caritas Haushalte mit geringem Einkommen entlastet. Es wurden gratis Energiespar-Artikel zur Minderung des Strom- und Warmwasserverbrauchs eingebaut.

 

Die Koordinierung erfolgte durch die beiden regionalen Caritasverbände mit Unterstützung durch die KSA Hildesheim-Peine. So konnte eine weitere Zielgruppe erreicht werden. Auf der Internetseite der Klimaschutzagentur besteht in Zusammenarbeit mit CO2online außerdem die Möglichkeit zu Online-Checks. Insbesondere der Fördermittel-Check und der Solardach-Check wurden gut genutzt.

 

Am 14.02.17 (Valentinstag) wurde in der Peiner Fußgängerzone mit der Aktion 'Licht aus-Kuscheln-Strom sparen' auf das Thema Energiesparen aufmerksam gemacht. In der Fußgängerzone Hildesheim wurde an einem Infostand zum Thema 'Vermeidung von Plastikmüll' informiert.

 

Auf der Herbstmesse 2017 in Ilsede war die Klimaschutzagentur zusammen mit dem Förderverein mit einem Stand zum Thema Energieeinsparung vertreten. Am 20.02.18 wurde in Lamspringe ein Informationsabend rund um die Angebote der Klimaschutzagentur und Energieeinsparungen zusammen mit dem Förderverein der KSA und der Verbraucherzentrale durchgeführt und eine Thermografie-Wanderung angeschlossen.

 

 

-                      Erste konkrete Verstärkung der Kooperation beim kommunalen Energiemanagement

 

In Kooperation mit der International Conference on Emerging Advanced Nanomaterials (ICEAN) konnten Ansprechpartner*innen aus dem Landkreis Peine, die für den kommunalen Gebäudebestand zuständig sind, zum Thema 'Energieeffizienz' geschult werden. Am 26.06.18 wurde im Kreishaus Peine ein 'Klimafrühstück' organisiert, bei dem sich Mitarbeiter*innen des Landkreises mit der Klimaschutzagentur und dem Energieberater der Verbraucherzentrale austauschen und auch eigene Ideen zum Klimaschutz einbringen konnten. In 2018 wurde auch die 'Impulsberatung Solar für Kommunen' angeboten und mit drei kommunalen Solarberatungen in Anspruch genommen.

 

 

 

 

-                      Offizieller Start der Kampagne 'Energetische Modernisierung im Gebäudebestand' und der ersten Instrumente

 

Als einer der Bausteine der Kampagne wurde seit 2016 jährlich ein örtlicher gemeinsamer Heizspiegel der Landkreise Hildesheim und Peine erstellt. Dies erfolgte in Zusammenarbeit mit co2online und regionalen Wohnungsbaugesellschaften. Ferner wurden Gebäudeeigentümer*innen mit vorbildlichen Sanierungsmaßnahmen mit der 'Grünen Hausnummer' ausgezeichnet (14 in 2016, 8 in 2017). Der Wettbewerb wurde zusammen mit der KEAN ausgerichtet. In 2016 wurde mit der Konzeption für ein Förderprogramm 'Altbausanierung' begonnen. Seit 2016 bestand ein stetiges eigenes Gebäude-Energieberatungs-Angebot der Klimaschutzagentur Hildesheim-Peine.

 

 

-                      Erster Energie- und Umwelttag

 

2017 fand die öffentliche Informationsveranstaltung "Holz und Klimaschutz" in Zusammenarbeit mit den Nds. Landesforsten, dem Landkreis Peine und dem Internationalen Forschungszentrum für Erneuerbare Energien e.V. (IFEED) statt. In Vechelde und in Hildesheim wurden 2017 mehr als tausend Schüler*innen mit der Aktion 'RedUse' zum Umgang mit den Ressourcen der Erde aufgeklärt. Gemeinsam mit dem Multivision e.V. wurden dazu Filme gezeigt und anschließend wurde darüber diskutiert. Weitere regionale Kooperationspartner*innen waren beteiligt.

 

 

-                      Offizieller Start der Kampagne 'Energiewende' und der ersten Instrumente

 

Kampagnen zur Energiewende sind jedes Jahr angeboten worden. Solar Check, Strom- Spar-Check, clever heizen und die Thermografie-Wanderung waren Bestandteil der bisherigen Beratungsangebote. Die Bürgerinnen und Bürger konnten sich einen ersten Eindruck über die bestehenden Möglichkeiten bei sich vor Ort machen.

 

Ferner wurde ab 2016 das Energiesparprojekt 'Planet PE - Die Klimaretter' an elf Peiner Schulen initiiert. Dazu gehört u. a. die Ernennung und Ausbildung von Schüler*innen zu Energie-Scouts, Hausmeister-Schulungen u.a. Als Anreiz wurden Prämien an die Schulen und für besondere Aktionen gezahlt.

 

Die Teams, bestehend aus Schüler*innen, Lehrer*innen, Hausmeistern und Elternvertreter*innen stellten im Rahmen der Abschluss Veranstaltung am 25.04.18 ihre Aktivitäten dem Gesamtplenum vor. Am 29.05.16 wurde der Energiewende-Film 'Power to Change' in Hildesheim gezeigt und mit einer Diskussionsrunde verbunden. Am 28.08.16 hatte die KSA einen Informationsstand auf dem 1. Ilseder Gemeindefest. Am 17.9.16 fand in Hildesheim der Hi-Move statt (Schwerpunkt 'Elektromobilität selbst erleben').

 

Von August bis September 2018 war die Klimaschutzagentur Kooperationspartner bei der erstmaligen Teilnahme der Stadt Hildesheim beim Wettbewerb 'Stadtradeln-Radeln für ein gutes Klima'. Dabei waren über 1000 Teilnehmer*innen in mehr als 100 Teams aktiv.

 

Am 25.04.18 hielt der Geschäftsführer der Klimaschutzagentur einen Vortrag 'Klimaschutz im Landkreis Hildesheim' zur Vorstellung der Arbeit der Klimaschutzagentur im Rahmen der öffentlichen Ringvorlesung 'Umwelt und Nachhaltigkeit' der Universität Hildesheim. Ferner betrieb die Klimaschutzagentur Kofinanzierung und Promotion der Theaterproduktion zum Klimawandel 'Milo, ich hab mich in die Sahara gebeamt' von edgar@allen. Es gab im Dezember 2018 fünf Aufführungen.

 

 

 

 

 

-                      Durchführung eines ersten Forums

 

Im Rahmen der Vernetzungstreffen der KSA und des Fördervereins sind Informationsveranstaltungen (Solar, Landwirtschaft, Klimasparbuch) mit unterschiedlichen Akteuren*innen durchgeführt worden. Die Vernetzung vor Ort mit den jeweiligen Stakeholdern war für die Klimaschutz-Sensibilisierung von großer Bedeutung. Ein- bis zweimal jährlich findet ein Austausch im Klimaschutz-Beirat statt. Dieses offene Fachgremium war auch bereits bei der Erarbeitung der beiden Klimaschutzkonzepte in den Landkreisen Hildesheim und Peine aktiv.

 

 

-                      Erste abgeschlossene Partnerschaften mit regionalen Unternehmen und Institutionen

 

Zur weiteren Vernetzung mit externen Partner*innen aus beiden Landkreisen wurde am 01.12.16 der Förderverein der Klimaschutzagentur Hildesheim-Peine gegründet. Mitglieder sind sowohl Privatpersonen als auch Vereine, wie z. B. das IFEED, Kommunen sowie Unternehmen aus verschiedenen Branchen. Die Kooperation mit dem Förderverein war erfolgreich und soll auch nach Ende des Förderzeitraums fortgesetzt werden. In 2017 und 2018 wurden kostenfreie Impulsberatungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) angeboten, mit dem Schwerpunkt 'Material- und Energieeffizienz'. Dies erfolgte mit ausgewählten, fachlich geschulten Effizienzberater*innen mit Unterstützung zahlreicher regionaler Kooperationspartner*innen. 2018 wurde erstmalig auch die Impulsberatung 'KMU Solar' angeboten.

 

 

-                      Durchführung der ersten Aktionen zum Thema 'Effiziente Heizungen'

 

Im Rahmen von Bürgerberatungen (gefördert von der ICEAN und durchgeführt von der Verbraucherzentrale Niedersachsen als unabhängige Stelle mit fachkundigen Berater*innen) wurde im Bereich Heizung und solare Nutzung informiert. Das Klimaschutzmanagement hat die Öffentlichkeitsarbeit und die Organisation der Kundendaten übernommen. Bereits einfache Maßnahmen, wie die Dämmung von Rohrleitungen, ein hydraulischer Abgleich oder der Austausch von stromintensiven Heizungspumpen sind wirkungsvoll.

 

Außerdem wurden bessere Gebäude-Dämmungen und der verstärkte Einsatz regenerativer Energiequellen empfohlen. 2015 wurde im Rahmen des Wettbewerbs 'Ressourceneffizienz' im Straßenverkehrsamt des Landkreises Peine eine Holzhackschnitzelheizung eingebaut, mit der 195 MWh pro Jahr eingespart werden. Am 24.10.18 wurde im Kreishaus Hildesheim eine Veranstaltung für Bürger*innen zum Thema 'Richtig heizen mit Holz' durchgeführt, mit Hinweisen, wie möglichst rußfrei und emissionsarm geheizt werden kann.

 

 

-                      Start der Pilotphasen 'Mobilitätsberatung für ältere Menschen'

 

Am 27.03.18 veranstaltete die Klimaschutzagentur in Kooperation mit dem Regionalverband Großraum Braunschweig einen Informationsabend zum Förderprogramm 'Kurze Wege für den Klimaschutz'.

 

 

-                      Launch eines erneuerten und überarbeiteten Internetportals

 

Im Dezember 2016 wurde die neue Webseite www.ksa-hildesheim-peine.de freigeschaltet, die auch auf Mobilgeräte wie Smartphones abgestimmt ist. Auf der Seite wurden u.a. zahlreiche praxisnahe Tipps einschließlich online-Rechner veröffentlicht. Dieses Portal für die Bürger*innen wurde beständig aktualisiert und erweitert. Als zweites digitales Kommunikationsmedium wurde eine eigene Facebook-Seite eingerichtet (facebook.com/Klimaschutzagentur-Hildesheim Peine). Besonders beliebt bei den Nutzer*innen sind die Berichte und Fotoreihen zu den Veranstaltungen der Klimaschutzagentur.

 

-                      Start der ersten Veranstaltungen zum Thema 'Nachhaltiger Lebenswandel im Alltag'

 

Das sogenannte 'Klimasparbuch wurde mit regionalen Akteur*innen aus dem Landkreis umgesetzt und gibt Tipps zur einfachen klimafreundlichen Gestaltung des Alltags (u.a. Mobilität, nachhaltiger Konsum, Plastikfrei und regionale Produkte). Das Klimasparbuch 2019/2020 wurde am 10.10.18 zusammen mit dem Kooperationspartner Green Office im gut besetzten Forum der Universität Hildesheim offiziell vorgestellt. Es wurde u. a. an alle Rathäuser und Tourismusinformationen verteilt.

 

Bei der Aktion 'Klimafasten' während der Fastenzeit von Februar bis März 2018 konnten sich Bürger*innen, insbesondere junge Erwachsene, über den Facebook-Account der Klimaschutzagentur informieren. Es wurden Tipps für den Alltag mit Fotodokumentationen und Interviews über die Klimafasten-Gruppe kommuniziert. Themen während dieser Kampagne waren z. B. regionale Produkte, ÖPNV-Nutzung und die Empfehlung von Rezepten mit saisonalen Zutaten.

 

In diesem Rahmen veranstaltete die KSA gemeinsam mit Greenpeace am 10.03.18 einen Flohmarkt für gebrauchte Kleidung in Hildesheim, um damit auch auf Ressourcenverschwendung bei der Textilherstellung hinzuweisen. Die Besucher*innen kamen aus allen Altersklassen. 2017 wurde in der Fußgängerzone Hildesheim an einem Stand der KSA über das Thema 'Vermeidung von Plastikmüll' informiert. Am 04.12.18 referierte Prof. E.U. von Weizsäcker zum Thema 'Was wir ändern müssen, wenn wir bleiben wollen'. Bei dieser Veranstaltung in der voll besetzten Martin-Luther-Kirche in Hildesheim stellte die Klimaschutzagentur ihre Arbeit per 'Speed-Dating' vor.

 

 

-                      Offizielle Gründung des Jugend-Klimaschutzrates

 

Die Aktivitäten mit Jugendlichen wurden gemeinsam mit der Caritas umgesetzt und mit drei verschiedenen Projekten gefördert. In Kooperation mit dem Regionalverband konnten am Ende des Tages unterschiedliche eigene initiierte Projekte realisiert bzw. geplant werden.

 

 

-                      Start des Projektes ÖKOPROFIT

 

Wurde nicht durchgeführt.

 

 

-                      Erfolgreiche Schulungen für Hausmeister

 

Im Rahmen des Kommunalen Energiemanagement (KEM) wurden Mitarbeiter*innen geschult und auf die Wichtigkeit des Themas hingewiesen. Die Bedeutung von Kennzahlen und wie sich die jeweiligen Energieberichte zusammen setzen waren u.a. Thema. Hausmeister-Schulungen waren auch Bestandteil des Projektes 'Planet-PE'.

 

 

-                      Etablierte Kampagne zu regionalen Produkten und Dienstleistungen

 

Das sogenannte 'Klimasparbuch' wurde mit regionalen Akteur*innen aus dem Landkreis umgesetzt und mit Alltagstipps untermauert. Unterschiedlichste Themenfelder konnten im Rahmen dieser Aktivitäten bedient werden, u.a. Mobilität, nachhaltiger Konsum, Plastikfrei und regionale Produkte. Außerdem fand 2018 das sogenannte 'Klimafasten' statt.

 

 

-                      Start des Modellprojekts 'Energetische Quartierssanierung'

 

In 2016 wurde ein integriertes Quartierskonzept für Duingen im Landkreis Hildesheim auf den Weg gebracht. Am 23.01.17 fand dazu eine gut besuchte Informationsveranstaltung statt. Es soll ein auf regenerative Energien und Energieeffizienz ausgerichtetes Sanierungskonzept in Kooperation mit der Ostfalia Hochschule entwickelt werden. Am 08.05.18 wurde bei einer Veranstaltung im Kreishaus Hildesheim gemeinsam mit der KEAN und dem Landkreis Hildesheim die Planung und Umsetzung energetischer Quartierskonzepte am Beispiel von Duingen und Hildesheim-Drispenstedt erläutert. Als Folgeprojekt gab es ab 2018 auch für ein Quartierskonzept in Mehrum in der Gemeinde Hohenhameln erste Überlegungen und Kontakte. Dies wurde in 2019 zusammen mit der Gemeinde Hohenhameln wieder aufgegriffen und wird - ebenfalls in Kooperation mit der Ostfalia Hochschule - fortgesetzt.

 

 

-                      Start des Pilotprojektes 'Innovative Speicherung von Grünstrom'

 

Das Projekt wurde nicht durchgeführt. Ansätze gibt es z. B. durch die Umstellung von Fuhrparks auf solarbetankte Fahrzeuge.

 

 

-                      Veröffentlichung einer aktualisierten Energie- und CO2-Bilanz für den Landkreis Peine

 

Der Regionalverband Großraum Braunschweig hat eine Bilanzierung für sein Verbandsgebiet, zu dem auch der Landkreis Peine gehört, innerhalb des Förderzeitraums erstellt.

 

 

 

Umsetzung des Integrierten Klimaschutzkonzeptes 2013 – Landkreis Peine

innerhalb der Kreisverwaltung - Immobilienwirtschaftsbetrieb

 

 

Die Hochbauverwaltung des Landkreises hat ab dem Jahr 2001 begonnen, die Energieverbräuche der eigenen Liegenschaften zu erfassen und bei Sanierungen auf Verbrauchs-, Kosten- und Schadstoffminimierung besondere Schwerpunkte gesetzt.

Mit Gründung des Immobilienwirtschaftsbetriebs (IWB) in 2004 wurden diese Bestrebungen verstärkt, bis hin zu der Einrichtung einer Stelle „Energiemanagement“ im Jahr 2008.

Um hier strategisch und konzeptionell nachhaltiger arbeiten zu können, wurden alle landkreiseigenen Immobilien einer umfassenden Bausubstanzuntersuchung, auch in energetischer Hinsicht, unterzogen. Für alle Gebäude wurden des Weiteren Energieausweise erstellt.

 

Neben der energetischen Verbesserung der Gebäudehüllen (Dach und Fassade), die nicht nur im Zuge der jährlichen Sanierungen durchgeführt wurden, sondern auch zusätzlich im Rahmen von Fördermaßnahmen (z.B. Konjunkturpaket 2, Kommunalinvestitionsprogramme 1 und 2), wurde auch stark an der Verbrauchsminimierung der Gebäudenutzer*innen gearbeitet.

 

Da ein ganz wesentlicher Teil der Liegenschaften Schulen sind, hat der IWB eine Schulkampagne initiiert, die die Schülerinnen und Schüler, als heranwachsende Generation unseres Planeten, für das Thema sensibilisieren und das tägliche Tun und Handeln entsprechend schulen sollte.

 

 

Nachdem das Label „Planet PE“ in diesem Zusammenhang ins Leben gerufen wurde, gab es eine Vielzahl von Schulprojekten und -aktivitäten, die auf das Thema Klimaschutz abzielten (Internetseite, Fotowettbewerb, Musikveranstaltung, Kunstwettbewerbe, Fassadengestaltung usw.).

 

Kernthema zu „Planet PE“ war aber ein Vertrag zwischen den Schulen und dem IWB, der die Minimierung der Verbrauchswerte (Heizung, Strom, Wasser) zum Ziel hatte.

Unter dem Namen „Fifty–Fifty“ wurde vereinbart, dass Verbräuche und damit Emissionen reduziert und Kosten gespart werden. Die „Gewinne“ wurden dann jeweils aufgeteilt (Fifty–Fifty) und für Klimaschutzmaßnahmen eingesetzt. Zusätzlich war die Förderung weiterer Klimaschutzschulprojekte vereinbart.

 

In den Jahren 2012 und 2013 wurde unter Federführung des IWB ein „Integriertes Klimaschutzkonzept 2013“ erarbeitet. Hierzu wurden im Vorfeld diverse Workshops abgehalten, um sicherzustellen, dass wichtige Akteur*innen im Bereich Klimaschutz bei der Erstellung des Konzeptes ausreichend beteiligt werden. Exemplarisch seien hier nur folgende Vertreter*innen genannt: Kreispolitik, Stadt und Gemeinden, Stadtwerke, Landwirte, Kreishandwerkerschaft, Peiner Geldinstitute, Bürgerinnen und Bürger. Das durch die Kreispolitik als richtungsweisend verabschiedete Strategiepapier für Klimaschutzaktivitäten bildet bis heute eine solide Grundlage für Projekte in der gesamten Fläche des Landkreises Peine.

 

Was die energetische Grundversorgung der eigenen Liegenschaften angeht, so wurde seit 2008 der besondere Stellenwert auf eine klimaneutrale Beschaffung gelegt.

Exemplarisch hierfür steht der Einkauf von Ökostrom für alle Liegenschaften seit 2009. Des Weiteren werden die Schulstandorte Edemissen seit 2010 (Holzhackschnitzel), Hohenhameln seit 2011 (Abwärme einer Biogasanlage), Ilsede seit 2014 (Biogas-Blockheizkraftwerk) zu fast 100 % klimaneutral mit Wärmeenergie versorgt. Im Stadtgebiert besteht die eingekaufte Fernwärmeenergie derzeit ebenfalls zu 35 % aus regenerativen Energieträgern.

 

Der Immobilienwirtschaftsbetrieb betreibt derzeit vier Photovoltaikanlagen (Aueschule Wendeburg, Schulzentrum Vechelde, IGS Peine, Feuerwehrtechnische Zentrale Peine) und ein BHKW (Aueschule Wendeburg) und hat bisher drei Schulerweiterungen im Passivhausstandard erstellt (IGS Peine, IGS Lengede, ALS Ilsede).

 

Als aktuelles Projekt ist der 2019 errichtete Neubau des Kreishauses II zu nennen. Neben dem Ökostrom wird dieses Gebäude mit Erdwärme versorgt, was dazu führt, dass der Betrieb als CO2-frei gewertet werden kann.

 

In der Fahrzeugflotte ersetzen seit 2018 und2019 fünf Elektro-PKWs Benzin- bzw. Dieselfahrzeuge. Die fünf Fahrzeuge wurden fast alle im Rahmen eines Förderprogramms angeschafft. Des Weiteren least die Verwaltung zusätzlich seit 2014 Elektro-Dienstfahrzeuge für die Verwaltung. Für die Wege in der Stadt wurden in den letzten Jahren zehn Dienstfahrräder sowie E-Bikes erworben.

 

Die Anzahl der wirksamen Projekte sowie die Kontinuität, mit der die klimaschutzrelevanten Aspekte verfolgt werden, haben selbstverständlich in den Kennzahlen, die jährlich ermittelt werden, und seit 2011 in den Energieberichten des IWB aufbereitet werden (siehe Homepage Landkreis Peine, Immobilienwirtschaftsbetrieb, Energieberichte) Eingang gefunden. Hier sind alle energetischen Kenndaten und Verbrauchswerte erfasst und dienen auch als strategische Planungsgrundlage für energetische Sanierungen.

 

Besonders hervorzuheben ist die Entwicklung der CO2-Bilanz für die kreiseigenen Liegenschaften. Durch die aufgeführten Projekte, die in der Vergangenheit umgesetzt wurden, wurde der CO2-Ausstoß um 72 % minimiert (die Berechnung erfolgt auf einen Quadratmeter Gebäudefläche, da durch die häufigen Flächenänderungen im Bestand keine andere Systematik Transparenz ermöglicht).

 

Was die klimarelevanten Projekte betrifft, geht der Blick weiterhin in die Zukunft.

Konkret werden unterschiedlichen Maßnahmen untersucht, geplant und bearbeitet.

Derzeit ist nach wie vor die Versorgung mit regenerativer Wärmeenergie im Fokus. So ist geplant, den gesamten Verwaltungsstandort an der Werner-Nordmeyer-Straße (Konferenz- und Schulungszentrum, Feuerwehrtechnische Zentrale, Baubetriebshof, Straßenverkehrsamt, Kreishaus II) bis 2022 CO2-frei zu versorgen. Die Mensa in Lengede wird in Passivhausqualität erstellt und die Sporthalle in Lengede wird CO2-frei geplant.

 

Die Versorgung der BBS und IGS Peine mit regenerativer Energie ist in Untersuchung.

 

An den Standorten der Kreisverwaltung und an den Schulzentren im Kreisgebiet sollen Ladesäulen für Elektrofahrzeuge errichtet werden. Für einige Maßnahmen sind die Vorbereitungen schon sehr konkret.

 

 

 

Energiemanagement der Kreisverwaltung

 

Auf der Grundlage des Integrierten Klimaschutzkonzeptes 2013 wurden weitere energetische Initiativen an den Liegenschaften des Landkreises Peine durchgeführt. Aktuell wurde am Standort Werner-Nordmeyer-Str. auf Grundlage eines zuvor erstellten Quartierskonzepts (FTZ) energetische Sanierungen erarbeitet und umgesetzt.

 

Als erstes Projekt aus dem Quartierskonzept wurde das Konferenz- und Schulungszentrum kernsaniert und energetisch auf den neusten Stand aufgewertet. Im Anschluss daran folgte die Sanierung der großen Feuerwehrgarage mit neuem gedämmten Dach und isolierten Garagentoren. Auf dem Dach wurde eine 62 kWp Photovoltaikanlage (PV-Anlage) installiert, die den Grundstrombedarf des Quartiers und der Liegenschaften vollständig speist. Derzeit laufen noch die energetische Sanierung der Gebäudehülle des Verwaltungsgebäudes und der Werkstätten am Standort der FTZ.

 

Im Anschluss daran folgen die Gebäude des Baubetriebshofes und das Straßenverkehrsamt. Für den Baubetriebshof wird derzeit ein Wärmepumpensystem geplant. Dieses Versorgungssystem wird mit dem Strom der PV Anlage vom Feuerwehrgaragendach gespeist und liefert damit CO2-neutral erzeugte Wärme für Heizung und Warmwasser.

 

Weiterführende Maßnahmen auf Grundlage des Quartierkonzeptes ist die Erneuerung technischer Anlagen im Quartier. Im Einzelnen soll die vorhandene alte, fossile Gasheizung, die das gesamte Quartier mit Wärme versorgt, gegen eine CO2-neutrale Pelletheizung ausgetauscht werden; die Planung dafür wurde begonnen.

 

Mit dem Umbau der Heizung und Warmwasserversorgung werden auch unwirtschaftliche Heizungspumpen gegen neue hocheffiziente Pumpen ausgetauscht und eine neue Regelung aufgesetzt die mit der Gebäudeleittechnik verbunden ist. Im Zuge der technischen Sanierungsmaßnahmen werden auch die Beleuchtungen im Innen- und im Außenbereich auf LED umgestellt.

 

Aber auch in allen anderen Liegenschaften wird sukzessive die alte Beleuchtung auf sparsame LED Technik umgestellt, die dann in der Regel mit einer intelligenten Steuerung und Präsenzmeldern ausgestattet wird. Hier besteht noch Nachholbedarf im Altbestand der Liegenschaften. Oft liegen die Beleuchtungswerte unter 400 Lux an den Arbeitsplätzen, nach

 

der Sanierung erfüllen wir den heutigen Stand der Technik mit 600 Lux und erzielen darüber hinaus eine Stromeinsparung von ca. 50 %.

 

Auch bei der aktuellen Baumaßnahme an der BBS-Vöhrum werden weitere zusätzliche energetische Maßnahmen durchgeführt. Die Gebäudeteile C und D sind bereits auf LED umgestellt, der Gebäudeteil A folgt. Somit erreichen wir den heutigen Stand der Technik mit teilweise sogar Tageslichtqualität und trotz höherem Lichtanteil eine deutliche Stromeinsparung. Aktuell findet auch in der Berufsbildenden Schule Vöhrum eine Umnutzung einiger Bauhallen statt, dadurch wird mehr Heizleistung benötigt, welche durch eine mit Ökostrom betriebene Wärmepumpe und modernen Deckenstrahlplatten erreicht wird.

 

Um die gesteckten Klimaschutzziele vorausschauend zu erreichen, werden schon heute Ersatzheizungsanlagen geplant, damit bei einem ungeplanten Ausfall einer alten fossilen Gasheizung sofort reagiert werden kann und diese durch eine klimaschonende Pelletheizung oder Wärmepumpe ersetzt werden kann.

 

Aktuell werden Pellet Kessel, Anlagen und Silos für die Liegenschaften BBS-Vöhrum, Sporthalle Lahstedt, Schulzentrum Vechelde und die FTZ geplant. Bereits im letzten Jahr wurde die Herstellung einer Ladeinfrastruktur durch die Herstellung einer Kabelvorverlegung für drei Ladesäulen mit jeweils zwei Ladepunkten am Standort Kreishaus II abgeschlossen.

 

Darüber hinaus werden aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse fortlaufend geprüft, um daraus eine relevante Adaption für den Landkreis Peine zu entwickeln. Aktuell werden Varianten innovativer Ziegelsteine geprüft, welche als Stromspeicher von PV Anlagen verwendet werden können. Die am Tag über gewonnenen Sonnenstrom in den Ziegelsteinen gespeicherte Energie könnte z. B. für Notbeleuchtung, Server, Klimaanlagen zusätzlich genutzt werden.

 

In Zusammenarbeit mit der Stabsstelle Klimaschutzagentur Landkreis Peine und dem Energiemanagement des IWB werden aktuell weitere zusätzliche Grundlagen, Zielsetzungen, Organisation und Aufgabenfelder im Energiemanagement für die Gemeinden und  kreiseigenen Liegenschaften geprüft.

 

Grundlagen: Masterplan  \\LKCLFILE1\Ablage\Fd\IWB\Klimaschutz\00 Masterplan\Masterplan aktuell

 

 

Energieverbrauchserfassung, Datensammlung Energiebericht

 

-                      Organisation und Aufgabenfelder: Machbarkeitsuntersuchungen von alternativen Heiztechniken wie zum Beispiel neue Pelletheizung in der FTZ, Photovoltaikanlagen, Luft-/Wasser Wärmepumpe für BBH, Ladestationen

       E-Mobilität

 

-                      Zielsetzung ist die Umsetzung der gesteckten Klimaschutzziele (kurz-, mittel-, und langfristig)

 

-                      Kurzfristig (sofort): Energieeinsparung, Umstellung der Beleuchtung in den Schulen auf LED und Präsenzmeldern, Fuhrpark umstellen auf Elektromobilität, PKW und Bikes

 

-                      Mittelfristig bis 2030: Umstellung der Beleuchtung, energieeffiziente Warmwasserbereitung, neue CO2-neutrale Heiztechnik in den Liegenschaften FTZ, Lengede, BBS Vöhrum, Schulzentrum Vechelde, Sporthalle Lahstedt, Ladeinfrastruktur Landkreis Peine

 

-                      Langfristig bis 2050: 100 % CO2-neutral alle Liegenschaften des Landkreises. Neue Heiztechniken, Wärmepumpen, Pelletheizungen. Fuhrpark umstellen auf Elektro- und ggf. Wasserstofftechnologie

 

 

 

Gebäudeanalysen, Energiebedarfs- und -verbrauchsausweise

 

-                      Erstellen von Energieaudits in Schulen mit hohem Energieverbrauch mit dem Ergebnis der Lokalisierung von ineffizienten Anlagenteilen mit dem Ziel diese durch energiesparende Geräte sukzessiv auszutauschen. Insbesondere in den Liegenschaften Vechelde und Lengede

 

-                      Kontrolle durch monatliche Verbrauchsdatenerfassung durch die Hausmeister um Abrechnungen zu prüfen und ungewöhnliche Verbrauchssteigerungen festzustellen

 

-                      Energiecontrolling einschließlich Erstellen eines Energieberichtes. 2018 und 2019 ausgesetzt aufgrund von Personalmangel.                           Verbrauchsdatenermittlung und -auswertung aller Liegenschaften, um Veränderungen festzustellen mit dem Ziel, Maßnahmen zur Energieeinsparung zu ergreifen. Durch diese Maßnahmen wurden Leckstellen in einigen Heizungsnetzen festgestellt und beseitigt

 

 

Erstellung von Maßnahmeplänen des Energiemanagements

 

-                      Strategische Zielsetzung zur Umsetzung einzelner Baumaßnahmen an den Liegenschaften

 

-                      Umsetzung der gesteckten Klimaschutzziele (kurz-, mittel-, und langfristig)

 

-                      Masterplan wird ständig fortgeschrieben

 

-                      Anpassung der Temperaturregelungen an die Nutzeinheiten

 

-                      Lüftungsprotokolle für den Hausmeister nach Belegungsplan für Schwimm- und Sporthallen sowie alle Lüftungsanlagen in den Gebäuden

 

-                      Raumtemperaturvorgaben für Schulen, Sportstätten sowie

Betriebsstätten wie z.B. Feuerwehrwerkstätten und Hallen. Diese Maßnahmen laufen zurzeit

 

 

Einführung von EDV -Tools im Energiemanagement incl. Optimierung des EDV-Einsatzes

 

-                      Ausbau und Optimierung der Gebäudeleittechnik (GLT), aktuell 2020 GLT Heizungssteuerung BBS Vöhrum

 

-                      Berechnung von witterungsbereinigten Energiedaten um eine Vergleichbarkeit der Heizjahre herzustellen

 

-                      Excel Tabellen um die Verbrauchsdaten auszuwerten

 

 

Unterstützung im Bereich der Nutzerintegration, Umweltbildung, Öffentlichkeitsarbeit im Klimaschutz und Werbekampagnen

 

-                      Aufarbeiten von umgesetzten Projekten, z.B. Pressebericht E-Mobilität

 

 

 

 

 

Ermittlung, Planung und Umsetzung von organisatorischen, investiven und nicht investiven Energie-Einsparmaßnahmen

 

-                      Elektro-PKW und -Bikes, Ladesäulen, PV Anlagen

 

 

Planung, Ausschreibung, Bauleitung und Abrechnung von Umbau- und Sanierungsbaumaßnahmen im Bereich der Haustechnik

 

-                      Austausch defekter alter Pumpen gegen energiesparende Hocheffizienzpumpen

 

-                      Beurteilung der Einsatzmöglichkeiten von Blockheizkraftwerken

 

-                      Erneuerung alter Heizkessel durch CO2-neutrale Wärmepumpen (Ökostrom) Biogas- oder Pellet Kessel

 

 

Projektexterne Beratung bei der energetischen Sanierung des Gebäudebestandes

 

-                      Bei Neu- und Umbauten werden die energetischen Möglichkeiten mit in Betracht gezogen und bewertet

 

-                      Aktuelle Baumaßnahmen Standort FTZ Dach und Garagensanierung. Dächer neu gedämmt nach Energieeinsparungsverordnung, neue Energetische Garagentore mit Wärmedämmverglasung

 

-                      Sukzessive Umrüstung auf LED Beleuchtung

 

-                      Heizungsanlagen optimieren

 

 

Kosten-Nutzen-Untersuchungen, Wirtschaftlichkeits- und Effizienzbetrachtungen im Zuständigkeitsbereich

 

-                      Neu- und Umbauten bei allen Liegenschaften werden energetisch und wirtschaftlich bewertet

 

-                      Für Entscheidungshilfen oder Genehmigungsverfahren werden für Anschaffungen und Bauten, Kosten-Nutzen Untersuchungen durchgeführt, siehe Quartierskonzept Feuertechnische Zentrale Peine

 

 

Emissionsbetrachtungen, Erstellung von CO2-Reduktionsplänen

 

-                      Ermitteln von CO2-Ausstößen der Energiequellen Gas und Fernwärme. Der Landkreis bezieht 100 % Ökostrom, bei dem ein geringer Anteil an Grauenergie berücksichtigt wird

 

 

Optimierung der Energiedienstleistung, der Energiebeschaffung und des Vertragsmanagements, sowie Ausschreibung und Ausgestaltung von Energielieferungsverträgen, incl. Beauftragung von Heizöl-Lieferungen Vertragsgestaltung nach Honorarordnung für Architekten (HOAI), Vergabe- und Vertragsordnung (VOB) und Unterschwellenvergabeordnung (UvgO)

 

-                      Energieeinkauf, Ausschreibung und Verhandlungen mit Energieversorgern betreffend Strom, Gas, Wärme

 

-                      Vertragswesen, Ausarbeiten von Verträgen mit Energieversorgern

 

Koordinierung im Gebäudemanagement Technische Gebäudeausrüstung

 

-          Planung, Ausschreibungen, Bauleitung, Abnahme, Betreuung der Liegenschaften im Zusammenhang mit der Schulleitung, Betreiber*innen und dem Hausmeister

 

-          Umweltverträgliche Heizungsanlagen planen und bauen

 

 

 

Umsetzung des Integrierten Klimaschutzkonzeptes 2013 – Landkreis Peine

Fortgeführte und aktuelle Maßnahmen der Stabsstelle Klimaschutzagentur

 

 

Die Themengebiete, die im Zusammenhang mit dem Klimaschutz stehen, sind so vielfältig und weitreichend, dass bisher eine temporäre effektive Arbeit der Klimaschutzagentur bei den gegenwärtigen eng begrenzten Personalressourcen (eine Vollzeitstelle) eine klare Schwerpunktsetzung erfordert hat.

 

Die bisherige Struktur der Stabsstelle und die bearbeiteten Themen und Aufgaben folgten der Notwendigkeit, alle relevanten Informationen, Themen, Erkenntnisse und Erfahrungen zu evaluieren, Netzwerke zu schaffen, die Gemeinden zu sensibilisieren und zusätzliche Bündnispartner*innen zu detektieren, um der Kreispolitik eine weiterführende und richtungsweisende Empfehlung für eine Neuausrichtung der klimapolitischen Themen im Landkreis Peine aufzuzeigen. 

 

Aktuell stehen daher Maßnahmen im Vordergrund, die im Verhältnis zum notwendigen Personalaufwand einen möglichst großen Effekt hinsichtlich CO2-Einsparungen erzielen und wo Themengebiete bisher im Landkreis Peine nicht bereits umfangreich durch andere Akteur*innen positiv bearbeitet und unterstützt werden.

 

Als relativ gut abgedeckt im Kreisgebiet Peine bzw. in stetiger Bearbeitung erscheinen bisher:

 

-                      Förderung des ÖPNV (RGB)

 

-                      Förderung des Fahrradfahrens (z. B. ADFC, Wito), kontinuierlicher Ausbau des Radwegenetzes (Landkreis und Gemeinden), Planung überregionaler Radverkehrsverbindungen und Radschnellwege (RGB)

 

-                      Energetische Sanierung kommunaler Gebäude und Beleuchtungsanlagen (Gemeinden, Immobilienwirtschaftsbetrieb des Landkreises Peine)

 

-                      Energiespar-Beratungen (vielfältige Angebote der Verbraucherzentrale,     Caritas-Strom-Sparcheck für einkommensschwache Haushalte, Hausmeister-Schulungen der KEAN)

 

-                      Hinweise zu nachhaltigem Konsum, Ernährung und Freizeitgestaltung (z. B. örtliche Presse, Vereine, politische Aktionen, vorliegendes Klimasparbuch)

 

 

Handlungserfordernisse im Kreisgebiet Peine

 

Große bisher wenig genutzte Potentiale zur Minderung der Treibhausgas-Emissionen und daher deutliche Handlungserfordernisse bestehen im Landkreis Peine dagegen noch in den Bereichen Photovoltaik und Elektromobilität. Diese sollten daher als Hauptschwerpunkte der Arbeit der neuen Klimaschutzagentur in nächster Zeit ausgebaut werden. Hierzu wird im Einzelnen auf die nachfolgenden Ausführungen verwiesen.

 

Zukünftig sollte ebenfalls der Bereich Wärmesektor stärker untersucht werden, indem der Aufbau von Wärmenetzen auf Basis erneuerbarer Energien in den Kommunen unterstützt wird (Quartierskonzepte einschließlich netzdienlicher Kopplung der Sektoren Strom und Wärme), damit für die Bürger*innen eine Alternative angeboten werden kann, die ähnlich einfach zu handhaben ist, wie der derzeit überwiegend bestehende Anschluss an das Erdgasnetz.

 

 

 

Maßnahmen im Sektor Wärme

 

Raumwärme benötigt ca. 1/3 des deutschen Energieverbrauchs. Der Erfolg der Energiewende hängt daher in großem Maße von der Wärmewende ab.

 

Im Neubau-Bereich wird der Wärmebedarf durch rechtsverbindliche Vorgaben bereits deutlich gesenkt. Allerdings verlangt auch das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG), das voraussichtlich am 01.11.20 in Kraft tritt, nur den Standard 75 (unverändert wie in der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2016) der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Nach der Gebäudeeffizienzstrategie des Bundes soll im Jahr 2050 ein mittlerer Standard entsprechend dem KfW-Effizienzhaus 55 erreicht werden. Im Neubau können jedoch schon heute wesentlich bessere Effizienzstandards erreicht werden. Daher beabsichtigt die KSA in Beratungen mindestens KfW 40 zu empfehlen.

 

Im Altbau-Bereich gibt es einen deutlichen Sanierungsstau. Der Energiebedarf für Wärme ist in den letzten 10 Jahren in Deutschland nicht gesunken und trotz der Vielzahl von Beratungen und Kampagnen der letzten Jahre gibt es kaum Dynamik beim Anteil der Erneuerbaren Energien an der Wärmeversorgung. Um das Ziel klimaneutraler Gebäude zu erreichen, muss die Nutzung der fossilen Brennstoffe Heizöl und Erdgas jedoch bis 2050 ausgelaufen sein. Um hier eine Lenkungswirkung zu erzielen, setzt das neue Bundes-Emissionshandelsgesetz (ergänzend zum bestehenden EU-Emissionshandel für den Industriesektor) ab 2021 eine Bepreisung der CO2-Emissionen von Brenn- und Kraftstoffen fest, so dass dann stetig steigende Preise für fossile Brennstoffe zu erwarten sind. Die CO2-Emissionen von Gebäuden werden für die Gebäudeeigentümer*innen daher zunehmend wirtschaftlich relevant werden.

 

Für Heizungssanierungen in privaten Gebäuden werden heute mehrheitlich Gasbrennwert-kessel (Erdgas) eingesetzt, gegebenenfalls kombiniert mit Solarwärme für die Warmwasser-bereitung. Damit verbessert man zwar die Effizienz, aber die nötige wesentliche Reduzierung des Ausstoßes an Kohlendioxid wird für die nächsten 15 bis 20 Jahre verpasst. Es stellt sich

also die zwingende Frage, welches Heizsystem sich vor allem im Altbau-Bestand allgemein zukunftsweisend durchsetzen könnte.

 

Mit Solarthermie allein könnte im Landkreis Peine nur etwa ein maximaler Deckungsgrad von 37 % des Wärmebedarfs privater Haushalte erreicht werden (Masterplan RGB). Auch mit oberflächennaher Geothermie (Erdwärme-Sonden) könnten durchschnittlich nur knapp 30 % des Wärmebedarfs der Wohn- und Mischgebiete gedeckt werden. Holzhackschnitzel- und Pellet-Heizungen haben einen relativ großen Raumbedarf für die Lagerung der Brennstoffe.

Elektrisch angetriebene Kompressions-Wärmepumpen, insbesondere Luftwärmepumpen, sind im Gebäude-Bestand nur eingeschränkt einsetzbar, denn meist ist kein Niedertempe-ratur-Heizsystem vorhanden. Bei notwendigen hohen Vorlauftemperaturen in schlecht gedämmten älteren Gebäuden benötigen diese Wärmepumpen jedoch viel Primärenergie und verursachen hohe Stromkosten.

 

Daher sind als erster Schritt eine sehr gute Dämmung der Gebäudehülle (auch bei älteren Bestandsgebäuden), gut dämmende Fenster und Türen und die Vermeidung von Wärme-brücken anzustreben.

 

Das neue Gebäude-Energie-Gesetz (GEG), das voraussichtlich am 01.11.20 in Kraft tritt, sieht bei Eigentümerwechsel und bestimmten Sanierungsvorhaben von Ein- und Zweifamilien-häusern eine obligatorische Energieberatung vor. Dieser Aufgabe können sowohl Berater*innen aus der Liste der Verbraucherzentrale als auch qualifizierte freie Berater*innen nachkommen.

 

In diesem Zusammenhang wäre zu erwägen, ob wieder ein stationäres Beratungsangebot der Verbraucherzentrale in Peine eingerichtet werden kann (Maßnahme I 50 d im IKK). Eine Zusammenarbeit mit der Klimaschutzagentur bei Einzelberatungen wäre bei den derzeitigen Personalressourcen jedoch nicht in dem Umfang wie in früheren Jahren möglich. Zudem zeigt sich landesweit, dass im Wärmesektor auch auf der konzeptionellen Ebene angesetzt werden muss. Daher soll der Schwerpunkt der Tätigkeit der Klimaschutzagentur zukünftig mehr auf die konzeptionelle Arbeit in Kooperation mit den Gemeinden gelegt werden.

 

Um nach erfolgter Wärmedämmung den Einsatz erneuerbarer Energien für die einzelnen Gebäudeeigentümer*innen (insbesondere für die Wärmeversorgung im Altbau-Bestand) zu vereinfachen und zugleich Lastspitzen besser in einem Gesamtsystem ausgleichen zu können, ist es zweckmäßig, integrierte Quartierskonzepte aufzustellen und kommunale Nahwärmenetze aufzubauen, in die die umliegenden Erzeuger erneuerbarer Energien über mehrere Energiezentralen gemeinsam einspeisen. Damit können die Sektoren Strom und Wärme auch netzdienlicher miteinander gekoppelt werden (z. B. indem bei einem Überange-bot von Windstrom dieser für den Betrieb von Wärmepumpen in privaten, gewerblichen und kommunalen Gebäuden eingesetzt wird).

 

Im Landkreis Peine hat im Besonderen die Ortschaft Mehrum sehr gute Voraussetzungen für den Aufbau eines solchen Energiequartier-Netzes auf Basis erneuerbarer Energien (Windkraftanlagen, Biogasanlage, Kompostwerk, Möglichkeit für ein Biomasse-Blockheizkraftwerk eines ortsansässigen Holzhändlers). Daher wurde von der Klimaschutzagentur als erstes Projekt die Entwicklung eines Quartierskonzeptes für Mehrum einschließlich der Errichtung eines Nahwärmesystems mit Anschlussmöglichkeit der Gebäude im Ortskern initiiert.

 

Dies entspricht dem Maßnahmenvorschlag A 07 unseres Integrierten Klimaschutzkonzeptes 2013. In diesem Zusammenhang sollen auch mögliche Energie-Effizienzmaßnahmen zur Reduzierung des Wärme- und Stromverbrauchs untersucht werden. Außerdem besteht hier die lokale Besonderheit, dass seitens der Geschäftsführung erwogen wird, das Kraftwerk Mehrum nach der demnächst zu erwartenden Beendigung der Kohleverstromung auf die Erzeugung von Wasserstoff umzustellen.

 

In den Betrachtungen für das Quartierskonzept können somit auch innovative Ansätze, wie die Wasserstoff-Erzeugung, -speicherung und deren wärme- und stromseitige Umsetzung mitberücksichtigt werden. Etwaige geostrategische Vorabstimmungen und Untersuchungen zu einer möglichen Wasserstoffteilregion im Landkreis Peine unter Verwendung von Fördermitteln des Bundes laufen aktuell. 

 

Inzwischen hat die Gemeinde Hohenhameln einen Antrag für die Erstellung eines integrierten Quartierskonzeptes für Mehrum im Rahmen des KfW-Förderprogramms 432 durch ein qualifiziertes Ingenieurbüro erarbeiten lassen. Die Förderzusage liegt bereits vor. Weitere Fördermittel der N-Bank stehen in Aussicht.

 

Es ist vorgesehen, dass Gemeinde, Ingenieurbüro und Klimaschutzagentur miteinander kooperieren, insbesondere im Rahmen von Bürger-Informationsveranstaltungen, Arbeitsgruppen und bei der Dokumentation und Publikation der Ergebnisse.

 

Angestrebt wird die Entwicklung dieses Quartierskonzeptes als Modellprojekt, von dem auch eine Pilotwirkung für andere Kreise und Kommunen ausgehen kann. Eine finanzielle Beteiligung des Landkreises Peine aus dem Klimaschutzfond wird aktuell geprüft.

 

 

Mit gut aufbereiteten Konzepten in Verbindung mit Beratung können Investitionen für energetische Maßnahmen ausgelöst werden, von denen auch die hiesige Wirtschaft profitieren kann. Damit können auch Fördergelder in unsere Region geholt werden.

Als weiteres Projekt in nächster Zukunft kommt die Entwicklung eines erweiterten Quartiers-konzeptes für den Bereich an der Werner-Nordmeyer-Straße in Betracht.

 

Im nahen Umfeld des Kreishauses II befinden sich hier vier weitere kreiseigene Gebäude (Feuerwehr, Konferenz- und Schulungszentrum, Straßenverkehrsamt und Baubetriebshof), die zusammen noch über ca. 3600 m² freie Dachfläche verfügen, so dass hier eine großflächige Erweiterung der Photovoltaik-Anlagen geprüft werden kann. Es wäre denkbar, dies mit der Errichtung von öffentlichen Ladesäulen für Elektro-Fahrzeuge und ggf. einer Solar-Überdachung von Parkplatzbereichen zu verknüpfen.

 

Mit Überschuss-Strom aus der PV-Anlage könnte ggfs. außerdem in einer kleinen Elektrolyse-Anlage Wasserstoff erzeugt werden, der direkt vor Ort z. B. von der Feuerwehr in brennstoffzellen-betriebenen Fahrzeugen eingesetzt werden könnte. Auch das Heizsystem mehrerer kreiseigener Gebäude muss in absehbarer Zeit mit innovativen Gesamtkonzepten überarbeitet werden.

 

Es wäre notwendig, hierfür eine integrierte Gesamtplanung mit dem Ziel einer umfänglichen Nutzung erneuerbarer Energien zu erstellen, womit die Landkreisverwaltung Vorbild sein kann; entsprechend Handlungsvorschlag F 26 des Integrierten Klimaschutzkonzeptes 2013.

 

Dies könnte auch als Anschauungsobjekt und Bildungsort (auch für Schulen) genutzt werden (Best Pratice Beispiele). Mit dem Konferenz- und Schulungszentrum stehen dort geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung und im Außengelände könnten Kleinstrukturen zur weiteren Belebung in ökologischer Hinsicht ergänzt werden. Auch wäre die planerische und strategische Einbeziehung nahegelegener Gewerbebetriebe (Gewerbe-, Mischgebiet) sowie angrenzender lokaler Wohngebiete in das Quartierskonzept denkbar.

 

Zur Vorbereitung von Planungen und Maßnahmen im Zusammenhang mit Wasserstoff werden aktuell durch das Kraftwerk Mehrum und im Zuge der Zukunftsregionen in Niedersachsen Grundlagen zur weiteren Machbarkeit und diesbezüglicher Potentiale

erarbeitet. Auch sollen bestehende Planungen und Aktivitäten anderer Akteure*innen durch die KSA mitberücksichtigt werden.

 

 

 

Maßnahmen im Sektor Strom

 

 

Windenergie

 

Im Landkreis Peine wurde bereits 2015 gut 15 % mehr Strom aus erneuerbaren Quellen in lokalen Anlagen erzeugt, als bilanziell in allen Kommunen des Landkreises zusammen ver-braucht wird, davon 60 % aus Windenergie und 23 % aus Biogasanlagen (Masterplan RGB).

 

Bereits seit Jahren wird im Landkreis Peine ein sehr starker Ausbau der Windenergie betrieben. Der große Anlagenbestand wird außerdem derzeit schrittweise repowert, so dass sich der Stromertrag aus Windkraftanlagen nochmals erheblich vergrößern wird. Mittlerweile sind die konfliktarmen Standorte hier vollständig ausgenutzt.

 

Die neuen Flächen entsprechend der 1. Änderung des Regionalen Raumordnungsprogrammes 2008, die am 02.05.20 in Kraft getreten ist und die Windkraft-fläche etwa verdoppelt, geht bereits deutlich in naturschutzfachlich konfliktreiche Standorte hinein. Es ist davon auszugehen, dass demnächst verstärkt entsprechende

BImSchG-Anträge beim Landkreis Peine eingehen werden. Darüber hinaus bereitet der RGB bereits die nächste Gesamt-Neuaufstellung des RROP vor, bei der auch die WKA-Flächen wieder Thema sein werden. Je mehr es gelingt, den Energieverbrauch insgesamt deutlich zu senken und Möglichkeiten zur Energiespeicherung, Sektorenkopplung und siedlungsintegrierten dezentralen Energiegewinnung zu nutzen, desto weniger werden die Auswirkungen der Energiegewinnung und des Stromnetzausbaus die Landschaft und die Menschen im ländlichen Raum belasten.

 

 

 

Photovoltaik

 

Photovoltaik ergänzt sich mit Windenergie in den Erzeugungszeiten optimal.

Solarstrom kann dabei preiswert erzeugt werden; auf den Dächern in Niedersachsen mit 

8 – 12 ct / kWh. Dieser kann dabei auf Dächern ohne Flächenkonkurrenz genutzt werden. Privatpersonen, Kommunen und Unternehmen können damit nach einer Anfangsinvestition

erhebliche wirtschaftliche Vorteile gewinnen, insbesondere bei hohem Eigenverbrauchsanteil.

 

Bisher gehört der Landkreis Peine zu den Landkreisen in Niedersachsen, in denen am wenigsten Photovoltaik-Leistung installiert wurde. Mit Datenstand 2019 waren hier nur 44 MWp von niedersachsenweit 4200 MWp installiert. Daher soll das Thema Solarenergie in nächster Zeit als einer der Tätigkeitsschwerpunkte der Klimaschutzagentur ausgebaut werden. Es sind insbesondere die nachfolgend genannten Maßnahmen vorgesehen.

 

 

In Kooperation mit der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen können angeboten werden:

 

-der Solarcheck für Privatpersonen (Handlungsfeld A 01 im IKK)

 

-die Impulsberatung Solar für Kommunen (Handlungsfeld H im IKK)

 

-und evtl. die Impulsberatung Solar für Unternehmen (Handlungsfeld C 16 im IKK)

 

 

Es wäre außerdem möglich, z. B. ein landkreiseigenes Förderprogramm für Photovoltaik insbesondere auf privaten und gewerblichen Bestandsgebäuden aufzulegen, wenn dafür Haushaltsmittel bereitgestellt werden.

 

Auf den großen Dachflächen kommunaler Gebäude kann Solarstrom besonders günstig erzeugt werden (zu Gestehungskosten von 7 – 10 ct /kWh). Bei hohem Eigenverbrauch können sich Anlagen ohne Batteriespeicher schon in 9 -11 Jahren amortisieren.

 

Mit dem neuen Gebäudeenergiegesetz wird eine Pflicht für Kommunen eingeführt, bei Neubau oder grundlegender Sanierung von öffentlichen Gebäuden den Einsatz von Solarenergie (Photovoltaik und Solarthermie) zu prüfen.

 

Aktuell wird vom IWB geprüft, ob im Quartier an der Werner-Nordmeyer-Straße die Dachflächen von vier landkreiseigenen Gebäuden mit zusammen etwa 3600 m² für ein Solar-Großprojekt (ganz im Sinne des Handlungsfeldes F 26 des IKK 'Landkreis-Verwaltung als Vorbild', vgl. Kap. 3.2 'Wärmesektor' – integrierte Quartierskonzepte) genutzt werden können.

 

Nach überschlägiger Berechnung eines Solarprojektierers könnte die Leistung eine Größenordnung von etwa 700 kWp erreichen, wobei die Investitionskosten bei ca. 1 Mill. € liegen. Verschiedene Betreibermodelle wären denkbar, Eigenfinanzierung durch den Landkreis oder eine Verpachtung an Externe.

 

Bei einer Eigenfinanzierung durch den Landkreis und derartigen großen Investitionen, könnte auch ein Förderprogramm der NBank in Betracht kommen: 'Energieeinsparung und Energie-effizienz bei öffentlichen Trägern', das einen nicht rückzahlbaren Zuschuss bis zu 50 % ermöglicht, so dass auch eine Eigeninvestition des Landkreises bei der Wirtschaftlichkeits-berechnung und Abwägung gegenüberzustellen wäre. Zunächst sind die technischen Rahmenbedingungen, insbesondere für den Netzanschluss, näher zu prüfen.

 

 

 

Maßnahmen im Sektor Mobilität

 

Den größten Anteil der Treibhausgas-Emissionen im Gebiet des Landkreises Peine macht (nach der Großindustrie Peiner Träger) die Verbrennung von fossilen Treibstoffen im Verkehrssektor aus. Dies waren 47 % der Emissionen im Jahr 2015.

 

Im Hinblick auf den Klimaschutz ist daher zum einen die Verbesserung der Angebote des öffentlichen Nahverkehrs erforderlich. Dafür ist in unserer Region der Regionalverband Großraum Braunschweig der Aufgabenträger.

Zum anderen ist mittelfristig eine Umstellung möglichst aller Fahrzeuge des privaten Individualverkehrs und der kommunalen und gewerblichen Fuhrparks auf klimaneutrale Antriebe erforderlich. Bei PKW und leichten Nutzfahrzeugen kommen insbesondere batterieelektrische Antriebe in Betracht. Diese haben bereits bei dem heutigen deutschen Strom Mix über den gesamten Lebenszyklus eine deutlich bessere CO2-Bilanz als Benzin- oder Dieselfahrzeuge.

 

Bei Verwendung von Strom aus erneuerbaren Quellen sind sie nahezu klimaneutral.

 

Der Landkreis Peine ist hier entsprechend Maßnahme F 29 des IKK vorbildlich vorangegangen und betreibt in seinem Fuhrpark überwiegend Elektrofahrzeuge mit Ökostrom.

 

Ansonsten gibt es für die Elektromobilität im Gebiet des Landkreises bisher nur punktuelle Ansätze. Insofern besteht hier dringender Handlungsbedarf. Die Förderung der Elektromobilität insbesondere in Verknüpfung mit Photovoltaik könnte daher einer der Handlungsschwerpunkte der neuen Klimaschutzagentur in nächster Zeit sein.

 

Das Integrierte Klimaschutzkonzept aus 2013 enthält hierzu noch keine konkreten Maßnahmenvorschläge.

 

Während die Autoindustrie ihre Produktion jetzt zügig auf Elektrofahrzeuge umstellt und z. B. VW beabsichtigt, in ca. 20 Jahren keine PKW mit Verbrennungsmotoren mehr herzustellen, mangelt es noch wesentlich an der erforderlichen Ladeinfrastruktur (7 öffentliche Ladesäulen im gesamten Kreisgebiet Peine) und es gibt noch große Informationsdefizite und Vorbehalte auf der Nutzerseite.

 

Hier setzt das Modellvorhaben 'Rettungsinseln' der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg an, das im Rahmen des Projektes in spe mit Förderung des Bundes-ministeriums für Bildung und Forschung im Programm Mobilitäts Werk Stadt 2025 entwickelt wurde.

 

Eine sogenannte 'Rettungsinsel' kann aus einer mit Photovoltaik überdachten Parkplatzfläche mit stationärem Speicher für den Solarstrom bestehen, aus dem Ladeeinrichtungen für verschiedene Elektrofahrzeuge gespeist werden, die auch zum Verleih angeboten werden können.

 

Als geeignete Standorte bieten sich z. B. Wohnquartiere, Schulparkplätze und gewerbliche Stellplatzflächen an, auch eine Kombination mit Haltestellen des ÖPNV. Die Metropolregion

würde Rettungsinseln an ausgewählten Standorten auf eigene Kosten aufbauen und von einem Car-Sharing-Anbieter betreiben lassen.

 

 

Die Klimaschutzagentur Peine hat frühzeitig ein Konzept erarbeitet und sich als Kooperationspartnerin beworben, damit dieses Konzept im Landkreis Peine erprobt werden kann. Aktuell werden mögliche Standorte und Betreibermodelle geprüft. Es erscheint vielver-sprechend, da auch E-Fahrzeuge dort zum Verleih angeboten werden können, wo sie im Alltag benötigt werden.

 

Der Handlungsvorschlag D 19 'Initiierung von Car-Sharing-Projekten im Landkreis Peine' aus unserem Klimaschutzkonzept 2013 soll somit mit der Nutzung erneuerbarer Energien verknüpft werden und könnte als Leuchtturmprojekt im Sinne des Maßnahmenvorschlags

B 13 'Pilotprojekt zur innovativen Speicherung von Grünstrom' fungieren und Interesse am Klimaschutz wecken.

 

Es könnte auch geprüft werden, ob Fahrkurse für Elektroautos, analog zu den e.Pferdchen-Kursen der Metropolregion in Kooperation mit einer Fahrschule im Landkreis Peine angeboten werden können. Diese umfassen auch Themen wie das Laden und die Wirtschaftlichkeit im Zusammenhang mit der Elektromobilität.

 

Um den Aufbau eines flächendeckenden Ladenetzes zu unterstützen, soll vom Immobilienwirtschaftsbetrieb des Landkreises mit Unterstützung durch die Klimaschutz-agentur an den Standorten der Kreisverwaltung und an den Schulzentren im Kreisgebiet die Errichtung öffentlicher Ladesäulen für Elektrofahrzeuge geprüft werden (Handlungsfeld F 'Landkreisverwaltung als Vorbild').

 

Zu einem Austausch über regional bestehende Planungen, Aktivitäten und Handlungs-erfordernisse wurde Anfang 2020 der 'Runde Tisch Elektromobilität' von der Regionalen Energieagentur Braunschweig (REA) initiiert. Vertreten sind dort Energieversorger, Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Kommunen.

 

Dort bringt sich auch die Klimaschutzagentur des Landkreises Peine ein. Es wird u. a. ein regionaler Ladeverbund und der Aufbau eines umfassenden Internet-Informationsportals zur Elektromobilität angestrebt, das auch auf einfache Weise häufig gestellte Fragen beantworten kann.

 

 

 

Internetseite der Klimaschutzagentur

 

Infolge der Veränderung der Klimaschutzagentur Hildesheim-Peine gGmbH zur Stabsstelle Klimaschutzagentur Landkreis Peine musste die bisherige Internetseite www.ksa-hildesheim-peine.de abgeschaltet werden. Daher ist ein kompletter Neuaufbau des öffentlichen Internetauftritts erforderlich (Maßnahme I 49 im IKK 2013).

 

Im Internetauftritt des Landkreises Peine (www.landkreis-peine.de) wurde zunächst eine Seite mit den Kontaktdaten und wichtigsten Links erstellt. Später wurde auch die Rubrik 'Veranstaltungshinweise' eingerichtet, einschließlich eines Links zu den jeweils aktuellen

Online-Vorträgen der Energieberatung der Verbraucherzentrale. Auch auf Online-Vorträge der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen wird hingewiesen.

 

Es ist vorgesehen, zu Einzelthemen entsprechend den Handlungsschwerpunkten der Klimaschutzagentur und in Orientierung an die Nachfrage einführende Sachtexte zu erstellen, die einen schnellen Überblick geben können und zu weiteren Informationen zu verlinken. Auch ein Wegweiser zu den wichtigsten Förderprogrammen soll aufgenommen werden.

 

Die Seiten in den sozialen Medien (Facebook und Twitter) werden ebenso anzupassen sein.

 

 

 

Geplante Bildungsangebote

 

Um den Klimaschutz im Sinne einer breitenwirksamen Gemeinschaftsaufgabe voranzu-bringen, benötigt es auch Aufklärung zu den Ursachen des Klimawandels, den in unserer Region zu erwartenden Klimafolgen und den daraus folgenden Notwendigkeiten.

 

Hierzu ist geplant, über die Kreisvolkshochschule den innovativen Kurs 'Klimafit – Klima-wandel vor unserer Haustür! Was kann ich tun?' anzubieten, voraussichtlich im Frühjahr-semester 2021 (wenn die Corona bedingten Einschränkungen dies zulassen). Er besteht aus vier Präsenz- und  zwei Online-Terminen und ist rahmenhaft vom World Wide Fund For Nature (WWF) vorbereitet.

 

Weiterhin beinhaltet dies u.a. die Online-Live-Zuschaltung von führenden Klimawissenschaftler*innen mit der Möglichkeit zur Interaktivität. Die Teilnehmer*innen lernen dabei auch das örtliche Klimaschutzmanagement kennen und kommen in den aktiven Dialog. An manchen Standorten in Deutschland, an denen der Kurs bereits durchgeführt wurde, gründete sich ein "klimafit"-Stammtisch, der eine Plattform für aktive Beteiligung am Klimaschutz in der Kommune darstellt.

 

Die Klimaschutzagentur möchte andere mitnehmen in Angebote, die mehr sind, als "nur darüber zu reden". Wir wollen nicht in abstrakte Diskussionen abschweifen, sondern "einen Griff dran machen". Was kann man konkret vor Ort tun? Benötigt werden Menschen, die eine Begeisterung dafür haben, nach Lösungen zu suchen.

 

Gerade im Hinblick auf den Klimaschutz sind die Konsequenzen des eigenen Handelns nicht sofort sichtbar. Man handelt ohne direktes Feedback. Viele Menschen verspüren insofern ein gewisses Ohnmachtsgefühl. Hierzu ist die Haltung der Klimaschutzagentur: Eine vollkom-men nachhaltige Lebensweise ist ein sehr hohes und vielleicht kaum erreichbares Ziel. Wir können aber zumindest morgen etwas nachhaltiger handeln als gestern.

 

Es ist vorgesehen, Fachvorträge zu nachgefragten Themen und zu Best-Practice-Beispielen anzubieten, und wenn sich die Möglichkeit dazu bietet, Exkursionen zu entsprechenden Anschauungsobjekten zu organisieren. Vielleicht lassen sich auch Ausstellungen nach Peine holen.

 

Ferner kann eine Fortbildung für Erzieher*innen (das KEAN-Grundlagenseminar 'Klimaschutz und Energiesparen') organisiert werden, die damit das Thema Klimaschutz in die Kindertagesstätten tragen können.

 

 

 

Vernetzung der Klimaschutzagentur

 

Von hoher Bedeutung für die Tätigkeit der Klimaschutzagentur ist auch die regionale und niedersachsenweite Vernetzung. Es bestehen regelmäßige Kontakte mit den anderen Klimaschutzmanager*innen im Rahmen von Netzwerktreffen des RGB und der KEAN. Bei Veranstaltungen wie dem Nds. Forum Solarenergie, bundesweiten Online-Veranstaltungen der Energieberatung der Verbraucherzentrale und dem Bürgerdialog Stromnetz Südniedersachsen findet auch ein übergreifender Austausch mit Bürger*innen, interessierten Fachleuten und Referent*innen zu aktuellen Fragestellungen statt.

 

Zur Klimaschutzagentur Hildesheim besteht nach wie vor ein kollegiales Netzwerk und auch der Förderverein mit dem voraussichtlichen neuen Namen 'Klimaschutz Hildesheim-Peine e.V.' wird nach derzeitigem Stand weiterhin Klimaschutzmaßnahmen auch im Landkreis Peine unterstützen.

 

Der Fortbestand eines gemeinsamen Fördervereins von Mitglieder*innen aus dem Landkreis Peine und Mitgliedern aus dem Landkreis Hildesheim war explizit vom Vorstand gewünscht und beschlossen. Dadurch besteht zugleich eine Vernetzung zur Universität Hildesheim, zur Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) und dem Netzwerk öko fair und mehr Hildesheim, sowie zu der Verbraucherzentrale im hiesigen Raum.

 

Über das Projekt 'Rettungsinseln' wurde in diesem Jahr auch eine engere Zusammenarbeit mit der Metropolregion aufgebaut.

 

 

 

Förderung klimaschonenden Bauens im Rahmen der Bauleitplanung

 

Auf Anfrage von Gemeinden oder anderer lokaler Initiative können Beratungsangebote der Klimaschutzagentur erarbeitet werden, z. B. zu:

 

-          Möglichkeiten, um in ausgewählten Baugebieten höhere Energie-Effizienzstandards bei Neubauten festzusetzen

 

-          Formulierung von textlichen Festsetzungen, so dass diese die Nutzung von erneuerbaren Energien ermöglichen (auch z. B. Photovoltaik bei Baustoffen für die Fassade)

 

-          Förderung des Bauens mit Holz (Zementproduktion für Beton wegen des hohen

CO2-Ausstoßes vermeiden und Holz als CO2-Speicher nutzen)

 

Es sollte auch darauf hingewirkt werden, Plastik-Einfriedungen und möglichst auch Kunstrasen-Sportplätze zu vermeiden.

 

Die Begrünung von Dächern und Wänden soll gefördert werden, vor allem in Gewerbe-gebieten. Hier sind ordnungsrechtliche Vorgaben allerdings erfahrungsgemäß wenig wirksam, daher sollten stattdessen positive Anreize gesetzt werden, z. B. durch Exkursionen zu gelungenen Beispielen mit Eigenpräsentation der Gebäudeeigentümer*innen. Auch kreisweite oder lokale Förderprogramme könnten unterstützend wirken.

 

Analog kann bei großflächigen Photovoltaik-Anlagen im gewerblichen Bereich verfahren werden (mit Präsentation und Erfahrungsbericht durch den Betriebsinhaber), vgl. Maßnahme I 50 a im IKK 2013). Die Klimaschutzagentur kann zu diesem Themenbereich auf Wunsch gemeindeübergreifende Veranstaltungen und Treffen zum Erfahrungsaustausch organisieren.

 

 

 

Unterstützung Kreisverwaltung und Gemeindeverwaltungen

 

Bei wiederkehrenden Problemstellungen im Hinblick auf Natur- und Klimaschutz und Nachhaltigkeit, die im Bürgerdialog möglicherweise erfolgversprechender gelöst werden können als allein über das Ordnungsrecht, soll die Klimaschutzagentur unterstützend eingesetzt werden, z. B. beim bauordnungsrelevanten Thema 'Rückbau von Schottergärten', quasi als "Klimaschutzagentur vor Ort" in einem konkreten Baugebiet. Ein aktueller Ortstermin mit der Gemeindeverwaltung ist in einem Baugebiet der Gemeinde Ilsede in den nächsten Wochen geplant.

 

 

 

 

 

Synergien in den Verwaltungsthemen verstärken, z.B. im Naturschutz

 

Auch (oder gerade) Klimaschutz-Aktivitäten sollen nachhaltig sein. Daher ist darauf zu achten, dass sie so durchgeführt werden, dass Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft soweit wie möglich vermieden werden, z. B. indem beim Thema Windenergie Vögel und Fledermäuse sachgerecht berücksichtigt werden und bei der Solarenergie möglichst Bebauungen in der freien Landschaft vermieden und keine Bäume dafür beseitigt werden. Der Erhalt der Artenvielfalt ist ein ebenso hohes Schutzgut wie der Klimaschutz.

 

Beide Bereiche sollten sich ergänzen. So kann z. B. bei Stellungnahmen des Fachdienstes Umwelt besonders darauf geachtet werden, dass die notwendige Anpassung an den Klimawandel vorausschauend berücksichtigt wird (z. B. Frischluftbahnen freihalten, Starkregenereignisse einplanen, Wasser in der Landschaft für sommerliche Trockenphasen

speichern, Altbäume im Siedlungsbereich erhalten und nach Möglichkeit weitere Gehölzflächen in der Landschaft schaffen und den Biotopverbund verbessern).

 

In diesem Sinne wird auch eine noch stärkere Kooperation mit den Naturschutzverbänden und Interessenverbänden (Fridays for Future) angestrebt.

 

Ohne Maßnahmen zur Eindämmung des weiteren Klimawandels, d. h. wesentliche Verminderung des Ausstoßes von Treibhausgasen, würden z. B. Wälder absterben und Feuchtgebiete austrocknen. Deutliche Anzeichen in diese Richtung zeigen sich auch im Gebiet des Landkreises Peine bereits. Insofern gibt es gleichgerichtete Interessen zwischen Klimaschutz und Naturschutz.

 

 

 

Kampagnen zu aktuellen Themen z.B. Naturnahe Gestaltung von Grünflächen

 

Die Öffentlichkeitsarbeit der Klimaschutzagentur soll künftig stärker als in den Vorjahren über technische Klimaschutzmaßnahmen hinausgehen und auch Nachhaltigkeits-Aspekte im Hinblick auf die Gestaltung von Grünflächen thematisieren.

 

Beratungen sollen dahingehen, bevorzugt standortangepasste, insbesondere trocken-heitsverträgliche Stauden (mehrjährig) zu verwenden, und vielfältige, ganzjährige Blühaspekte zu schaffen. Hier hat die Kreisverwaltung ein gelungenes Beispiel im Eingangsbereich des Kreishauses II geschaffen.

 

Unterstützt werden soll z. B. auch die naturnahe Umgestaltung von Schulhöfen, Spielplätzen und Kita-Außengelände wie es bereits in einigen Gemeinden des Landkreises umgesetzt wurde.

 

Die Klimaschutzagentur wird weniger die Aussaat von solchen Blumenwiesen empfehlen, die nicht dem natürlichen Artenspektrum entsprechen und meist nur kurzlebig sind, sondern mehr eine extensive Pflege empfehlen, mit der wirklich standortgerechte heimische Pflanzen und die daran angepassten Insektenarten gefördert werden, was zumeist auch deutlich kostengünstiger ist. Es ist zu begrüßen, dass in einigen Gemeinden, wie z. B. Lengede und in der Stadt Peine, teilweise schon bewusst extensiv gepflegt wird.

 

 

 

weitere Themenfelder

 

Die Themenfelder, die im Zusammenhang mit Klimaschutz und Nachhaltigkeit stehen, umfassen viele weitere Aspekte und sind sehr weit verzweigt.

 

Weitere Schwerpunktbereiche sind in der Bearbeitung notwendig, wie z. B. auch die Themenbereiche 'nachhaltiger Konsum und Freizeitgestaltung', 'Plastikvermeidung' und 'nachhaltige Beschaffung' (Kreisverwaltung Landkreis Peine und Gemeinden), öffentliche Veranstaltungen und Kampagnen.

 

 

 

Nächste Schritte

 

Auf der Grundlage der zusätzlichen Informationen eines Referenten des Regionalverbandes zum Masterplan 100% Klimaschutz (vergleichbar der lokalen Integrierten Klimaschutzkonzeptes) in der Ausschusssitzung (22.09.2020) für Umwelt- und Verbraucherschutz werden weitere Fördermöglichkeiten von Klimaschutzmanager*innen vor Ort in den Gemeinden als auch geförderte Beratungsangebote zur möglichen Fortschreibung unseres bestehenden Integrierten Klimaschutzkonzeptes 2013 vorgestellt.

 

Ziele / Wirkungen:

 

Siehe:

Landkreis Peine "Integriertes Klimaschutzkonzept des Landkreises Peine 2013

 

Ressourceneinsatz:

Entfällt

 

Schlussfolgerung:

 

Nächste Schritte
Auf der Grundlage der zusätzlichen Informationen eines Referenten des Regionalverbandes zum Masterplan 100% Klimaschutz (vergleichbar des lokalen Integrierten Klimaschutzkonzeptes) in der Ausschusssitzung für Umwelt- und Verbraucherschutz am 22.09.20 werden weitere Fördermöglichkeiten von Klimaschutzmanager*innen vor Ort in den Gemeinden als auch geförderte Beratungsangebote zur möglichen Fortschreibung unseres bestehenden Integrierten Klimaschutzkonzeptes 2013 vorgestellt.

 

Nachhaltigkeit

Die aufgeführten Maßnahmen sind nachhaltigkeitsrelevant für den Klima-, Umwelt- und Naturschutz. Es wird auf die vorhandenen Ausführungen und das Integrierte Klimaschutzkonzept des Landkreises Peine verwiesen.

 

 

 


---