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Vorlage - 2018/315  

Betreff: Berufsorientierung im Landkreis Peine (PEIBO)
Status:öffentlichVorlage-Art:Informationsvorlage
Federführend:Fachdienst Jugendamt Bearbeiter/-in: Sorge, Annett
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss Kenntnisnahme
21.08.2018 
Sitzung des Jugendhilfeausschusses zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlage/n

Am 25.10.2017 wurde eine schriftliche Vereinbarung zwischen dem Landkreis Peine und der Allianz für die Region GmbH zur erweiterten vertieften Berufsorientierung nach § 48 SGB III Berufsorientierungsmaßnahmen geschlossen.

 

Die Allianz für die Region GmbH ist der regionale Zusammenschluss von Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung. Das Unternehmen wurde 2013 gegründet und entstand aus einer Initiative der Wolfsburg AG und der Projekt REGION BRAUNSCHWEIG GMBH. 19 gleichberechtigte Gesellschafter gehören heute zu diesem Zusammenschluss. Die Allianz für die Region GmbH ist in den Bereichen Bildung, Energie, Mobilität, Gesundheit, Freizeit und Wirtschaftsförderung aktiv.

 

Das Vorhaben im Bereich Bildung verfolgt das Ziel, auf dem Gebiet des Landkreises Peine an den allgemeinbildenden und weiterführenden Schulen, beteiligungsorientiert eine standardisierte, erweiterte und vertiefte Berufsorientierung aufzubauen. Förderer und Partner sind neben dem Landkreis Peine und der Allianz für die Region GmbH auch die Agentur für Arbeit Hildesheim und  die Volksbank eG BraWo.

 

Es wurde vereinbart, an den teilnehmenden neun allgemeinbildenden Schulen ein beteiligungsorientiert entwickeltes Kernprogramm zur Berufsorientierung im Landkreis Peine (PEIBO) durchzuführen.

 

Projektziel ist die Befähigung von Schülerinnen und Schülern, beginnend im 8. Schuljahrgang, zum Ende der allgemeinbildenden Schule eine rationale, den Interessen und Fähigkeiten entsprechende Berufswahl durchzuführen und dadurch spätere Ausbildungsabbrüche zu vermeiden.

 

Folgende Module der Berufsorientierung wurden zusammen mit den beteiligten Schulen in zwei Vorbereitungsworkshops ausgewählt:

 

Kompetenzerkundung

  • Bewusstwerdung der eigenen Stärken in verschiedenen Bereichen
  • Wiederholung der Kompetenzerkundung unter Betrachtung der bereits erworbenen Erfahrungen nach einem Jahr (Kompetenzerkundung II)

 

Benimmtraining

  • In Rollenspielen und Gesprächsrunden werden mit den Teilnehmern Handlungsmöglichkeiten erarbeitet, wie man sich angemessen in verschiedenen Situationen im Arbeitsleben verhält.
  • Begrüßung, die ersten Tage im Betrieb, der erste Eindruck, Situationen im Betrieb, Verhalten im Gespräch, Verhalten in Konfliktsituationen
  • Vermittlung der wichtigsten Verhaltensregeln, Besonderheiten und Normen im Umgang mit anderen Menschen im Arbeitsleben

 

Betriebspraxistage (BPT)

  • Schülerinnen und Schüler sind je einen Tag in den Bereichen „gewerblich/technisch“, kaufmännisch/verwaltend“ und „Gesundheit/Soziales eingeteilt, d.h. je einen Tag pro Betrieb.
  • erste Eindrücke der Arbeitswelt und der Vergleich der eigenen Interessen, Neigungen und Vorstellungen
  • Interesse wecken, Bereiche bestätigen oder ausschließen
  • Erweiterung des Berufswahlspektrums und gezieltere Anwahl des dreiwöchigen Praktikums

 

Berufseignungstest (BEREIT)

  • Kompetenzfeststellung für Berufsbereiche und Berufsfelder durch verschiedene Sozialübungen und Tests
  • individuelles Abschlussgespräch Teamern, Schülerinnen und Schülern und Eltern sowie ggf. der Berufsberatung der Agentur für Arbeit
  • Ergebnisse werden in einem Abschlussgesprächsbogen und einem Eignungsprofil festgehalten.

 

Bewerbungstraining

  • praxisorientierte Vermittlung von Soft-Skills für die spätere Bewerbung – insbesondere für Praktika
  • Fokus nicht nur auf die schriftliche Bewerbung, sondern auch auf Gespräche und Assessment-Center
  • ggf. Unterstützung durch externe Betriebe

 

Ausbildungsmesse

  • ab dem Jahr 2018 Kooperation mit dem Berufsfindungsmarkt der BBS Peine
  • Durchführungsort: Sporthalle + Werkstätten (BBS Peine)

 

Im Pilotjahr gab es von den beteiligten Schulen durchgehend positive Rückmeldungen zur inhaltlichen und organisatorischen Umsetzung des Vorhabens. Für das kommende Schuljahr haben alle Integrierten Gesamtschulen und Gymnasien im Landkreis ihr Interesse am Programm geäußert. Die Möglichkeiten einer Ausweitung des Vorhabens werden zurzeit mit den beteiligten Partnern abgestimmt. Bei einer Ausweitung auf alle Gesamtschulen und Gymnasien wird sich der Landkreis Peine mit einem Betrag von 60.000,- Euro am Gesamtprojekt beteiligen.

 

 

Relevante Themen

Grundsätzlich erscheint es sinnvoll, auch Gender- und Migrationsaspekte bei der Berufsorientierung zu berücksichtigen.

Die Fragen hierzu können nach dem Vortrag erörtert werden.

 

 

 


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