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Auszug - Kindergesundheitsbericht 2012 - Schuleingangsuntersuchungen - Entwicklungsdiagnostik im Kindergarten - Arbeitskreis Jugendzahnpflege  

Ausschuss für Gleichstellung, Arbeit und Soziales
TOP: Ö 6
Gremium: Ausschuss für Gleichstellung, Arbeit und Soziales Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Mo, 17.06.2013 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:45 Anlass: Sitzung
Raum: Kreishaus-Kantine
Ort: Burgstr. 1, 31224 Peine
2013/075 Kindergesundheitsbericht 2012
- Schuleingangsuntersuchungen
- Entwicklungsdiagnostik im Kindergarten
- Arbeitskreis Jugendzahnpflege
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Informationsvorlage
Federführend:Fachdienst Gesundheitsamt Bearbeiter/-in: Lachmund, Elisabeth
 
Wortprotokoll

Dr

 

Dr. Meltzow und Dr. Kiessling-Klamka erläutern den mit der Einladung versandten Gesundheitsbericht 2012. Neben den demographischen Basisdaten stellen sie die wichtigsten Ergebnisse aus den Kindergartenuntersuchungen sowie aus den Schuleingangsuntersuchungen vor. Ein Vergleich mit den Ergebnissen der Vorjahre rundet die Darstellung ab. Neben den im Gesundheitsbericht festgelegten Ergebnissen wird die zusätzliche Schlussfolgerung gezogen, dass bezüglich der verbindlichen Einladung zu den sogenannten U-Untersuchungen im Vorsorgebereich kein Fall ohne diese Einladung unentdeckt geblieben wäre. Bei der Vorschrift zur verbindlichen Einladung handele es sich offensichtlich um politischen Aktionismus.

 

 

 

 

KTA Streichert stellt fest, dass die Diagnostik sehr weit sei, aber ihm fehle es an den notwendigen Therapien. Es sei unverständlich, dass trotz eines mindestens einjährigen Aufenthaltes in einer Kindertagesstätte bei so vielen Kindern Probleme in der Grob- und Feinmotorik auftreten. Vor diesem Hintergrund fragt er nach den Reaktionen der Kindertagesstätten auf die Ergebnisse.

 

Dr. Meltzow antwortet, dass es eine Gesprächsrunde mit den Erzieherinnen gebe, in der die Ergebnisse besprochen werden. Wichtiger als die Reaktionen der Kindertagesstätten seien für die Ausbildung der Grob- und Feinmotorik jedoch die Familien und die Lebensumfelder der Kinder.

 

KTA Streichert hält dem entgegen, dass Eltern versagen können. Da die Politik das wisse, seien die Kindertagesstätten ausgebaut worden, um solchen Entwicklungs-defiziten vorzubeugen. Deshalb müssen die Kindertagesstätten das leisten, was die Eltern nicht leisten können oder wollen.

 

KTA Waldeck wünscht zu wissen, ob die Gesundheitsberichte weitergegeben werden, zum Beispiel an den Kreissportbund (KSB) wegen der Aussagen zum Bewegungsmangel, an die Gemeinden oder andere politische Gremien. Außerdem müsse man hinsichtlich der Ernährungsproblematik überlegen, was zum Beispiel beim Mensaessen geändert werden könnte.

 

Dr. Kiessling-Klamka bestätigt ein großes Interesse der Gemeinden an den Gesundheitsberichten. Im Übrigen würden die Berichte von vielen Leuten in Politik, Verwaltungen und Verbänden gelesen werden. Die Befunde der Untersuchungen werden zudem mit den Schulen besprochen. Auch mit dem Kreissportbund stehe man wegen der Gesundheitsförderung in Kontakt.

 

KTA Konrad moniert die Länge des Vortrages. Ein Vortrag mit einstündiger Dauer sei zu lang, zumal der Gesundheitsbericht mit der Einladung versandt worden sei. Er regt an, zukünftige Vorträge zu straffen. Außerdem bittet er darum, die im Bericht verwendeten Begrifflichkeiten auch bei der Powerpoint-Präsentation zu verwenden und nicht davon abzuweichen, weil das sonst zu Irritationen führen würde.

 

Dr. Meltzow erwidert, dass eine Reduzierung des Vortrages angesichts des umfangreichen Themas schwer sei. Zudem seien in der Vergangenheit immer Nachfragen zu den Bereichen, zu denen man nicht vorgetragen habe, gekommen. Die Anregung werde aber aufgegriffen und die Umsetzung geprüft werden.

 

KTA Flöge bezieht sich auf die Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen 2012 (S. 31 des Gesundheitsberichtes 2012) und stellt fest, dass die Möglichkeiten zu sportlichen Aktivitäten beim Ganztagsangebot noch nicht genug ausgeschöpft werden. Hier sei eine Verbesserung möglich.

 

KTA Fechner dankt den beiden Vortragenden. Des Weiteren bittet er darum, dass der Bericht auch in den Jugendhilfe- und in den Schulausschuss gehen möge. Zu dem Ergebnis bezüglich der vielen Nichtschwimmer teilt er mit, dass das Gesundheitsbündnis derzeit ein Schreiben an die Kinder, das über die Peiner Tafel verteilt werden soll, formuliere. Außerdem wirft er die Frage auf, was zur Verbesserung der Situation vorgeschlagen werde. Des Weiteren wünscht er zu wissen, warum erwerbslose Familien eher als andere Gruppen betroffen seien und was nach Einschätzung der Ärztinnen bei erwerbslosen Familien geändert werden müsse.

 

Dr. Meltzow verweist auf einen Arbeitskreis von Herrn Krenz (Fachdienst Jugendamt), der diesen Fragen in drei Sitzungen mit internen und externen Fachleuten nachgehe.

 

 

Fachbereichsleiter (im Folgenden als FBL bezeichnet) Dr. Buhmann erklärt, dass der Landkreis Peine auf Grund der demographischen Entwicklung 300 Kinder weniger habe. Diese Entwicklung müsse berücksichtigt werden. Bezüglich der Anregung von KTA Waldeck zu Überlegungen hinsichtlich einer Veränderung beim Mensaessen stellt FBL Dr. Buhmann fest, dass nicht das Essen das Problem sei, vielmehr müsse eine gesunde Ernährung zum Thema im Unterricht werden, weil das nachhaltiger sei. Im Übrigen mache der Landkreis Peine bereits sehr viel, um die Situation zu verbessern. Als Beispiele nennt er das Vorangehen des Krippenausbaus sowie das Entstehen von Familienzentren. Allerdings steige auch die Zahl der Verhaltensauffälligen, so dass auch über andere Hebel nachgedacht werden müsse. Beispielsweise sollten Anregungen geschaffen und die Familien in den Blick genommen werden.

 

Die Gleichstellungsbeauftragte, Frau Tödter, bezieht sich auf die starke Verknüpfung von Erwerbslosigkeit, betroffenen Jungen und der Stadt Peine und stellt fest, dass keine Individualförderung möglich sei, weil es sich um eine städtebauliche Problematik handele. Es fehle oftmals an den geeigneten Vorbildern.

 

KTA Waldeck regt an, angesichts der Dauer dieses Vortrages im nächsten Jahr einige Themen herauszunehmen, um die Inklusion berücksichtigen zu können. Diese werde sicher einen breiten Raum einnehmen.

 

KTA Streichert bezieht sich auf die Aussage, dass beim Sehtest keine apparative Untersuchung erfolge, die aber aufgenommen werden sollte. Er fragt an, wie das geschehen könne. Außerdem wünscht er zu erfahren, wo der Landkreis Peine im Vergleich zu anderen Kommunen stehe.

 

Dr. Meltzow antwortet zunächst, dass die Einbeziehung der apparativen Untersuchungen auf einer anderen Ebene beschlossen werden müsse. Der Landkreis könne hier nichts unternehmen. Bezüglich des Vergleichs mit anderen Kommunen gebe es einen Erfahrungsaustausch, bei dem auch die gewonnenen Daten verglichen werden. Der Landkreis Peine liege im Mittelfeld.

 

KTA Streichert wirft die Frage auf, ob es eine Rückkopplung von den Grundschulen zur späteren Entwicklung der untersuchten Kinder gebe.

 

Dr. Kiessling-Klamka bejaht dies. Die Entwicklung gerade von Problemfällen sei bei den nächsten Untersuchungen auch ein Thema der Besprechungen. Zudem sei es aus medizinischer Sicht sinnvoll, auch die Kinder der vierten Klassen zu untersuchen, um entsprechend gesicherte Befunde zu erhalten. Dies sei politisch derzeit aber nicht auf der Landesebene durchzusetzen.

 

Bürgervertreterin (im Folgenden werden männliche und weibliche Bürgervertreter als BV bezeichnet) Horrmann-Brandt bezieht sich auf die Zunahme an verhaltensauffälligen Kindern und fragt an, ob die Steigerung auf die Veränderungen bei der Diagnose zurückzuführen sei oder ob sich tatsächlich das Verhalten entsprechend verändert habe.

 

Dr. Meltzow antwortet, dass sich die Auffälligkeiten bei den Einzeluntersuchungen ergeben. Dabei werde als Auffälligkeit ein Verhalten wie das Unvermögen zum Stillsitzen und ähnliches gewertet.

 

 

 

 

 

KTA Schlaugat bezieht sich ebenfalls auf die Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen 2012 (S. 31 des Gesundheitsberichtes 2012) und stellt fest, dass das Grundproblem im Fehlen von Strukturen für die Kinder liege. Der Runde Tisch zwischen Gesundheitsamt und Erzieherinnen sei insoweit ein guter Ansatz. Aus diesen Gesprächen sollten aber auch Handlungsempfehlungen an die Politik erarbeitet werden.

 

Dr. Kiessling-Klamka erklärt, dass es bereits eine Schulleiterrunde gebe. Ebenfalls gestartet sei das Projekt Brückenjahr. Allerdings habe keine dieser Runden Patentrezepte finden können.

 

Da keine weiteren Wortmeldungen vorliegen, stellt der Vorsitzende, KTA Möhle, fest, dass der Ausschuss von der Informationsvorlage-Nr. 75/2013 Kenntnis genommen habe.