Auszug - Sachstandsbericht zur Konzeption des Bauernhausmuseums Bortfeld
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Wortprotokoll |
Frau Reulecke erläutert zunächst die Konzeption des Bauernhausmuseums Bortfeld aus denkmalpflegerischer Sicht. Nachdem im Jahr 2005 undichte Stellen im Reetdach des Bauernhauses festgestellt worden seien, hätten umfassende Untersuchungen stattgefunden, die wichtige Erkenntnisse und Funde ermöglicht hätten. Die darauf folgende Beurteilung und Bewertung sei zeitgleich mit der der Hofstelle Bodenstedt erfolgt. Diese beiden Bausteine („Sprechende ZeitWände“ = Bortfeld und „Begehbare Zeiträume“=Bodenstedt) aus vorindustrieller Zeit ermöglichten die Darstellung der Zeitenwende bis zur Industrialisierung (1639 – 1911). Nicht zuletzt mit dem Bauern-hausmuseum als Präsentationsort für das „Wohnen, Arbeiten und Leben von Mensch und Tier unter einem Dach“ mit den Schwerpunkten Landleben und Landwirtschaft könnten mit originalen Exponaten 300 Jahre Leben anschaulich präsentiert werden.
Sowohl das Braunschweigische Landesmuseum wie auch die Landesdenkmalpflege und das Julius-Kühn-Institut hätten sich zum Ziel gesetzt, einen aktiven Geschichtsort zu schaffen.
Für die zukünftige Restaurierung und Wartung des Bauernhausmuseums schließt Frau Releucke die Gründung eines Vereins nicht aus. Hier hätten in der Vergangenheit erste positive Erfahrungen gesammelt werden können.
Frau Dr. Pöppelmann gibt im Anschluss daran einen Einblick in die Geschichte der Region und dem damit verbundenen Bauernhaus Bortfeld als Bestandteil des Braunschweiger Landesmuseums, das sich als Gedächtnis der Region verstehe.
Durch die unterschiedlichen Partner, dies seien neben den von Frau Reulecke Genannten auch die Heimatpfleger und Vereine, könnten nach Aussage von Frau Dr. Pöppelmann neue, partizipative Konzepte entwickelt werden. Voraussetzung für deren Erfolg sei jedoch qualifiziertes Personal und eine ausgereifte Museums-pädagogik.
Für das Marketing sei ein fundiertes Konzept erforderlich. Ggf. müsse überlegt werden, das Bauernhausmuseum in das Corporate identity des Landesmuseums zu integrieren. Das Konzept des zukünftigen Museums sehe, so Frau Dr. Pöppelmann, die Entwicklung einer denkbaren historischen Realität vor. Die Darstellung authentischer Wohnsituationen sei dabei nicht gewollt, sondern vielmehr der Zugang durch Biographien auf geschichtliche Ereignisse, dargestellt in Themeninseln, wobei grundsätzlich die Voraussetzungen unter denkmalpflegerischer Sicht zu beachten wären. Vermittlungsmedien, angefangen von Begleitheften, Hand-on- und Hör-Stationen bis hin zu Audioguides und QR-Codes, könnten zur Erläuterung einer breiten Interessensgruppe, wie Dorfbewohnern und Vereinen, Schulklassen aber auch Familien zur Verfügung gestellt werden.
Auf Nachfrage von Frau Schulz teilt Frau Dr. Pöppelmann mit, dass das Land Niedersachsen grundsätzlich Mittel bereitstellt. Voraussetzung hierfür sei ein entsprechendes Kosten- und Finanzierungskonzept. Es müsse jedoch auch bedacht werden, dass das Braunschweigische Landesmuseum eins von sechs Landesmuseen in Niedersachsen wäre und die Mittel daher begrenzt seien. Durch Frau Reulecke konnten jedoch auch EU-Fördermittel eingeworben werden.
In diesem Zusammenhang gibt Herr Pape einen kurzen Einblick zur finanziellen Situation des Bauernhausmuseums. Eine entsprechende Übersicht wird dem Protokoll beigefügt.
Herr Pape teilt mit, dass im Jahr 2012 aufgrund der späten Verabschiedung des Haushaltes und der damit verbundenen langen vorläufigen Haushaltsführung keine Baumaßnahmen durchgeführt werden konnten. Ziel sei jedoch die Fertigstellung des 1. Förderbausteins im Jahr 2014, rechtzeitig zum 375jährigen Jubiläum des Bauernhauses.
Frau Reulecke teilt mit, dass in den Jahren 2005 – 2008 insgesamt 370.000 Euro an Fördermitteln bei einer Einbringung von 90.000 Euro Eigenmittel gewonnen werden konnten. Für den derzeitigen Baustein konnten 201.000 Euro bei einem Eigenanteil von 50.000 Euro eingeworben werden.
Die Denkmalförderung, so Frau Reulecke, sei in diesem Jahr abgeschlossen. Damit beginne die Museumsförderung. Die Einwerbung von Fördermitteln sei durchaus üblich, wobei die Bereitstellung von Eigenmitteln hierfür Voraussetzung sei.
Herr EKR Heiß stellt fest, dass, bedingt durch die hohe Anzahl der beteiligten Partner, der Prozess zwar einerseits etwas langwieriger verlaufe, andererseits jedoch das vielfältige Know-how einen großen Vorteil darstelle und dankt an dieser Stelle Frau Reulecke und Frau Dr. Pöppelmann, ohne deren Einsatz die Maßnahme, die durchaus eine Chance für einen Leuchtturm im Landkreis Peine darstelle, nicht realisierbar gewesen sei.
Der Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport nimmt damit die Berichte zum Sachstand der Konzeption des Bauernhausmuseums Bortfeld zur Kenntnis.
Um 18.15 Uhr wird die Sitzung unterbrochen.
Herr Dr. Eckhoff begrüßt als gastgebender Schulleiter die Mitglieder des Ausschusses für Bildung, Kultur und Sport.
Die rd. 900 SuS des Ratsgymnasiums, so Herr Dr. Eckhoff, werden von 80 Lehrkräften unterrichtet. Die offene Ganztagsschule bietet einen musischen Bildungsgang in den Klassen 5-9 sowie eine Forscherklasse für die Jahrgänge 5-6 an. Die Schule habe sich nunmehr um die Einrichtung einer Tablet-Klasse beworben.
Herr Dr. Eckhoff lädt sodann die Ausschussmitglieder ein, den neu eingerichteten Fachunterrichtsraum Biologie zu besichtigen.
Um 18.50 Uhr nimmt die Ausschussvorsitzende Frau KTA Heilmann-Eschemann die Sitzung wieder auf.