Auszug - Mädchen- und Frauenförderung im Sport anhand der Maßnahmen zur Frauenfußball-Weltmeisterschaft 2011
|
Wortprotokoll |
Die Gleichstellungsbeauftragte, Frau Tödter, berichtet über die Maßnahmen zur Mädchen - und Frauenförderung im Sport im Rahmen der Frauenfußball WM.
In ganz Niedersachsen gab es 9 Mädchenfußballcamps, 1 davon im Landkreis Peine. Das breitensportliche Angebot mit integrativer Ausrichtung richtete sich an alle Mädchen aller Schultypen im Alter von 10 bis 12 Jahren. Die Schulen mit ihren Schulsportreferent/innen wurden frühzeitig eingebunden.
Eine Arbeitsgruppe mit der Gleichstellungsbeauftragten der Gemeinde Vechelde, Caritasmitarbeiterinnen und dem niedersächsischen Fußballverband Kreis Peine wurde vor mehr als einem Jahr zur Organisation eingerichtet. Der niedersächsische Fußballverband war auch überregional Kooperationspartner und hat die Mädchencamps ebenso wie der Landesverband der Sparkassen finanziell sehr unterstützt. Für unser Mädchenfußballcamp wurden vom Nds. Fußballverband Kreis Peine 9 Trainerinnen gewonnen, einige von ihnen extra dafür ausgebildet.
Nach drei Tagen Mädchenfußballcamp, das auf dem Platz des VFB statt fand und von 11 ehrenamtlichen Übungsleiterinnen, 3 Jugendpflegerinnen der Stadt Peine, 2 Auszubildenden des Landkreises Peine, 2 Mitarbeiterinnen des Caritasverbandes Peine e.V. als Campleitung und 9 Trainerinnen betreut wurde, wurden 10 Mädchen im Freundinnentandem für das Finalcamp in Wolfburg ausgelost.
Sie wurden von 2 Trainerinnen und den Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises und der Gemeinde Vechelde begleitet. Eine kleine Mädchenfußballweltmeisterschaft wurde durchgeführt und anschließend konnten sie die Weltmeisterschaftsbegegnung Norwegen gegen Brasilien live im Stadion verfolgen.
Die Gleichstellungsbeauftragte, Frau Tödter, betont, dass durch die Aktionen das Interesse der Mädchen am Vereinssport sowie an einer Tätigkeit als Trainerin deutlich gesteigert werden konnten.
Die Maßnahme war erfolgreich: ca. 90 Mädchen aus allen Schultypen jeder Gemeinde und der Stadt haben am „Girls Camp“ teilgenommen. Sie haben Spaß am Fußball gewonnen, einige würden sogar gerne im Verein Fußball spielen, weibliche Trainerinnen wurden ausgebildet
Die zweite Maßnahme Talkrunde und Public Viewing in Peine und Wolfburg diente der Werbung für Frauenfußball und dem Rückblick einer Emanzipationsbewegung im Fußballsport, denn bis 1970 war Frauenfußball in Deutschland verboten.
Gerade die Talkrunde im Landkreis Peine im Stadtpark mit anschließendem Public Viewing war erfolgreich. Schirmherrin war die 1. stellvertretende Landrätin Eva Schlaugat und Felizitas Rauch, jetzt Turbine Potsdam.
Auf der Bühne saßen: Rudi Janz, Kreisjugendobmann aus Leiferde, Maria Kleve, NFV Braunschweig, Walter Marchefka, ehemaliger Schiedsrichter aus Woltorf, Doris Meyermann, 100. Spielerin des NFV Hohenbostel, Anne Mill, ehemalige Verbandsligaspielerin in Peine, Jessica Möller, junge Trainerin aus Ölsburg, Marga Stenzel, erste Peiner Spielerin aus Sierße, Jana Schauer , junge Spielerin aus Ohlum, jetzt beim VFL Wolfsburg und Vivian Wejner, auch junge Spielerin aus Peine beim VFL Wolfsburg.
Moderiert wurde die Talkrunde zum Auftakt der Frauenfußball WM von Christian Meyer, Sportjournalist der PAZ.
Die Gäste der Talkrunde, gerade die der ersten Stunde des Frauenfußballs im Landkreis Peine, fühlten sich gewertschätzt und hatten viel zur Geschichte des Frauenfußballs in Peine zu erzählen.
Die Förderung von Mädchen und Frauenfußball passiert im Landkreis Peine schon länger und wird auch bewusst vom Nds. Fußballverband Kreis Peine gefördert, der auch die Talkrunde mit einer entsprechenden Summe unterstützt hat.
Die Talkrunde auf der Fanmeile in Wolfsburg kurz vor dem Viertelfinale wurde von Carmen Thomas, ehemalige Moderatorin des Sportstudios, moderiert.
Organisiert wurde sie für die Landesarbeitsgemeinschaft der Gleichstellungs- beauftragten in Niedersachsen von der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Peine in Kooperation mit ihrer Kollegin aus Wolfsburg.
Der Bürgermeister sowie die Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Wolfsburg sowie des Landkreises Peine haben begrüßt, Talkgäste waren u. a. eine der ersten deutschen Spielerinnen Christa Kleinhans, Bundesliga Schiedsrichterin Verena Schultz, Vizepräsident des deutschen Fußballverbandes Karl Rothmund sowie Filmproduzent Per Schell ( „Der verbotene Kick“).
Bei dieser Veranstaltung ging es um die emanzipatorische Geschichte des Frauenfußballs auf Bundesebene, so auch der Titel der Veranstaltung: „Verboten, verlacht, gefeiert - Zur Professionalisierung im Frauenfußball-“.
Die einzelnen Aktionen werden in einer Farbdokumentation visualisiert.
Auf Nachfrage von KTA von Schwarz erklärt die Gleichstellungsbeauftragte, Frau Tödter, dass der Anteil der Mädchen mit Migrationshintergrund unter den Teilnehmerinnen ca. bei 30 Prozent gelegen hat.