Auszug - Einfluss visueller Medien auf die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen
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Wortprotokoll |
Herr Fechner führt in das Thema ein, indem er von zahlreichen Gesprächen mit jungen Menschen zu diesem Thema berichtet. Anschließend stellt Frau Kubow entsprechende Ergebnisse vor. Hierzu wird auf die Anlage verwiesen.
Zu den vorgelegten Auszügen wissenschaftlicher Betrachtungen (JIM und KIM-Studien) erläutert sie einige Schwerpunkte. So ist insbesondere bei der JIM-Studie (12 bis 19-jährige) unter anderem festzustellen, dass 25 % der befragten Jugendlichen virtuelle Bekanntschaften tatsächlich persönlich treffen. Für wiederum rd. 20 % dieser Jugendlichen verliefen die Treffen mit den virtuellen Bekannten laut eigenem Bekunden unangenehm ab.
Anschließend stellt sie die KIM-Studie vor.
Herr Fechner erkundigt sich nach der Beteiligung des Präventionsrates, denn er sieht zwei negative Faktoren: zum Einen stellt er eine zunehmende Sprachlosigkeit der Jugendlichen fest, zum Anderen gehen die veränderten Werte bei Jugendlichen, aber auch in der gesamten Gesellschaft, unter anderem zu Lasten von Werten und Normen, Kunst und Musik. Aus seiner Sicht müsse sich der JHA die Frage stellen, ob dieser etwas verändern kann.
Frau Tödter antwortet darauf, dass eine entsprechende Unterarbeitsgruppe des Präventionsrates vorhanden ist. Sie führt aus, dass die Medien bzw. deren Wirkung nicht verändert werden können, indes der Umgang mit den Medien bewusst thematisiert werden müsse. Hierzu verweist sie auf eingesetzte Trainerinnen und Trainer an den Schulen.
Frau Kubow ergänzt, dass die Arbeit dieser Unterarbeitsgruppe auf breiter Ebene erfolgt, so stehen insbesondere auch die Erwachsenen in den Familien im Fokus zur Stärkung der Erwachsenen-Medien-Kompetenz (z.B. Eltern-LAN-Party).
Frau Schlaugat stimmt den Aussagen zu, aus ihrer Sicht reiche es nicht aus, in den Schulen AG´s anzubieten. Herr Matzel ergänzt, dass in den Schulen die Lehrerinnen und Lehrer gelegentlich EDV-Anfänger seinen und Jugendliche als „Profis“ verpflichtet würden. Aus seiner Sicht müssen hier die Anforderungen der Schulen an die Lehrkräfte überdacht werden.
Frau Chmielnik betrachte diese Ausführungen als eher reaktive Maßnahmen. Aus ihrer Sicht müssen die Fachkräfte bereits in den Kindertagesstätten handeln. Als Grundsatz betrachtet sie die Fragen, was Kinder in ihrer Freizeit machen sowie ob sie mit anderen Kindern noch kommunizieren können.
Herr Krenz verweist in diesem Zusammenhang auf eine Ausstellung von vor rd. 15 Jahren, damals hat das Jugendamt das Thema „Fernsehkonsum“ bearbeitet. Aus seiner Sicht haben Erwachsene Angst davor, dass Kinder diesen bei neuen Medien voraus sind. Der Wissensvorsprung der Erwachsenen schmilzt, insofern herrscht zunehmend Unsicherheit. Aus seiner Sicht ist zudem die besondere Dynamik durch die entsprechende Kommunikation junger Leuten bei diesem Thema aufzunehmen.
Herr Matzel bestätigt die „neue“ Kommunikation von Jugendlichen mit den neuen Medien und berichtet von einem Beispiel körperlicher Gewalt aufgrund des sogenannten Cyber-Mobbings.
Frau Kubow weist abschließend darauf hin, dass in den genannten Studien aus ihrer Sicht noch Ausführungen zu den familiären Situationen der Jugendlichen fehlen. So seien sozialschwache Familien bei diesem Thema regelmäßig benachteiligt (fehlende moderne Kommunikationsmittel).
Frau Tödter regt daher weiterführende Betrachtungen zu diesem Thema aufgrund der vielfältigen Facetten an.
Herr Nolte verlässt gegen 18:10 Uhr die Sitzung.
Frau Chmielnik weist in dem Zusammenhang mit sozialschwachen Familien auch darauf hin, dass gesunde Kinder wesentlich weniger Schaden durch die neue Mediennutzung nehmen würden.
Herr Fechner schlägt abschließend den Mitgliedern des JHA vor, dieses Thema gegebenenfalls als nächstes Thema des JHA-Workshops zu benennen.