Auszug - Jahresabschluß erzieherische Hilfen
|
Wortprotokoll |
Herr Zilling stellt anhand einer Power-Point-Präsentation die Entwicklung der Kosten und aktiven Fälle in den kostenintensiven Produkten der Hilfen zur Erziehung (3633000034) und Leistungen für junge Volljährige, Inobhutnahmen und Eingliederungshilfe nach § 35a (3634000034) im letzten Jahr 2010 dar.
Das Produkt 3633000034 (HzE) schließt mit einem Fehlbetrag von rd. 760.000 Euro ab, was im Wesentlichen auf eine deutliche Steigerung der Kosten in den Einzelhilfen „Soziale Gruppenarbeit“ und „Heimerziehung“ sowie auf Mehrausgaben bei der Erstattung an andere Sozialhilfeträger zusammenhängt.
Die Steigerung der Kosten bei der Sozialen Gruppenarbeit wurde bereits im Laufe des Jahres 2010 erkannt. Sie werden aufgrund getroffener Maßnahmen, die dem Jugendhilfeausschuss in der Vergangenheit bereits vorgestellt worden sind, im nächsten Jahr bezogen auf die durchschnittlichen Kosten je Fall deutlich zurückgehen. Gleiches gilt für die Heimerziehung, bei der Maßnahmen zur Gegensteuerung getroffen worden sind. Die Erstattungen an anderen Sozialhilfeträger sind nur bedingt steuerbar, da das (Umzugs-) Verhalten und die familiären Umstände der jeweiligen Familien nicht vorhersehbar sind.
Das Produkt 3634000034 (junge Volljährige, IO, § 35a) schließt mit einem Überschuss von rd. 95.000 Euro ab, was im Wesentlichen damit zusammenhängt, dass die Optimierung des Hilfeplanverfahrens u.a. bewirkt hat, dass im Rahmen der Ermittlung der passgenauen Hilfe eine vermehrte Verlagerung der stationären Hilfen nach § 35a auf die deutlich kostengünstigere ambulante Hilfe nach § 35a stattgefunden hat.
Abschließend beschreibt Herr Zilling die im Jahr 2010 getroffenen (Gegen-) Steuerungsmaßnahmen.
Auf die dem Protokoll beigefügte Präsentation wird verwiesen.
Herr Matzel interessiert sich für die Gründe für die festzustellende stetige Steigerung der Fälle nach § 35a.
Herr Krenz räumt ein, dass die Zahlen in Peine im Vergleich zu anderen Jugendämtern sehr hoch sind. Er erläutert, dass diese landesweit erkennbaren Steigerungstendenzen bereits in der IBN thematisiert worden sind. In Niedersachsen fällt darüber hinaus ein Nord-Süd-Gefälle auf. Insgesamt sind diese Tendenzen anhand der vorhandenen Daten und Fakten nicht erklärbar. Alle Jugendämter haben ein großes Interesse an einer Aufklärung über die Hintergründe. Aus dem Grund ist innerhalb der IBN eine Arbeitsgruppe gebildet worden, die ein Verfahren entwickeln wird, das geeignet ist, den Bereich § 35a besser steuern zu können. Ein Ergebnis wird bis Ende dieses Jahres erwartet und dem Jugendhilfeausschuss vorgestellt.
Frau Müller Alarcón vermisst in der Präsentation den Gender-Check und Angaben über Migrationshintergründe. Herr Fechner bittet die Verwaltung um künftige Beachtung des Gender-Checks in allen Vorlagen und Präsentationen.