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Auszug - Projekt "Lokales Kapital für soziale Zwecke (LOS)"  

Ausschuss für Frauen, Arbeit und Soziales
TOP: Ö 6
Gremium: Ausschuss für Frauen, Arbeit und Soziales Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Mo, 15.05.2006 Status: öffentlich
Zeit: 16:00 - 17:48 Anlass: Sitzung
Raum: Sitzungsraum unter dem Gr. Sitzungssaal
Ort: Sitzungsraum unter dem Gr. Sitzungssaal
 
Wortprotokoll

KTA Fechner äußert seine Überraschung darüber, dass das Projekt ‚Lokales Kapital für soziale Zwecke (LOS)’ im Ausschuss für Fr

KTA Fechner äußert seine Überraschung darüber, dass das Projekt ‚Lokales Kapital für soziale Zwecke (LOS)’ im Ausschuss für Frauen, Arbeit und Soziales behandelt wird, da es eigentlich dem Jugendhilfeausschuss zugeordnet werden sollte. Er sehe ein, dass auch die Aufgabenstellung des heute tagenden Ausschusses berührt werde, aber ihn verwundere etwas die getroffene Zuordnung.

 

 

Fachbereichsleiter (im folgenden FBL genannt) Dr. Buhmann antwortet, dass der Landkreis Peine den Antrag auf Aufnahme in das Projekt im Oktober 2004 gestellt habe. Mit der Aufgabenwahrnehmung sei im ersten Jahr der Fachdienst Soziales betraut worden, weil angesichts der Zielgruppen und der Kopplung an das Projekt ‚Soziale Stadt’ seine Zuständigkeit gegeben war. Mit Beginn der zweiten Förderperiode sei die Zuständigkeit zur Kreisvolkshochschule verlagert worden, die seitdem die Betreuung und Abwicklung der Finanzen wahrnimmt. Eine Ansiedlung hätte auch beim Fachdienst Jugendamt erfolgen können, weil mehrere Projekte speziell Jugendliche als Zielgruppe benannt haben. Angesichts der Projektziele und der Erfahrungen der Kreisvolkshochschule habe man dieser die Aufgabe übertragen und das Projekt LOS dem Ausschuss für Frauen, Arbeit und Soziales zugeordnet.

 

Anschließend übergibt FBL Dr. Buhmann das Wort an Fachdienstleiter (im folgenden FDL genannt) Schulze, der zunächst sein Co-Referentin, Frau Heberle (Geschäftsführerin der Arcus gGmbH) vorstellt. Danach erläutert FDL Schulze die Intention sowie die Voraussetzungen des Projektes ‚Lokales Kapital für soziale Zwecke (LOS)’ (im folgenden LOS genannt), insbesondere die Teilnahme am Projekt ‚Soziale Stadt’ als Voraussetzung für die LOS-Teilnahme. Als Besonderheit von LOS stellt er die dezentrale Verteilung der Mittel im Gegensatz zu anderen EU-Projekten dar. Auf diese Weise werde vor Ort über die Mittelvergabe entschieden. Die regionalen Träger seien als Mitglied des Begleitausschusses, der über die Mittelvergabe entscheide, der Steuerungsgruppe und, sofern sie eigene Maßnahmen vorgeschlagen haben, auch als Mikroprojektträger eingebunden. Derzeit gebe es vierzehn Mikroprojekte, in der vorangegangenen Förderperiode waren es elf. FDL Schulze zählt als Beispiele eine Anzahl von Trägern auf und benennt mehrere Mikroprojekte. Dabei betont er das Ziel, nämlich die Aktivierung von kleinen Gruppen, Initiativen und Einzelpersonen. Die vorher genannten Träger leisten derzeit angesichts des sehr komplexen Vorschriftenrahmen Hilfestellung, damit die Zielsetzung erreicht werde. Des weiteren stellt FDL Schulze dar, dass die zweite Förderperiode am 30. Juni 2006 enden werde.

 

Anschließend stellt Frau Heberle den LOS-Treffpunkt in der Peiner Südstadt vor. Als Fazit aus der ersten Förderperiode habe sich ergeben, dass ein Treffpunkt für die handelnden Akteure vor Ort fehle. Aus dieser Erkenntnis heraus sei als Konsequenz das Mikroprojekt Treffpunkt entstanden, für das die Arcus gGmbH die Räumlichkeit angemietet habe. Bei den abgehaltenen Treffen gehe es um die Auswertung der einzelnen Mikroprojekte. Für die Koordination und Vernetzung der Institutionen, Träger und Einzelpersonen sei eine Mitarbeiterin mit zehn Wochenstunden eingestellt worden. Frau Heberle betont, dass in diesem LOS-Treffpunkt auch Projektvorschläge mit dem vorhandenen Angebot abgestimmt und Interessenten/-innen bei Bedarf an bestehende Angebote weitergeleitet werden. Zusammenfassend hebt sie hervor, dass sich der Treffpunkt bewährt habe.

 

FDL Schulze beendet die Darstellung zum LOS-Projekt mit dem Hinweis, dass es in der Zeit vom 01. Juli 2006 bis 30. Juni 2007 eine neue Förderperiode geben werde und der Landkreis Peine bereits einen entsprechenden Antrag gestellt habe. Das Ergebnis liege jedoch noch nicht vor.

 

Der Vorsitzende, KTA Möhle, dankt den beiden Referenten und bittet um Wortmeldungen.

 

KTA Schridde stellt fest, dass sich die gehörten Ausführungen ausschließlich auf die Peiner Südstadt beziehen und sich deshalb die Frage stelle, wie man die übrigen Ortsteile erreichen könne. KTA Streichert erweitert die Fragestellung dahingehend, ob es im gesamten Landkreis Peine keine Sanierungsgebiete gebe, die man in das LOS-Projekt einbringen könne.

 

FDL Schulze antwortet, dass die Fördergelder aufgrund der Bestimmungen an das Sanierungsgebiet ‚Soziale Stadt’ gebunden seien und damit innerhalb des Landkreises nur für das Sanierungsgebiet ‚Südstadt’ zur Verfügung stehen würden. Aus diesem Grund sei auch nur dieses Gebiet, dass in den Antragsunterlagen unter Nennung von Straßennamen fest umrissen werden musste, in das LOS-Projekt aufgenommen worden.

 

KTA Streichert verweist auf das Südstadtbüro und das Projekt ‚PRINT’ und wünscht zu wissen, ob es eine Zusammenarbeit zwischen diesen beiden Projekten gebe und warum nicht die Räumlichkeiten des Südstadtbüros als LOS-Treffpunkt genutzt werden.

 

Frau Heberle bejaht die Zusammenarbeit und verweist dabei auf ihre zuvor gemachten Ausführungen, nach denen der LOS-Treffpunkt Interessenten/-innen auch an bestehende Projekte, die nicht zu den LOS-Mikroprojekten gehören, weiterleite. Die Raumfrage sei mit der Anmietung von zusätzlichen Räumen erforderlich gewesen, weil die Kapazitäten des Südstadtbüros ausgelastet seien.

 

Die Gleichstellungsbeauftragte, Frau Tödter, fragt zunächst an, ob die Arbeit der Mikroprojekte evaluiert und dabei nach Geschlechtern differenziert werde. Des weiteren stellt sie die Frage, wie die Projekte nachhaltig werden können.

 

FDL Schulze antwortet, dass die Mikroprojektträger zunächst ein Formblatt, das sogenannte Stammblatt I, ausfüllen müssen, in dem sie die Zielgruppe, das Konzept und die Auswirkungen des Projektes auf die Geschlechter darstellen müssen. Ferner seien in dem Formblatt Indikatoren zu benennen, mit denen der Erfolg oder Misserfolg gemessen werden könne. Am Ende der Förderperiode sei ein weiteres Formblatt, das sogenannte Stammblatt II auszufüllen, in dem die Träger die Ergebnisse anhand der Indikatoren aus dem Stammblatt I benennen müssen. Dabei sind Faktoren für Erfolge ebenso zu benennen wie Ursachen für Misserfolge. FDL Schulze räumt ein, dass die Evaluation nicht sehr scharf sei, weil im Rahmen des Projektes LOS der Wille zum Experimentieren bestehe. Bezüglich der Nachhaltigkeit erklärt er, dass aufgrund der Zusammenarbeit beispielsweise mit dem Türkisch-islamischen Kulturverein Zielgruppen erreicht werden und sich leichte Veränderungen abzeichnen, die ohne ein solches Mikroprojekt kaum möglich gewesen wären. Als Beispiel stellt er das Projekt der türkischen Mädchengruppe vor. Frau Heberle ergänzt, dass die Gruppen vor Ort auch Kontakte zum LOS-Treffpunkt haben und gerade die gute Nachfrage das Ausweichen in andere Räumlichkeiten erforderlich gemacht habe.

 

Die Gleichstellungsbeauftragte, Frau Tödter, greift das Beispiel der türkischen Mädchengruppe auf und fragt an, wo Integration stattfinde. Es bestehe die Gefahr, dass mit Maßnahmen eine Kultur gefördert werde, die nicht die unsrige sei. Auch aus diesem Blickwinkel sei eine Evaluation von großer Bedeutung.

 

KTA Schlaugat erklärt, dass für sie die Vernetzung von ebenfalls großem Interesse sei. Für den Sozialraum sei ein gelungenes Netzwerk sehr bedeutsam, deshalb sei dem Vorhaben das Gelingen zu wünschen. Ein solches Netzwerk sollte sich allerdings auch über den gesamten Landkreis ausbreiten, damit ein kreisweiter Austausch zum Thema Integration stattfinden könne.

 

KTA Fechner schließt sich der Ausführung von KTA Schlaugat an. Anschließend regt er an, die Erfahrungen zu dokumentieren, damit zukünftig darauf aufgebaut werden könne. Er gehe davon aus, dass dem Ausschuss eine entsprechende Vorlage präsentiert werde.

 

 

 

Da keine weiteren Wortmeldungen vorliegen, bedankt sich der Vorsitzende, KTA Möhle, bei FDL Schulze und Frau Heberle für die Darstellung und schließt diesen Tagesordnungspunkt.