Auszug - Perspektive des Familienservicebüros
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Wortprotokoll |
In Beantwortung der Frage von Frau Meyermann aus der letzten Sitzung des Jugendhilfeausschusses über den Sachstand im Familien- und Kinderservicebüro teilt Herr Dr. Buhmann mit, dass die Landesförderung aus dem Programm „Familie mit Zukunft“ nach 4 Jahren am 31.08.2011 ausläuft. Der Landkreis kann jedoch die Aufgaben des Familien- und Kinderservicebüros danach jedoch nicht einfach streichen, da es sich zum einen bei der Tagesbetreuung in Tagespflege nach §§ 22,23 SGB VIII um eine Pflichtaufgabe handelt und zum anderen der Landkreis aus dem Tagesbetreuungsausbaugesetz (TAG) verpflichtet ist, die Versorgungsquote von 35 % an Krippen- und Tagespflegeplätzen bis 2013 sicherzustellen und den Rechtsanspruch der Eltern auf einen Krippen- oder Tagespflegeplatz ab 2013 zu erfüllen. Nach den derzeitigen Berechnungen müssen zur Erfüllung des Anteils an Tagespflegeplätzen an der 35%-Quote noch 200 Tagespflegepersonen qualifiziert werden.
Der Schwerpunkt der Arbeit des Familien- und Kinderservicebüros wird bis 2013 in der Qualifizierung, Beratung und Vernetzung der Tagespflegepersonen, Vermittlung von Ferienbetreuungen, der Erprobung neuer Betreuungsformen und anderen Aufgabenfeldern liegen.
Frau Chmielnik verlässt die Sitzung um 19:50 Uhr.
Das Familien- und Kinderservicebüro wird auch über das Jahr 2013 hinaus bestehen bleiben müssen, denn die Tagespflegepersonen bedürfen weiterhin der Qualifizierung und Beratung. Die Vorstellungen der Verwaltung gehen darüber hinaus dahin, dass das Familien- und Kinderservicebüro zu einem Kompetenzzentrum für alle familienbezogenen Leistungen aufgebaut wird, in dem zentral Beratung angeboten wird, sodass das Familien- und Kinderservicebüro dann eine „Lotsenfunktion“ für Familien übernimmt. Allerdings wird es keine Aufstockung der personellen Ressourcen für das Familien- und Kinderservicebüro geben, für das zurzeit jährliche Personalkosten in Höhe von 136.000 Euro entstehen.
Frau Tödter regt an, die Ausrichtung des Familien- und Kinderservicebüros nach dem Ende der Landesförderung und damit auch des Förderungszweckes dem politischen Wunsch des Landkreises anzupassen und der Schwerpunkt auf die Tagesbetreuungseinrichtungen gelegt werden. Für einen Ausbau der Tagespflege besteht im Landkreis nach wie vor kein großer Bedarf.
Frau Schlaugat kann sich vorstellen, alle Servicebüros, die inzwischen auch in anderen Themenbereichen entstanden sind, bis 2013 zu vernetzen und damit alle Generationen unter einem Dach zu bedienen. Die Zeit bis 2013 sollte genutzt werden, das Beratungsangebot bereits jetzt zu entwickeln, um die Nachhaltigkeit sicherzustellen.
Frau Meyermann begrüßt es, im Familien- und Kinderservicebüro andere Akzente zu setzen, und bittet, dabei das Projekt ELBA nicht aus dem Auge zu verlieren.
Herr Dr. Buhmann gibt zu bedenken, dass die Personalausstattung derzeit gerade ausreicht, um die 35%-Quote zu erreichen. Zusätzliche Aktivitäten und neue Aufgaben scheitern an den Grenzen der personellen Belastbarkeit.
Herr Fechner regt an, in 2 bis 4 Monaten erneut im Jugendhilfeausschuss über den Sachstand im Familien- und Kinderservicebüro zu berichten.