Auszug - Reduzierung der Gruppengrößen in Kindertagesstätten; Informationsschreiben der Nachbereitungsgruppe zum Workshop 2008 (wird in der Sitzung vorgelegt)
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Wortprotokoll |
Durch Herrn Fechner wird das dem Protokoll beigefügte Informationsschreiben vorgelegt. Er führt aus, dass dieses einen Entwurf darstellt und der Anregung zur Diskussion dient.
Herr Manns sieht bei dem Schreiben ein formelles Problem. Grundsätzlich könne der JHA eigene Entscheidungen treffen, in diesem Themenkomplex sei aber eine Abstimmung mit dem Kreistag oder Kreisausschuss erforderlich. Aufgrund weiteren Beratungsbedarfs in seiner Fraktion erklärt er, sich einer Abstimmung zunächst enthalten zu wollen.
Im Weiteren betrachtet er die Art und Weise des Schreibens als eine Art Flugblatt und sieht auch darin ein formelles Problem.
Abschließend führt er aus, dass auch inhaltlich noch Beratungsbedarf von ihm gesehen werde. Nach seiner Auffassung enthält der Entwurf einen direkten Appell an Kommunen, entsprechend tätig zu werden. Er sieht hierin die Möglichkeit gegeben, dass sich das Land Niedersachsen aus der entsprechenden Verantwortung ziehen würde und den Kommunen bei den bekannten finanziellen Engpässen weitere Belastungen entstehen könnten.
Frau Tödter äußert sich als Vorsitzende des Fachbeirats „Prävention“ zufrieden mit dem Entwurf. Sie betrachte nicht die Schuldfrage als primäres Ziel des Schreibens, sondern macht deutlich, dass dies Schreiben eine Möglichkeit sei, die Wichtigkeit frühkindlicher emotionaler Bildung bzw.Förderung politisch deutlich zu machen.
Frau Meyermann geht davon aus, dass der Entwurf noch in die Fraktionen gehen soll. Aus ihrer Sicht ist die im Entwurf aufgeführte Aufzählung der Defizite zu negativ.
Frau von Schwartz schließt sich den Vorrednerinnen und –rednern an und betont, dass Prävention notwendig sei. Auch sie empfindet die Aufzählung als nicht angemessen.
Herr Manns führt im Weiteren aus, dass die in dem Entwurf getätigte Situationsbeschreibung als möglicher kollektiver Generalverdacht gegenüber der Jugend durch die Jugend betrachtet werden könnte. Zudem ist nach seiner Auffassung das in dem Entwurf formulierte Ziel notwendig und hierfür müsse auch politisch gearbeitet werden, einen Appell an die Kommunen zu richten hält er aber für verkehrt. Aus seiner Sicht ist es notwendig, den Druck auf das Land und den Bund zu erhöhen, sodass von dort aus die notwendigen Maßnahmen ergriffen werden.
Herr Upadeck berichtet, dass freie Träger bereits auf die angesprochene Thematik in dem Entwurf reagieren. Durch Jugendliche, welche entsprechend ausgebildet werden, werden bei Fahrten freier Träger kleine Gruppen gebildet. Im Übrigen findet er die Formulierungen als nicht zu drastisch gewählt.
Herr Matzel beobachtet Verhaltensauffälligkeiten, wie im Entwurf dargestellt, im Schuldienst. Aus seiner Sicht ist durch kleine Gruppen eine entsprechende Hilfestellung für die Betroffenen möglich.
Herr Hoffmann berichtet, in den Medien Zahlen von auffälligen Kindern gelesen zu haben, die bei 60 % lägen. Er sieht als Grund für die Auffälligkeiten, dass die Verantwortung aus dem Elternhaus zunehmend an die Schulen abgeschoben würde. Er betrachtet den Entwurf daher als sinnvoll, jedoch sei die wirkliche Zielgruppe die Eltern. Diese würden durch das Schreiben nicht erreicht.
Frau Tödter führt weiterhin aus, dass Gewalt, Sucht und insbesondere Mediensucht, als Ergebnis einer entsprechenden Untersuchung von Professor Dr. Pfeiffer bei Jugendlichen im Landkreis Peine festgestellt worden seien. Frau Tödter sagt, dass es dringend notwendig sei, das Thema ernst zu nehmen und zu handeln.
Sie betrachtet die aufgezählten Defizite daher als zutreffend und verweist ergänzend hierzu auf die steigenden Ausgaben der HZE. Aus ihrer Sicht ist der diskutierte Appell ein erster Schritt dieses Thema zu platzieren, weitere Schritte müssen folgen.
Herr Dr. Buhmann fasst die bisherige Diskussion zusammen und bemerkt, dass Einigkeit hinsichtlich des Zieles, nicht aber hinsichtlich der Form und der weiteren Vorgehensweise, bestünde. Bereits bei der letzten Sitzung des JHA sei dieses Ziel diskutiert worden, er habe darauf hingewiesen, dass das Land Verantwortung für die Gruppengrößengestaltung abgegeben habe. Teilweise haben die Kommunen im Landkreis Peine reagiert und eine dritte Kraft in den Gruppen eingerichtet.
Er weist darauf hin, dass wegen der Adressaten des Appells KA und KT zu beteiligen sind.
Im Übrigen merkt er an, dass aus seiner Sicht der erste Satz des Appells lediglich eine Verschiebung des Problems darstellt und durch die Adressaten missverstanden werden könnte. Ferner führt er aus, dass die Aufzählung keine lineare Verbindung zu der Fragestellung der Gruppengröße darstellen würde: kleine Gruppen würden nicht automatisch zum Verschwinden der dargestellten Probleme führen. Er empfiehlt, die Beschränkung auf kleinere Gruppen deutlicher in den Fokus des Appells zu bringen. Diese würde möglicherweise zu einem geringeren Widerstand der weiteren zu beteiligenden Gremien führen.
Frau Chmielnik sieht hinsichtlich der festgestellten Defizite auch einen Beratungsbedarf für Eltern. Dieses sei daher auch in dem Entwurf deutlich gemacht worden. Hinsichtlich der vorangegangenen Diskussion möchte sie darauf verweisen, dass die Aufzählung auch als Selbstkompetenzen betrachtet werden können.
Eine weitere Beratung des Appells in den Fraktionen wird durch Herrn Nolte als Teilerfolg gewertet, weil damit eine politische Diskussion angeregt würde. Aus seiner Sicht sei der Appell fachlich fundiert und wird daher begrüßt.
Herr Fechner fasst die lebhafte Diskussion abschließend zusammen und unterbreitet den Beschlussvorschlag, dass das Schreiben in den Fraktionen beraten und in der nächsten Sitzung abschließend behandelt werden soll. Diesem Vorschlag wird einstimmig zugestimmt.