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Auszug - Migrationsstudie: Vermittlungspotenziale für Migranten/-innen im Landkreis Peine (Ramboll-Management GmbH)  

Ausschuss für Frauen, Arbeit und Soziales
TOP: Ö 6
Gremium: Ausschuss für Frauen, Arbeit und Soziales Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Mo, 29.09.2008 Status: öffentlich
Zeit: 16:30 - 19:00 Anlass: Sitzung
Raum: Gr. Sitzungssaal
Ort: Gr. Sitzungssaal
 
Wortprotokoll

Der Vorsitzende, KTA Möhle, begrüßt Herrn Stern von der Firma Ramboll Management GmbH

Der Vorsitzende, KTA Möhle, begrüßt Herrn Stern von der Firma Ramboll Management GmbH.

 

Fachbereichsleiter (im Folgenden FBL genannt) Dr. Buhmann erklärt, dass der Landkreis Peine eine Ausschreibung zum Erstellen einer Studie über die Vermittlungspotenziale von Migrantinnen und Migranten vorgenommen habe. Diese Ausschreibung habe die Firma Ramboll Management GmbH gewonnen und deshalb den Auftrag zur Erstellung der Studie erhalten. Heute solle eine kurze Vorstellung der Ergebnisse erfolgen, für den 06. Oktober 2008 habe es eine Einladung an einen Fachkreis gegeben, bei dem die Ergebnisse diskutiert werden sollen.

 

Herr Stern stellt zunächst sich selber und seine Firma vor. Anschließend erwähnt er die Personen, die an der Erstellung der Studie mitgewirkt haben, für die heutige Sitzung jedoch verhindert seien. Danach erläutert er kurz die Herangehensweise an die Aufgabenstellung. Mit der Studie werde das Ziel verfolgt, die Arbeitsmarktintegration von Migrantinnen und Migranten zu verbessern und Handlungsansätze zu entwickeln. Dabei sei es problematisch, dass die vorhandenen Daten nur nach Deutschen und Ausländern unterscheiden. Personen mit einem deutschen Pass und einem Migrationshintergrund, wie beispielsweise Spätaussiedler, werden nicht gesondert erfasst. Diese Problematik bei der Datenerhebung wirke sich bei der Beurteilung der Lage von Migranten negativ aus. Für die Studie habe es neben einer Unternehmensbefragung eine Befragung von Migrantenverbänden und sozialen Verbänden gegeben. Als Ergebnis könne festgestellt werden, dass bei ¼ der Personen mit Migrationshintergrund kein Vermittlungshemmnis vorliege, während ¾ des Personenkreises migrantenspezifische Hemmnisse aufweisen würden. Des Weiteren habe die Unternehmensbefragung ergeben, dass die Zweitsprache, über die die Migranten verfügen, von den Peiner Unternehmen nicht nachgefragt werden würde. Der Arbeitgeberservice des Fachdienstes Arbeit sei 39 Unternehmen nicht bekannt gewesen, hier könne eine Verbesserung erfolgen. Positiv sei, dass es im Landkreis Peine ein gutes Netzwerk mit einer Vielzahl von Akteuren gebe, die gut zusammenarbeiten würden. In einigen Bereichen habe die Studie eine sehr gute Lage feststellen können, etwa bei den frühkindlichen Untersuchungen, in anderen Bereichen wie beispielsweise der Arbeitsmarktpolitik sei ein Mangel festzustellen, hier sei die Lage verbesserungswürdig. Als Empfehlung spreche sich die Studie für die Einrichtung eines zentralen Ansprechpartners im Fachdienst Arbeit aus, der integrationspolitische Aktivitäten bündeln und koordinieren sollte. Herr Stern schließt mit dem Fazit, dass das Thema im Mittelpunkt des Interesses stehe und die Akteure und Strukturen im Landkreis gut seien.

 

KTA Meyermann möchte wissen, ob es Erkenntnisse zu den Gründen für das Desinteresse der Peiner Unternehmen an der Zweisprachigkeit gebe.

 

Herr Stern antwortet, dass in anderen Untersuchungsgebieten die Zweisprachigkeit sehr oft nachgefragt werde, weil die dortigen Unternehmen, etwa im Frankfurter Raum, exportorientiert seien oder Migranten als Kunden haben würden. Beides sei im Landkreis Peine nicht gegeben.

 

Bürgervertreterin (im Folgenden werden männliche und weibliche Bürgervertreter als BV bezeichnet) Weigand stellt fest, dass angesichts der großen Zahl von Unternehmen, die den Arbeitgeberservice nicht kennen, die Kommunikation zwischen dem Fachdienst Arbeit und den Arbeitgebern nicht optimal sei.

 

 

 

Herr Stern relativiert, dass die Arbeit des Arbeitgeberservice und die der Persönlichen Ansprechpartner (PAP) sehr schwer sei. Hinzu komme, dass nicht jeder Arbeitgeber den Arbeitgeberservice kennen müsse. Die Studie habe bei der Befragung alle Unternehmensgrößen berücksichtigt, also auch ganz kleine, die keine Einstellungen anstreben. Für diese seien Kenntnisse über den Arbeitgeberservice uninteressant.

 

FBL Dr. Buhmann erklärt auf Nachfrage, dass die von Herrn Stern gezeigten Folien dem Protokoll als Anlage beigefügt werden.

 

Da keine weiteren Fragen vorliegen, schließt der Vorsitzende, KTA Möhle, diesen Tagesordnungspunkt.