Auszug - Vorstellung des Berichtes/Konzeptes der AG Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern im Landkreis Peine
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Wortprotokoll |
Herr Dr. Buhmann stellt einleitend einige wichtige Punkte aus dem Konzept fest:
Kindertagesstätten sind nicht nur Betreuungs-, sondern vor allem auch Bildungseinrichtungen.
Wenn frühkindliche Bildung als wichtig erachtet wird, dann ist es selbstverständlich, dass hier auch mehr Ressourcen eingesetzt werden müssen. Die Lebensweichen werden nicht erst in der Schule gestellt.
Die frühkindliche Bildung erfordert mehr öffentliche Aufmerksamkeit.
Inzwischen gibt es zu allen Fragen im Bildungsbereich Vorbilder, Erfahrungen und Beispiele; daher lautet die Maxime nicht, weitere Erfahrungen und Daten zu sammeln, sondern endlich in die Umsetzungsphase einzusteigen. Hier ist die Politik gefordert, die Richtung vorzugeben, und zu beschließen, was an welcher Stelle umgesetzt werden soll. Herr Dr. Buhmann fordert die Politik auf, die vielen Anregungen, die das Konzept bietet, aufzunehmen und zu überlegen, an welcher Stelle eine Umsetzung möglich und erstrebenswert ist.
Frau Meyermann verweist auf erste Anträge der GRÜNEN zu den Haushaltsberatungen, die die finanziellen Voraussetzungen für entsprechendes Handeln herstellen sollen. Sie stört in der öffentlichen Diskussion, dass bei den Fragen der Erziehung und Bildung häufig betriebswirtschaftliche Sichtweisen vorherrschen, die darauf gerichtet sind, das „funktionierende Kind“ zu erziehen.
Herr Reche kritisiert einige Passagen in der Konzeption:
Auf Seite 21 wird die Wallschule als einzige offene Ganztagsschule dargestellt. Die Burgschule ist jedoch bereits seit längerem ebenfalls eine offene Ganztagsschule.
Auf Seite 18 wird beschrieben, dass lediglich zwei Grundschulen und zwei Kindergärten aus Broistedt an dem Modellprojekt „Brückenjahr“ teilnehmen. Auch hier fehlt der Hinweis auf die Burgschule, die sich zusammen mit dem katholischen Kindergarten in Peine dem Projekt angeschlossen hat.
Frau Chmielnik beschreibt ihre Erwartungen an die zukünftige Arbeit der Kindertagesstätten:
Nicht auf die kognitive, sondern auf die emotionale Bildung muss in den ersten 7 Lebensjahren der Schwerpunkt gesetzt werden, da sich das Kind erst nach Abschluss der Ich-Bildung erfolgreich mit der Außenwelt auseinandersetzen kann.
Zur Qualität gehört, dass der Elternwille nur berücksichtigt wird, wenn er zu den Erkenntnissen der aktuellen Forschung passt.
Nur über Wissen ist Professionalität denkbar. Daher bedarf es einer ständigen Fortbildung der Fachkräfte.
Der Schlüssel zur Arbeit mit Menschen ist die eigene Persönlichkeit, die es gilt zu stärken und zu formen.
Herr Matzel erkundigt sich nach dem Stellenwert des Konzeptes.
Herr Dr. Buhmann nimmt zu den Diskussionsbeiträgen wie folgt Stellung:
Die Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher findet nicht in Peine statt. Die Träger der Kindertagesstätten können jedoch auf die Qualifikation Einfluss nehmen, wenn sie beispielsweise Fachkräfte mit Fachhochschulausbildung einstellen.
Aufgrund der finanziellen Situation der öffentlichen Haushalte ist es nicht leistbar, jedes Kind individuell zu fördern.
Die Burgschule erscheint tatsächlich versehentlich nicht als offene Ganztagsschule in dem Konzept.
Zum Zeitpunkt der Erstellung des Konzeptes waren nur die Schulen und Kindergärten in Broistedt an dem Modellprojekt „Brückenjahr“ beteiligt.
Das Konzept gibt den aktuellen Stand der Forschung wieder und dient der Impulsgebung an die Politik.