Auszug - Gymnasium Groß Ilsede; hier: Sanierung des Kernbereiches der Schule und Abriss des Pavillons
|
Wortprotokoll |
Der stellvertretende Leiter des Gymnasiums Groß Ilsede, Herr Podzelny, begrüßt die anwesenden Ausschussmitglieder im Lehrerzimmer des Gymnasiums. Er erklärt, dass sich derzeit knapp 90 Lehrkräfte in dem für 40 Lehrkräfte konzipierten Pavillon aufhalten müssten. Im Hinblick auf die für einen Neubau eingeplanten Investitionskosten bittet er zu berücksichtigen, dass sich viele Lehrkräfte aufgrund des Ganztagsbetriebes oft bis 16.30 Uhr in diesem Gebäude aufhalten müssten. Ein ruhiger Ort in angemessener Größe sei daher dringend notwendig. Er bittet die anwesenden Ausschussmitglieder im Namen aller Lehrkräfte die notwendigen Voraussetzungen hierfür zu schaffen.
Im Anschluss erfolgt eine Begehung der Aula, ferner der freien Grundstücksfläche. Auf dieser soll die geplante Mensa entstehen. Nach dem Rundgang schlägt EKR Heiß vor, die derzeitigen baufachlichen Probleme kurz von Herrn Schrader/IWB erläutern zu lassen:
Dieser erklärt, dass die Fläche des Pavillons für die Anzahl der Lehrkräfte bei weitem nicht auskömmlich sei. Hinsichtlich der baulichen Situation könne festgestellt werden, dass der Pavillon vor ca. 30 Jahren mit einfachsten Mitteln errichtet worden sei. So entspräche die Dämmung in keinster Weise den heutigen Maßstäben. Zudem habe sich bei einer Brandschutzuntersuchung des gesamten Schulzentrums gezeigt, dass sich die Rettungswege zu nah am Pavillon befänden und im Ernstfall hierdurch eine Gefahr bestünde.
Eine Sanierung des vorhandenen Pavillons stelle daher statisch, brandschutztechnisch und energetisch einen unverhältnismäßig großen planerischen wie auch finanziellen Aufwand dar. Für den Abbruch und den Bau eines neuen Lehrerzimmers gäbe es aus diesen Gründen keine Alternative.
KTA Michael bittet um Auskunft, warum das neue Lehrerzimmer wiederum in diesem Innenhof gebaut werden solle, denn auch hier würden sich die Rettungswege in unmittelbarer Nähe befinden.
Herr Schrader entgegnet, dass der Neubau zu den Rettungswegen durch ein Mauerwerk getrennt werden würde. Die brandschutztechnischen Vorgaben könnten dadurch eingehalten werden.
Auf Anfrage von KTA Plett erklärt die Personalratsvorsitzende, Frau Clemens, dass das Lehrerzimmer des Gymnasiums vor Bau dieses Pavillons im Verwaltungstrakt unter sehr beengten Verhältnissen untergebracht gewesen sei.
KTA Plett teilt mit, dass die CDU-Fraktion aufgrund der finanziellen Situation des Landkreises Bedenken hinsichtlich eines Neubaus habe. Derzeit würde das größte Schulbauprogramm seit dem 2. Weltkrieg umgesetzt werden. Die Nachfolgekosten hierfür seien nicht zu unterschätzen. Er bittet daher um Prüfung, ob das neue Lehrerzimmer nicht auch in der Aula untergebracht werden könne, zumal die geplante Mensa genug Raum für Veranstaltungen böte.
KAR Bode weist darauf hin, dass ein Lehrerzimmer zu heutiger Zeit auch ein Ort für Besprechungen und ruhiges Arbeiten sei. Die Aula sei für das gesamte Schulzentrum dringend erforderlich, da sie Platz für bis zu 400 Personen böte. Die geplante Mensa käme als Alternative für Veranstaltungen nur begrenzt in Betracht, da sie täglich bis zu vier Stunden durch den Mittagsbetrieb nicht zu nutzen sei. Zudem seien die laufenden Kosten für ein ständiges Umräumen nicht zu leisten.
Die drei Schulleitungen (Hauptschule, Realschule und Gymnasium) hätten sich unaufgefordert auch zu einer möglichen Nutzung der Aula als Lehrerzimmer geäußert. Alle seien sich einig, dass die Aula keine adäquate Ausweichmöglichkeit darstellen würde. Vielmehr sei ein vernünftiges Arbeitszimmer für die knapp 90 Lehrkräfte dringend erforderlich.
KTA Fechner bemängelt, dass das Gymnasium kein Konzept für die geplante Nutzung des neuen Lehrerzimmers vorgelegt habe. Seiner Meinung nach sei der geplante Neubau des Lehrerzimmers zu klein geplant. Die Einrichtung von knapp 90 Arbeitsplätzen sei auch hier fraglich. Die Aula böte hingegen ausreichend Platz. Großveranstaltungen könnten zudem auch an einen anderen Ort außerhalb des Schulzentrums durchgeführt werden.
Frau KTA Jütte ergänzt, dass die Aula der Pestalozzischule seinerzeit in dringend benötigte Klassenräume umgewandelt worden sei. Die Schule habe seitdem keine Aula mehr. Sie schlägt vor, Herrn Schrader einen Prüfungsauftrag dahingehend zu erteilen, die mögliche Umnutzung der Aula des Schulzentrums Groß Ilsede baufachlich zu prüfen.
KTA Streichert erklärt, dass auch die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen den derzeitigen Standort des Lehrerzimmers als zu klein, die Kosten für den geplanten Neubau jedoch als sehr hoch erachten würde. Es bestünden jedoch erhebliche Bedenken hinsichtlich einer Umnutzung der Aula, da diese, wie auch die geplante Mensa, von allen Schulen genutzt werden würde. Er bittet um Prüfung, ob nicht ein anderer Standort auf dem Schulgelände gefunden werden könnte.
EKR Heiß stellt fest, dass die Größe des Lehrerzimmers im Hinblick auf die Zurverfügungstellung eines eigenen Arbeitsplatzes für jede Lehrkraft natürlich nicht ausreichend sei.
Dies sei jedoch bei keiner kreiseigenen Schule der Fall. Die geplante Größe des neuen Lehrerzimmers werde von Seiten der Verwaltung und den Betroffenen als das Notwendigste angesehen.
Zudem solle nicht außer Acht gelassen werden, dass ein Abriss des Lehrerpavillons unumgänglich sei.
Herr Schrader ergänzt hierzu, dass sich die Fläche des Lehrerzimmers von derzeit ca. 180 m² auf spätere 330 m² erhöhe. Dies sei nahezu eine Verdopplung. Bei der Suche nach einem geeigneten Standort seien von der Verwaltung alle Möglichkeiten auf dem Gesamtgelände „durchgespielt“ worden. Der geplante Standort für den Neubau habe sich hierbei als eindeutiger Favorit herausgestellt.
Die Kosten für eine Verbesserung der Altsubstanz des Pavillons von ca. 100.000,-- € könnten auf den Neubau verschoben werden. Zudem sei eine Einbettung des neuen Lehrerzimmers in die vorhandene Bausubstanz kostengünstiger, da kein Bau von Außenwänden erforderlich werden würde. Der Bau eines Solitärgebäudes sei auf jeden Fall teurer.
KAR Bode geht noch einmal auf Arbeitszimmer für Lehrkräfte ein. Diese könnten nur geschaffen werden, wenn mittel-/langfristig allgemeine Unterrichtsräume frei werden würden.
Herr Podzelny weist darauf hin, dass die Aula von den Schulen stark frequentiert werden würde. Andere Räume dieser Größenordnung stünden im Schulzentrum nicht zur Verfügung.
Herr Wöhler schlägt vor, zwei vorhandene Klassenräume zu einem neuen Lehrerzimmer umzubauen. In diesem Fall sei lediglich der Neubau von zwei Klassenräumen erforderlich.
KTA Vetter hält die starke Frequentierung der Aula für fraglich. Oft seien es kleinere Gruppen, die die Aula nutzen würden. In diesem Fall sei die Teilnutzung für ein Lehrerzimmer möglich. Die Mensa stünde für größere Aufführungen zur Verfügung.
KTA Michael regt an, das Lehrerzimmer auf die Mensa aufzustocken.
Herr Schrader erklärt, dass sich die Aula natürlich in ein Lehrerzimmer umwandeln ließe. Er gibt jedoch zu bedenken, dass bei der Vornahme der erforderlichen Infrastruktur für ein Lehrerzimmer die Aula nicht mehr für andere Veranstaltungen genutzt werden könne. Zudem sei ein solider Umbau auf keinen Fall kostengünstiger als das jetzige Konzept.
Eine Aufstockung der bereits in der Planung befindlichen Mensa sei möglich, jedoch zu kostenintensiv.
KAR Bode ergänzt hierzu, dass die Mensa in der derzeit geplanten Form genehmigt worden sei. Nachträgliche Änderungen würden zu einer Rücknahme des Bewilligungsbescheides und Prüfung des veränderten Antrages führen.
Hinsichtlich einer Umnutzung von Klassenräumen in ein Lehrerzimmer teilt Herr Schrader mit, dass dies natürlich möglich sei, eine Untersuchung der gesamten Standortfrage jedoch einen Neubau des Lehrerzimmers im Innenhof als beste Lösung ergeben hätte.
KTA Langeheine hält die heutige Sitzung für einen falschen Zeitpunkt für eine endgültige Entscheidung. Er gibt zu bedenken, dass sich in der Praxis nicht alle Lehrkräfte gleichzeitig im Lehrerzimmer aufhalten würden. Zudem sei bei Gesamtkonferenzen die Aula nutzbar. Er schlägt vor, zunächst den Bau der Mensa abzuwarten, um dann einen besseren Überblick über die Raumsituation zu erhalten.
KTA Fechner regt an, zunächst das Konzept des Gymnasiums zur geplanten Nutzung des neuen Lehrerzimmers abzuwarten. Ein erneuter Neubau wegen derzeit fehlender Kapazitäten sollte unbedingt verhindert werden. Er stellt im Namen der CDU-Fraktion den Antrag, den Beschluss bis zu Fertigstellung und Inbetriebnahme der Mensa und Vorlage eines Konzeptes für die Nutzung durch das Gymnasium Groß Ilsede zu vertagen.
Nachdem keine weiteren Wortmeldungen mehr vorliegen, erfolgt zunächst die Abstimmung über den geänderten Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss für Schule, Kultur und Sport empfiehlt mehrheitlich bei sieben Gegenstimmen, den Antrag auf Vertagung abzulehnen.
Im Anschluss erfolgt die Abstimmung über den Beschlussvorschlag der Verwaltung.
Der Ausschuss für Schule, Kultur und Sport empfiehlt dem Kreistag mehrheitlich bei fünf Gegenstimmen und zwei Enthaltungen, dem Beschlussvorschlag der Vorlage 28/2006 vom 24.04.2006 zuzustimmen.