Auszug - Schuleingangsuntersuchung - Bericht Frau Dr. Meltzow, FD 35 -
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Wortprotokoll |
Frau Dr. Meltzow stellt anhand einer Power-Point-Präsentation die Ergebnisse der letzten Schuleingangsuntersuchung für das Schuljahr 2006/2007 vor. Die Ergebnisse für das aktuelle Schuljahr werden noch ausgewertet.
Sie erklärt weiterhin, dass dabei die 5-jährigen Kinder untersucht werden, was von den Krankenkassen bezahlt wird.
Ziel der Untersuchungen ist einerseits, die Kinder zu untersuchen, die nicht regelmäßig an den Vorsorgeuntersuchungen teilnehmen. Ein weiteres Ziel der Schuleingangsuntersuchung ist es, festzustellen, ob ein Kind schulreif ist oder ob eventuell Handlungsbedarfe bestehen. Außerdem fließen alle ermittelten Daten in den Gesundheitsbericht ein. Es kann jahrübergreifend, auch mit anderen Kommunen, verglichen werden.
Frau Dr. Meltzow erläutert weiter die Zahlen der Statistiken der letzten Untersuchung. Der Bericht ist dem Protokoll beigefügt, deshalb wird an dieser Stelle auf eine weitere Ausführung verzichtet.
Anschließend äußert Frau KTA Weyberg Interesse daran, ob es sich bei den „Kann-Kindern“ um mehr Mädchen oder mehr Jungen handelt. Diese Information will Frau Dr. Meltzow Frau Weyberg zukommen lassen.
Herr KTA Frank Hoffmann erkundigt sich, ob die Einführung des Pflichtjahres in Lengede schon positive Ergebnisse gezeigt hat. Worauf Frau Dr. Meltzow erklärt, dass aufgrund der kurzen Zeit von zwei Jahren, noch keine Ergebnisse erkennbar sind.
Herr KTA Fechner gibt dabei zu bedenken, ob auch 100 % von den Kindern tatsächlich an dem Pflichtjahr teilgenommen haben, was jedoch bejaht wird.
Frau Dr. Meltzow erklärt weiter, dass es den Kindern bei der Schuleingangsuntersuchung anzumerken ist, ob sie im Kindergarten waren oder nicht. Sie berichtet von einem guten Konzept, welches im Landkreis Hildesheim zur frühzeitigen Erkennung von Einschränkungen und Förderbedarf praktiziert wird.
Herr KTA Frank Hoffmann pflichtet dem bei und fügt hinzu, dass eine noch frühere Untersuchung, zum Beispiel eine Kindergarteneingangsuntersuchung, bestehende Probleme viel früher aufzeigen könnte. Dies würde möglich machen, dass wesentlich früher mit der Förderung begonnen werden könnte. Zum Schulbeginn kann dann eine nochmalige Untersuchung durchgeführt werden.
Frau Dr. Meltzow bekräftigt diese Auffassung und ergänzt, dass es optimal wäre, wenn alle Kinder die jährlichen Vorsorgeuntersuchungen machen würden.
Weiterhin berichtet Frau Dr. Meltzow von Kindern, die trotz negativ ausgefallener Schuleingangsuntersuchung eingeschult werden. Diese sind zum Teil schon in dem frühen Alter sehr verhaltensauffällig. Die Lehrer müssen mit solchen Kindern zurechtkommen. Dafür wären entsprechende Schulungen notwendig. Es müssten Sonderpädagogen in die Klassen kommen und unterstützend tätig werden.
Frau Weyberg würde es gut finden, wenn es an jeder Grundschule einen Sonderpädagogen geben würde. Dem stimmt Frau Dr. Meltzow zu.
Herr KTA Fechner hingegen sieht es im Zusammenhang mit dem Regionalen Integrationskonzept (RIK) als problematisch an, dass Sonderpädagogen, die nur für zwei Stunden in die Klassen kommen, ausreichen würden. Erfahrungen, die in Hannover gemacht wurden, haben gezeigt, dass normale Schulen damit nicht zurechtkommen und viele Kinder wieder an Förderschulen abgeben. Aus diesem Grund ist Herr KTA Fechner der Ansicht, dass statt Einführung des RIK die Förderschulen erhalten werden sollten.
Nach Abschluss dieser Diskussion beendet Frau Dr. Meltzow ihren Vortrag und bedankt sich für die Aufmerksamkeit.
Frau KTA Heilmann-Eschemann erkundigt sich bei den Anwesenden, ob zu diesem Vortrag noch Wortmeldungen bestehen.
Herr KTA Fechner meldet sich zu Wort und möchte einige Punkte abarbeiten. Er stellt sich zunächst die Frage, was zusätzlich zum verpflichtenden Jahr noch kommen sollte. Auch seiner Meinung nach sollte mit der Prävention bereits vor dem Kindergarten begonnen werden. Dies ist zwar mit Kosten verbunden, was jedoch auch später der Fall ist, wenn die Kinder in der Schule dem Lehrstoff nicht folgen können.
Er schlägt vor, es sollte der Antrag gestellt werden, dass bereits ab dem dritten Lebensjahr eine Untersuchung eingeführt wird.
Weiter erklärt er, dass dieser Punkt in der Arbeitsgemeinschaft Integration ebenfalls behandelt werden sollte. Die Kreisvolkshochschule sollte Fortbildungen anbieten, die Lehrer entsprechend schulen. Weiterhin wäre es eventuell möglich, dass Mitarbeiter des Familienzentrums, welches ab Oktober eingerichtet wird, zu den Eltern nach Hause gehen, die ihre Kinder nicht in den Kindergarten schicken und diese entsprechend informieren.
Herr KTA Fechner möchte, dass diese einzelnen Schritte abgearbeitet werden und erfragt, ob die Politik oder die Verwaltung einen entsprechenden Antrag stellen wird. So können seiner Meinung nach auf lange Sicht Kosten gespart werden.
Herr EKR Heiß erklärt, dass er Zweifel daran hat, ob man dadurch Geld sparen kann. Weiterhin bekräftigt er die Aussage, dass in diesem Zusammenhang Handlungsbedarf besteht. Es ist wichtig, mehr Qualität in die Kindertagesstätten zu bringen, damit gezielt den Schwächen entgegengewirkt werden kann. Herr EKR Heiß erklärt weiter, dass nächste Woche die Bürgermeisterdienstbesprechung stattfinden würde, bei der das Thema angesprochen wird.
Frau KTA Weyberg lässt einfließen, dass die Erzieherinnen in den Kindertagesstätten gut ausgebildete Kräfte sind. Aber auch dort fehlen Arbeitskräfte. Außerdem findet sie es schade, dass nur Lengede am Programm des Landes teilnimmt. Die positiven Erfahrungen daraus sollten bekannt gegeben werden, damit auch andere Schulen Interesse bekommen daran teilzunehmen.
Außerdem würde sie interessieren, wie mit dem beitragsfreien Kindergartenjahr umgegangen wird. Es sollten in diesem Zusammenhang die Eltern angeschrieben werden, deren Kinder nicht in den Kindergarten gehen. Im Hinblick darauf sollte man sich darüber Gedanken machen, wie man die Erziehungskompetenz der Eltern fördern kann.
Herr KTA Fechner sieht die Notwendigkeit zu überlegen, wie man mit dem Bericht umgeht und diesen umsetzt. Hierzu sollten Praxisvorschläge gemacht werden. Die Einführung der Untersuchung ab dem dritten Lebensjahr sollte eingeführt werden, damit frühzeitig damit begonnen werden kann, den Kindern zu helfen, wenn der Bedarf besteht.
Herr KTA Frank Hoffmann stimmt dem zu, sieht aber auch Probleme bei der Umsetzung. Lehrkräfte sind Landesbedienstete, die Grundschulen stehen in der Trägerschaft der Gemeinden, was eine schwierige Gemengelage darstellt. Er fügt hinzu, dass hier nur mit Einsicht aller Beteiligten was erreicht werden könnte. Weiterhin erklärt er, dass das Land hier entsprechende Förderprogramme stellen müsste.
Herr EKR Heiß sieht es ebenfalls als schwierig an, obwohl er die Zusammenarbeit mit den Gemeinden als gut empfindet. Er versichert zu überprüfen, welche Möglichkeiten es in diesem Zusammenhang gibt. Ein entsprechender Antrag der Politik ist nicht erforderlich.
Herr Kreinjobst fügt hinzu, dass der Lehrer-Schüler-Schlüssel verbessert werden müsste. Die Klassenfrequenzen müssten niedriger werden. Außerdem sollte ein Anreiz zu Fortbildungen für die Lehrer geschaffen werden. Es sollte zum Beispiel während der Arbeitszeit stattfinden und nicht zu Freizeitverlust führen. Die Lehrkräfte sollten nicht gezwungen, sondern motiviert werden.
Frau KTA Jütte berichtet, dass in vielen Grundschulen keine Fortbildungsangebote wahrgenommen werden, es jedoch auch engagierte Grundschulen, in denen Fortbildungen durchgeführt werden, gibt.
Frau KTA Heilmann-Eschemann erkundigt sich bei den anwesenden Mitgliedern des Ausschusses, ob noch Wortmeldungen zu dem Bericht vorliegen, was nicht zutrifft. Der Bericht ist dem Protokoll beigefügt.