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Auszug - Kindergesundheitsbericht 2014 - Schuleingangsuntersuchungen - Entwicklungsdiagnostik im Kindergarten - Arbeitskreis Jugendzahnpflege  

Ausschuss für Gleichstellung, Arbeit und Soziales
TOP: Ö 6
Gremium: Ausschuss für Gleichstellung, Arbeit und Soziales Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Mo, 13.07.2015 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:05 Anlass: Sitzung
Raum: Kreishaus-Kantine
Ort: Burgstr. 1, 31224 Peine
2015/092 Kindergesundheitsbericht 2014
- Schuleingangsuntersuchungen
- Entwicklungsdiagnostik im Kindergarten
- Arbeitskreis Jugendzahnpflege
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Informationsvorlage
Federführend:Fachdienst Gesundheitsamt Bearbeiter/-in: Lachmund, Elisabeth
 
Wortprotokoll

Dr. Meltzow und Dr. Kiessling-Klamka stellen den Gesundheitsbericht 2014 vor. Nach einigen einführenden Worten folgt eine Darstellung der demographischen Daten und des Vorsorgeverhaltens. Dabei wird darauf hingewiesen, dass insgesamt        1.321 Kinder untersucht worden seien, was dem gesamten Jahrgang zuzüglich ca.         5 Prozent aus dem Vorjahr zurückgestellter Kinder entspreche. Davon seien               22 Prozent mit Migrationshintergrund und 7,1 Prozent aus Erwerbslosenfamilien. Ausführungen zur Sprachförderung runden den Demographiebereich und die Darstellung der Vorsorgeuntersuchungen ab. Es folgt eine sehr detaillierte Darstellung der Ergebnisse aus den Kindergartenuntersuchungen, denen sich die Ergebnisse aus den Schuleingangsuntersuchungen anschließen. Anschließend werden die Auswirkungen der Entwicklungsdiagnostik im Kindergarten erläutert, bevor eine eingehende Betrachtung der kindlichen Lebensumgebung und der Sozialfaktoren folgt. Des Weiteren werden die Ergebnisse bezüglich des Impfverhaltens vorgestellt. Schließlich werden Ergebnisse aus dem Bereich der Gutachtenerstellung des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes zu Eingliederungshilfen nach dem Sozialgesetzbuch XII dargelegt. Abgerundet wird der Vortrag durch einen Kurzüberblick der Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchung 2014.

 

Die Vorsitzende, KTA Schlaugat, dankt den beiden Referentinnen für den interessanten Bericht. Sie betont, dass der Landkreis Peine nach ihrer Einschätzung ein gutes Team habe, das die Untersuchungen engagiert betreibe. Trotz des hervorragenden Vortrags seien für sie zwei Fragen offen geblieben: Zunächst stelle sich die Frage, in welcher Form Eltern die Bedeutung des Impfschutzes deutlich gemacht werde. Dabei denke sie beispielsweise an den Personenkreis der Flüchtlinge. Bezüglich der im Vortrag angesprochenen Vernetzung habe sich in der Vergangenheit das Problem von langen Wartezeiten bei therapiebedürftigen Kindern ergeben. Sie möchte wissen, ob sich an dieser Situation etwas geändert habe und die Wartezeiten kürzer geworden sind.

 

Dr. Meltzow antwortet, dass derzeit verstärkt traumatisierte Kinder und Jugendliche kommen. Die nächste Praxis, die noch in kurzer Frist eine Therapie anbiete, sei in Salzgitter, aber angesichts des großen Zustroms von traumatisierten Kindern und Jugendlichen sei in Bälde zu erwarten, dass sich die Fristen verlängern werden. Sie weist darauf hin, dass es einen Arbeitskreis gebe, der sich mit dieser Problematik befasse, aber eine Lösung sei angesichts des hohen Bedarfs sehr schwer herbeizuführen.

 

Dr. Kiessling-Klamka ergänzt, dass in diesem Zusammenhang die Vernetzung positiv erwähnt werden müsse. Die Ärzte verweisen weiter, wenn eine andere Praxis eher einen Termin gewähren könne. Zudem gebe es eine gute Vernetzung mit der Beratungsstelle im Fachdienst Jugendamt. Bezüglich der Frage zum Impfschutz erklärt sie, dass alle Kinder und deren Eltern beraten werden. Bei Eltern, die den Impfungen kritisch gegenüberstehen, erfolge auch ein Verweis an den Kinderarzt. Das sei erforderlich, da der Fachdienst Gesundheitsamt nicht selber impfe. Bei Personengruppen wie Flüchtlingen, die sich noch nicht lange in Deutschland aufhalten, habe die Beratung auf Grund der sprachlichen Problematik einen deutlich höheren zeitlichen Umfang, was natürlich zu einer höheren Arbeitsbelastung führe.

 

 

 

KTA Konrad erklärt, dass ihm Ansätze fehlen, wie man etwas verbessern könne. Gerade die hohe Zahl von Nichtschwimmern unter den Kindern erschrecke ihn. Deshalb seine Frage, was Politik tun könne, um bessere Ergebnisse zu erzielen.

 

Dr. Kiessling-Klamka erwidert, dass sie nur die Daten erheben. Der Kinderschutzbund biete aber beispielsweise Schwimmunterricht an, desgleichen der Kreissportbund. Auch die Gemeinde Vechelde denke so etwas an. Das Angebot sei also vorhanden und nicht das Problem

 

Dr. Meltzow ergänzt, dass es für die Politik kaum Handlungsmöglichkeiten gebe, da die Kinder zu den Angeboten gebracht werden müssen und das Aufgabe der Eltern sei. Wenn die ihre Kinder nicht bringen, lassen sich die Ergebnisse nicht verbessern. Möglicherweise könne aufsuchende Hilfe wie Familienlotsen hier Abhilfe schaffen.

 

KTA Waldeck verweist auf Wendeburg, wo die Grundschulen mit den Schülerinnen und Schülern zum Schwimmen gehen, um allen das Schwimmen beizubringen. Zudem verweist sie auf die dortigen Schwimmmeister, nach denen der Schwimmunterricht ab dem vierten Lebensjahr möglich und sinnvoll sei.

 

KTA Konrad wirft ein, dass man zu seiner Zeit bei der Einschulung in die Grundschule schon schwimmen konnte, weshalb die jetzige Entwicklung besorgniserregend sei.

 

KTA Fechner stellt fest, dass ihm das Engagement, mit dem die Ergebnisse vorgetragen wurden, viel Spaß bereite. Die beiden Referentinnen seien eine gute Lobby für die Kinder im Landkreis Peine.

 

Frau Öztürk bedankt sich für die wiederholt angebrachten Hinweise, dass der Migrationshintergrund nicht das Problem für die Probleme der Kinder aus dieser Bevölkerungsgruppe sei, sondern andere Faktoren wie beispielsweise Bildung der Eltern und die Frage nach arbeitenden oder erwerbslosen Eltern entscheidend seien. Anschließend verweist sie auf den verwendeten Begriff der ‚Bildungsferne‘ und fragt nach der zugrundeliegenden Definition. Des Weiteren sei ihr Aufgabengebiet Migration und Teilhabe, so dass sie sehr an den Ergebnissen interessiert sei. Sie fragt an, ob sie diese sowie eventuelle andere Daten bekommen könne.

 

Dr. Meltzow sagt den Datentransfer zu. Anschließend erläutert sie die Definition des Begriffes ‚Bildungsferne‘, wie er hier verwendet wird.

 

Da keine weiteren Wortmeldungen vorliegen, stellt die Vorsitzende, KTA Schlaugat, fest, dass der Ausschuss informiert worden sei und schließt diesen Tagesordnungspunkt.