Auszug - Errichtung einer weiteren Integrierten Gesamtschule (IGS) im Landkreis Peine und Anpassung der Schulbezirke für IGSen
|
Wortprotokoll |
Herr KTA Konrad verweist zunächst auf Vorlage 17/2015 und dem damit verbundenen Antrag der Fraktionen SPD und Bündnis 90/Die Grünen. Basierend auf dem Gutachten zur Schulentwicklungsplanung werde die Einrichtung einer IGS in Edemissen aus pädagogischer Sicht für erforderlich gehalten. Mit der großen Übereinstimmung für diese Maßnahme auch über parteipolitische Grenzen hinaus könne so der Schulstandort Edemissen gesichert werden, der derzeit aufgrund der sinkenden Schülerzahlen massiv gefährdet sei. Trotz der gemeinsamen Bemühungen könnten Bedenken hinsichtlich der Sicherung der weiteren Schulstandorte nicht bestritten werden. Dies gelte unter anderem für den Schulstandort Peine. Da jedoch ausschließlich die Beschulung im SEK-I-Bereich geplant sei, würden sich die Schülerinnen und Schüler (SuS) dann für den SEK-II-Bereich nach Peine orientieren. Sein Dank gilt hier der Stadt Peine für die Kooperation.
Frau Borchert fragt an, warum lediglich für den Schulstandort Edemissen ein Prüfantrag gestellt werde. Ihrer Ansicht nach müsse dies auch für weitere Standorte, wie z. B. Ilsede, erfolgen, um so eine bessere Vergleichsmöglichkeit zu erhalten.
Hier teilt Herr EKR Heiß mit, dass die Einrichtung einer IGS in Edemissen vergleichsweise unstrittig sei. Eine Gesamtplanung sei nicht zuletzt aus Gründen der Verwaltungseffizienz nur sukzessive möglich.
Frau KTA Heuer stellt fest, dass sie in ihrer Eigenschaft als Bürgerin der Gemeinde Edemissen dem Prüfauftrag wohlwollend zustimme. Der Tenor in der Gemeinde Edemissen, so Frau Heuer, spreche sich eindeutig für die Errichtung einer IGS aus. Allerdings bittet sie, den Prüfauftrag insoweit zu ergänzen, ob insbesondere die Schulstandorte Wendeburg und Vechelde im Sinne der Schulentwicklungsplanung nicht gefährdet werden.
Herr EKR Heiß sagt zu, die Veränderung der Schülerzahlen und die Auswirkungen bei der Errichtung einer IGS in Edemissen in den Prüfungen zu berücksichtigen.
Herr KTA Fechner gibt zu bedenken, dass keinesfalls eine Schulentwicklungsplanung für den Landkreis Peine vorliege. Vielmehr gelte es, das Gutachten zur Schulentwicklungsplanung als Handwerkszeug und Grundlage für weitere Überlegungen zu verstehen, die dann beraten werden müssten. Seiner Ansicht nach dürften einzelne Maßnahmen nicht punktuell erarbeitet sondern die Schulentwicklungsplanung gesamtheitlich betrachtet werden. Er bittet daher darum, eine Lenkungsgruppe einzurichten, um entsprechende Vorüberlegungen zu treffen, die dann zur Beratung vorgelegt werden könnten.
Herr EKR Heiß bestätigt, dass das fachliche Konzept des Gutachters keineswegs die politischen Entscheidungen ersetzen könne, es jedoch nunmehr gelte, diese Ansätze umzusetzen. Standortübergreifende Entscheidungen dürften jedoch seiner Ansicht nach schwerlich einen Konsens finden.
Auch Herr KTA Sachtleben gibt zu bedenken, dass es bei einer Schulentwicklungsplanung „aus einem Guß“ womöglich mehrerer Jahre bedürfe, um letztendlich eine Entscheidung herbeizuführen und daher eine sukzessive Umsetzung nach Priorität zu befürworten sei.
Frau KTA Schulz weist darauf hin, dass die Stärkung eines Schulstandortes gleichzeitig andere Standorte schwächen werde. Die Erhaltung aller Schulstandorte sei ihrer Ansicht nach nicht möglich und die Zusammenführung von Schulen auch gegen den Elternwillen unabwendbar.
Herr KTA Konrad stellt fest, dass diese Grundsatzdiskussionen bereits mehrfach geführt worden seien und es nunmehr gelte, die aus der Konzeption der Schulentwicklungsplanung entstandenen notwendigen Schlüsse zu ziehen. Eine IGS in Edemissen scheint nun die geeignete Schulform, um den Schulstandort zu erhalten. Darüber hinaus sei es, so Herr Konrad, freigestellt, entsprechende Prüfaufträge für weitere Schulstandorte einzubringen.
Frau KTA Maurer-Lambert ergänzt, dass dieser Prüfauftrag auf dem konkreten Handlungsbedarf in Edemissen basiere und eine Diskussion um andere Schulstandorte in diesem Zusammenhang unangebracht sei.
Angesichts der Diskussion zur Errichtung der IGS stellt Herr KTA Franz fest, dass ein gegliedertes System in Edemissen aufgrund der tatsächlichen Schülerzahlen keinen Bestand habe. Durch eine IGS sei ein Schulabschluss vor Ort erreichbar und sichere schon dadurch den Schulstandort. Unabhängig davon, stellt er fest, befürworte er grundsätzlich das System der Gesamtschule.
Auf Nachfrage von Herrn KTA Borsum, ob denn hier wie angegeben nur von laufenden Personalkosten ausgegangen werden könne, erklärt Herr Göldner, dass es sich hierbei lediglich um den Prüfauftrag handele, und demzufolge keine weiteren Kosten anfallen würden.
Herr KTA Borsum bittet zu bedenken, dass bei der Errichtung einer IGS ggf. Änderungen der Schuleinzugsbereiche nötig werden könnten, die eine Erhöhung der Schülerbeförderungskosten zur Folge hätten. Hier teilt Herr EKR Heiß mit, dass der Schulstandort Edemissen einschließlich der notwendigen Schülerbeförderung bereits existiere. Eine neue Zuordnung werde lediglich durch die Zuführung der Ortschaften Ersehof und Neubrück notwendig, die damit von einer erheblichen Verkürzung des Schulweges profitierten.
Hinsichtlich einer Neuregelung der Einzugsbereiche stimmt Herr EKR Heiß zu, dass es ggf. in den kommenden Jahren diesbezüglich Diskussionsbedarf geben werde.
Herr KTA Fechner stellt fest, dass die Einrichtung einer IGS in Edemissen grundsätzlich positiv gesehen werden müsse. Allerdings bittet er nochmals darum, einzelne Maßnahmen nicht nacheinander sondern ggf. nebeneinander zu betrachten und dabei die durchgeführte Elternbefragung als Hilfe bei der Beschlussfindung einzubeziehen. Er bittet ausdrücklich darum, die Einrichtung von IGS-Außenstellen im Landkreis Peine möglichst zu vermeiden.
Frau KTA Schulz verweist auf die schulische Vielfalt im Schulzentrum Ilsede und warnt davor, das dreigliedrige Schulsystem, insbesondere den Bestand der Hauptschulen, aus der Schullandschaft zu verbannen. Frau KTA Heilmann-Eschemann bekräftigt, dass es keinesfalls Ziel sei, sich von bestimmten Schulzweigen bzw. –systemen loszusagen, hier jedoch eindeutig der Tendenz des Elternwillens Folge geleistet werde.
Auch Herr KTA Konrad stellt fest, dass das dreigliedrige System grundsätzlich positiv gesehen werde, jedoch nirgends eine breitere Zustimmung für eine IGS als in Edemissen vorgefunden worden sei.
Nachdem keine weiteren Wortmeldungen mehr vorliegen, empfiehlt der Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport bei einer Gegenstimme, die Verwaltung zu beauftragen, die Voraussetzungen für die Errichtung einer IGS in Edemissen zum Schuljahr 2016/17 zu prüfen.