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Auszug - Kindergesundheitsbericht 2013 - Schuleingangsuntersuchungen - Entwicklungsdiagnostik im Kindergarten - Arbeitskreis Jugendzahnpflege  

Ausschuss für Gleichstellung, Arbeit und Soziales
TOP: Ö 6
Gremium: Ausschuss für Gleichstellung, Arbeit und Soziales Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Mo, 14.07.2014 Status: öffentlich
Zeit: 16:00 - 17:50 Anlass: Sitzung
Raum: Kreishaus-Kantine
Ort: Burgstr. 1, 31224 Peine
2014/091 Kindergesundheitsbericht 2013
- Schuleingangsuntersuchungen
- Entwicklungsdiagnostik im Kindergarten
- Arbeitskreis Jugendzahnpflege
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Informationsvorlage
Federführend:Fachdienst Gesundheitsamt Bearbeiter/-in: Lachmund, Elisabeth
 
Wortprotokoll

 

Dr. Kiessling-Klamka gibt einen kurzen Überblick über den Aufbau des Vortrages. Anschließend folgt ein Überblick von Dr. Meltzow zur Zahl der untersuchten Einschulungskinder, dem Aussagen über die demographische Entwicklung folgen. Die gewonnenen Ergebnisse werden auch unter den Gesichtspunkten Migrationshintergrund sowie Einschulungskinder ohne Kindergartenbesuch betrachtet. Dr. Kiessling-Klamka ergänzt diesen Bereich mit Aussagen bezüglich der Sprachförderung bei den Einschulungskindern. Anschließend stellen Dr. Meltzow und Dr. Kiessling-Klamka im Wechsel die auffälligen Ergebnisse im Bereich der Kindergartenuntersuchungen und bei den Schuleingangsuntersuchungen vor.          Dr. Kiessling-Klamka erläutert in diesem Zusammenhang die Vorgehensweise im Falle der Abgabe einer Empfehlung und stellt die Ergebnisse der Kinder ohne Einschränkung und die der Kinder mit Förderhinweis in Relation zueinander. Im weiteren Verlauf des Vortrags geben die beiden Vortragenden im ständigen Wechsel einen Überblick hinsichtlich der Auswirkungen der Entwicklungsdiagnostik im Kindergarten sowie zur kindlichen Lebensumgebung einschließlich der Sozialfaktoren. Dabei kommen sie zu dem Ergebnis, dass ein Migrationshintergrund nur in Verbindung mit unzureichenden Deutschkenntnissen und geringer Bildung als Einflussfaktor bestehen, während Migration alleine keine Rolle spiele. Anschließend werden die Ergebnisse der Begutachtung nach dem Sozialgesetzbuch XII (SGB XII) vorgestellt. Die Darstellung der Ergebnisse als zusammenfassender Überblick (S. 33 des Berichts) rundet den Vortrag ab.

 

Die Vorsitzende, KTA Schlaugat, fragt an, warum Jungen schlechter als Mädchen abschneiden.

 

Dr. Meltzow erwidert, dass es auf diese Frage trotz aller Untersuchungen und Diskussionen keine schlüssige Antwort gebe. Angesichts der Ergebnisse sollte man die Anforderungen an die Jungen in den Schulen überdenken.

 

Die Vorsitzende, KTA Schlaugat, wünscht zu wissen, ob die Empfehlungen, die für die Drei- bis Vierjährigen ausgesprochen werden, kontrolliert werden.

 

Dr. Meltzow bejaht dies. Es gebe eine Art Meldezettel, und es werde wenn erforderlich auch recht offensiv nachgehakt.

 

Die Vorsitzende, KTA Schlaugat, wirft die Frage auf, ob die Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen etwas mit der Qualität der Kindergärten und Kindertagesstätten zu tun habe.

 

Dr. Kiessling-Klamka antwortet, dass der Einfluss der Risikofaktoren im Einzugsgebiet  höher zu bewerten sei als der Einfluss der Qualität von Kindergärten und Kindertagesstätten.

 

KTA Thiemann greift den Punkt ‚Bildungsferne und Arbeitslosigkeit als Risikofaktoren‘ auf und erklärt, dass diese beiden Punkte ineinandergreifen: Wer arbeitslos sei, habe wenig Geld und könne weniger in Bildung investieren. Er fragt an, wie diese Angaben erhoben werden.

 

Dr. Meltzow erklärt, dass standardisierte Bögen verwendet werden, auf denen die Eltern Angaben zu ihrer Schulbildung und über etwaige Ausbildungen ebenso machen wie Angaben zu ihrer derzeitigen Situation. Sei einer von zwei Elternteilen oder bei Alleinerziehenden der eine Elternteil arbeitslos, würden die Eltern entsprechend eingestuft. Bei der Bildung gebe es zudem nur die drei Stufen geringe, mittlere und hohe Bildung. Es gebe keine konkreten Abfragen der Einkommensverhältnisse oder ähnliches.

 

KTA Plett stellt zunächst die Frage, ob die anderen Kommunen sich diesem Thema ähnlich intensiv widmen. Außerdem stellt er die Frage, ob die Ergebnisse wissenschaftlich veröffentlicht werden.

 

Dr. Kiessling-Klamka bestätigt, dass alle Kommunen entsprechende Daten erheben. Die Ergebnisse werden an das Landesgesundheitsamt weitergeleitet und dort weiter ausgewertet.

 

 

Dr. Meltzow ergänzt, dass eine wissenschaftliche Veröffentlichung sicher wünschenswert wäre, dies aber angesichts der geringen Stellenzahl nicht geleistet werden könne.

 

KTA Plett schließt die Frage an, wie der Landkreis Hildesheim dastehe.

 

Dr. Meltzow erwidert, dass der Landkreis Hildesheim breiter aufgestellt sei und dort das   Jugendamt und andere Einrichtungen einbezogen werden.

 

Für KTA Streichert sind Diagnostik und Statistik eine Sache, während eine andere Frage laute, was man ändern könne und ob das machbar sei. In diesem Zusammenhang verweist er auf die NUBBEK-Studie. (Anm. des Protokollführers: W. Tietze/F. Becker-Stoll/J. Bensel/A.G. Eckhardt/G. Haug-Schnabel/B. Kalicki/H. Keller (Hg.): Nationale Untersuchung zur Bildung, Betreuung und Erziehung in der frühen Kindheit (NUBBEK). Verlag Das Netz, 2013)

 

Fachbereichsleiter (im Folgenden werden männliche und weibliche Fachbereichsleitungen als FBL bezeichnet) Dr. Buhmann entgegnet, dass man in den Kindertagesstätten ansetzen müsse. Dort, wo es sozialräumliche Probleme gebe, müsse man mit Sozialpädagogen eingreifen. Hinzu komme die Notwendigkeit von kleinen Gruppen. Derzeit sei es so, dass sich das Land gegenüber Änderungen sperre, so dass es Sache der Kommunen sei, die Situation zu verbessern. Derzeit prüfe man, ob das Personal in den Kindertagesstätten eine andere Ausbildung brauche oder die Bewältigung der Anforderungen mit Fortbildungen erreicht werden können.

 

KTA Dr. Klinke fragt nach, wo der Landkreis Peine im Gesamtfeld stehe.

 

Dr. Meltzow antwortet, dass sich der Landkreis Peine über die ganze Bandbreite der      Themen gesehen im Mittelfeld befinde.

 

KTA Konrad bezieht sich auf den Abschnitt ‚Auswirkungen der Entwicklungsdiagnostik im Kindergarten‘ und die dort getroffene Aussage, dass die Mitarbeit der Eltern ganz entscheidend sei (S. 20, Zeile 9 des Textteils (ohne Überschrift) des Berichts) und fragt an, ob das der Hauptgrund sei.

 

Dr. Meltzow bejaht dies. Man könne nachfragen und letztlich auch ein wenig nerven, aber wenn die Eltern stur bleiben und alle Empfehlungen ablehnen, habe man im Rahmen der Untersuchungen keine Möglichkeit zum Eingreifen. Das gehe nur, wenn eine Gefährdung des Kindeswohls befürchtet werden müsse, aber das seien wenige Ausnahmefälle.

 

Die Gleichstellungsbeauftragte, Frau Tödter, führt aus, dass das eine die Bildungsarbeit in den Kindertagesstätten sei. Daneben sei der Präventionsrat zu dem Ergebnis gekommen, dass auch die Selbststeuerung der Kinder von großer Bedeutung sei. Diese werde jedoch durch den häufigen Gebrauch von Smartphones und anderen Geräten beeinträchtigt. Der Präventionsrat biete hierzu Fortbildungen an.

 

Da keine weiteren Wortmeldungen vorliegen, stellt die Vorsitzende, KTA Schlaugat, fest, dass der Ausschuss über die Informationsvorlage-Nr. 91/2014 ausführlich unterrichtet worden sei.