Auszug - Kulturleitbild Peiner Land
|
Wortprotokoll |
Kreistagsvorsitzende Schlaugat geht kurz auf die Vorlage ein.
KTA Schulz ist der Auffassung, dass auf die Einrichtung einer Servicestelle Kultur aufgrund ihrer fehlenden Sinnhaftigkeit verzichtet werden sollte. Sie sei den Kulturschaffenden nicht dienlich. Zudem würde die Stelle über die Kreisumlage finanziert, obwohl die Wahrnehmung von freiwilligen Aufgaben beispielsweise für die Gemeinde Ilsede aufgrund ihrer Haushaltslage problematisch sei.
Die Wertigkeit von Kultur sei unbestritten. Ein Kulturleitbild werde jedoch nicht benötigt, weil ein breit gefächertes Kulturangebot den Landkreis Peine bereits seit Jahren auszeichne. Im Kulturbereich engagierte Menschen seien untereinander vernetzt und würden beispielsweise über die mögliche Einwerbung von Fördergeldern bereits umfassend informiert sein.
KTA Maurer-Lambertz erklärt, dass es das Kulturleitbild wert sei, sich hierfür einzusetzen. Die Politik könne über finanzielle Unterstützungen nur entscheiden, wenn der aktuelle Sachverhalt bekannt sei. Nur so sei es möglich, Projekte zu fördern und den Künstlerinnen und Künstlern eine entsprechende Wertschätzung entgegen zu bringen. Das Kulturleitbild enthalte diese Wertschätzung. Die Einrichtung einer Servicestelle Kultur werde sehr wohl von den Kulturschaffenden begrüßt, da sie hierdurch eine Unterstützung in vielen Bereichen erfahren würden.
KTA Hoffmann stellt fest, dass es heute darum ginge, ein Kulturleitbild für den Landkreis Peine zu beschließen. Dieses beinhalte 8 Punkte und beschreibe, wie man Kultur hier im Landkreis begreife und in Zukunft entwickeln wolle. Dazu würden 40 Handlungsempfehlungen gehören, mit denen man sich in den nächsten Jahren beschäftigen müsse. Man befinde sich daher am Anfang einer Diskussion hinsichtlich der Umsetzung.
Bisher sei dies ein ganz besonderes Projekt sowohl der Kulturschaffenden, der kreisangehörigen Gemeinden, die für Kultur zuständig seien, als auch des Landkreises Peine, der für die Koordinierung auf der übergeordneten Ebene des Kreisgebietes zuständig sei, gewesen. Diese hätten das vorliegende Kulturleitbild gemeinsam erarbeitet. Nachdem alle kreisangehörigen Gemeinden dieses Kulturleitbild beschlossen hätten, sei nun der Kreistag aufgefordert, dieses Leitbild ebenfalls zu beschließen. Für die gemeinsame Weiterentwicklung einer aktiven Kulturlandschaft im Landkreis Peine gebe das vorliegende Kulturleitbild mit seinen Handlungsschwerpunkten einen guten Rahmen.
KTA Möhle möchte dafür werben, den allgemeinen Kunst- und Kulturbegriff auf kommunaler Ebene ein klein wenig auf zu weiten. Es treffe zu, dass es viele Kulturschaffende im Landkreis Peine gebe, die auch schon über lange Jahre hinweg erfasst worden seien. Es gebe aber mindestens genauso viele, die erst durch dieses Kulturleitbild erfasst worden seien. Im Verlaufe der Erarbeitung des Leitbildes hätten Kulturschaffende durch ihre Kontakte untereinander beschlossen, den Tag des offenen Ateliers parallel in Eigeninitiative zu gestalten. Solche Aktivitäten der Kulturschaffenden zu unterstützen, sollte eigentlich das gemeinsame Ziel aller sein. Unter den allgemeinen Kulturbegriff falle häufig nicht das, was man in aller Regel unter Soziokultur verstehe. Hierzu würden beispielsweise freie Theater oder freie Musikgruppen gehören. Auch diese seien es durchaus wert, berücksichtigt zu werden.
KTA Dr. Klinke stellt fest, dass von den Ehrenamtlichen sehr viele und gute Arbeit bei der Erstellung des Leitbildes geleistet worden sei. Er weist darauf hin, dass KTA Schulz eine andere Auffassung hinsichtlich der Förderung hätte, aber dies nicht bedeute, dass sie eine andere Auffassung zur Kultur als solche hätte.
Aus Sicht von KTA Dr. Klinke könne dem Kulturleitbild zugestimmt werden. Er bedauert, dass es offensichtlich heute nicht auf der Tagesordnung stehe, über die Einrichtung einer Servicestelle Kultur zu diskutieren. Der Kulturmanager könne seiner Meinung nach besser an den Kulturring oder die wito gmbh angedockt werden, als an die Kreisverwaltung. Im vorliegenden neuen Haushalt seien die Kosten für den Kulturmanager bereits eingestellt. Hierdurch würde das Thema der Politik durch die Hintertür vorgesetzt.
EKR Heiß entgegnet, dass die Kosten für die Stelle natürlich im Haushalt 2014 vorgesehen sein müssten, um entsprechend planen zu können. Die Kreisverwaltung nehme den Wunsch der Ehrenamtlichen hinsichtlich der Einrichtung einer solchen Servicestelle als wichtigste Forderung aus der Kulturentwicklung heraus ernst. In welcher Form die Servicestelle für Kultur am Ende umgesetzt werde, sei das Ergebnis politischer Diskussionen. Hierzu werde es entsprechende Beschlussvorlagen geben. EKR Heiß betont, dass hierzu weder bereits etwas entschieden sei, noch ohne Einbindung der Politik etwas entschieden werde.
Landrat Einhaus ergänzt, dass man sich derzeit am Anfang der Beratungen befinde. Im Rahmen der Schlussveranstaltung zur Kulturentwicklungsplanung, zu der auch die Politik eingeladen worden sei, hätte die Kreisverwaltung deutlich gemacht, dass man die Wünsche der Kulturschaffenden ernst nehme und diese in die politischen Beratungen einbringen werde. Durch die Hintertür sei der Politik daher gar nichts vorgesetzt worden.
Im Fachausschuss und in den vorbereitenden Gesprächen sei mehrfach deutlich gemacht worden, dass zunächst über das Kulturleitbild diskutiert werden sollte. Das Ausfüllen des Kulturleitbildes sowie die Handlungsschwerpunkte würden im Nachgang über den Fachausschuss noch ausführlich behandelt werden müssen.
Kreistagsvorsitzende Schlaugat erklärt, dass heute lediglich das Kulturleitbild und nicht die Einrichtung einer Servicestelle Kultur verabschiedet werden solle.
Der Kreistag beschließt mit großer Mehrheit bei 4 Enthaltungen:
Der Kreistag beschließt das als Anlage beigefügte Kulturleitbild Peiner Land.
-KT 22.10.2013 -