Auszug - Kindergesundheitsbericht 2021/2022
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Wortprotokoll |
Dr. Meltzow und Dr. Kiessling-Klamka stellen zunächst die Aufgaben des Kinder- und Ju-gendärztlichen Dienstes vor. Anschließend erläutern sie die Rahmenbedingungen, unter de-nen die Untersuchungen stattfinden. Sie erläutern anhand ausgewählter Beispiele die Ergeb-nisse der Schuleingangsuntersuchungen in den Jahren vor der Corona-Krise und anschlie-ßend die Untersuchungen sowie die dabei aufgetretenen Schwierigkeiten unter Pandemie-Bedingungen. Durch den wiederholten Vergleich mit den Ergebnissen aus der Vor-Corona-Zeit werden die Schwierigkeiten und die eingeschränkte Aussagekraft der letzten Untersu-chungsergebnisse deutlich. Als Fazit wird festgestellt, dass die bereits früher aufgedeckten Defizite und Problemstellungen noch immer bestehen und sich unter den Bedingungen der Corona-Krise deutlich verstärkt haben. Dr. Meltzow und Dr. Kiessling-Klamka hoffen jedoch auf eine Rückkehr zur Normalität, die eine Rückkehr zu vollständigen Untersuchungen bei allen Kindern bedeuten würde.
KTA Reimers fragt an, ob bei der Erhebung der Zahlen in den Jahrgangsstufen der Förderbedarf ermittelt werden könne.
Dr. Kiessling-Klamka erklärt, dass Förderbedarf und sonderpädagogischer Bedarf sogenann-te Feststellungsbedarfe seien. Begrüßenswert wäre ein/e Mitarbeiter/in in der Klasse oder eventuell der Kleingruppe, die beispielsweise ein Kind in eine Auszeit begleiten könnte.
KTA Reimers ergänzt, dass eine Klassenassistenz sinnvoll wäre. Sie regt eine Erhebung bei den Schulen an, ob dort so etwas für nötig gehalten werde.
Dr. Kiessling-Klamka erklärt, dass das für Integrationsbegleiter/innen möglich sei, aber für darüberhinausgehende Erhebungen werde die Kompetenz des Fachdienstes Gesundheitsamt nicht anerkannt.
KTA Kirchmann wünscht zu wissen, ob man die Untersuchung für vierjährige Kinder ver-pflichtend machen könne.
Der Voritzende KTA Marotz entgegnet, dass die Untersuchung freiwillig sei, aber nicht ver-pflichtend. Für eine Änderung dieses Zustandes sei der Gesetzgeber zuständig, der Landkreis Peine könne diese Regelung nicht ändern.
FDL Zilling legt dar, dass eine Schulassistenz durchaus eine Lösung sei, aber viel wichtiger sei aus seiner Sicht die Prävention. Würde man bereits vorher hinschauen, könnte man viele Probleme vermeiden oder Problemstellungen kleiner halten.
BV Bargholz führt aus, dass die Vierjährigen-Untersuchung ein Pilotprojekt sei. Sie fragt an, ob es eine Rücklaufquote gebe und man einschätzen könne, wie die Untersuchung ange-nommen werde.
Dr. Kiessling-Klamka antwortet, dass man das Projekt bei den Trägern bekanntgemacht habe und viele daran teilnehmen würden.
KTA Riedel-Kielhorn tut kund, dass sie die Vierjährigen-Untersuchung für sehr gut befinde. Es wäre sinnvoll, wenn alle Kinder erreicht werden würden. Problematisch dürfte es bei den Kindern sein, die keine Kindertagesstätte (Kita) besuchen. Sie fragt an, wie man diesen Kindern die Reihenuntersuchung angedeihen lassen könne. Hinsichtlich der deutschen Sprachkenntnisse wünscht sie zu wissen, ob man mit der Förderung früher beginnen könne. Zudem regt sie an, dass der Kindergesundheitsbericht zukünftig vorab versandt werden möge. Der aktuelle Bericht sollte mit dem des Jahres 2019 nachgesandt werden. Anschließend stimmt sie FDL Zilling und der von ihm geäußerten Aussage zur Bedeutung der Prävention bei. Einzelfallhelfer/innen seien zwar in der Grundschule sinnvoll, aber man müsse die Kinder für das Leben fit machen und könne ihnen nicht in allen Lebensabschnitten Helfer/innen zur Seite stellen.
BV Schlaugat unterstützt den Vorschlag von KTA Riedel-Kielhorn zum Vorabversand des Kindergesundheitsberichts. Hinsichtlich der Vierjährigen-Untersuchung stellt sie fest, dass diese auf den Weg gebracht sei. Nun müsse man abwarten und schauen, was gebraucht werde. Danach müsse die Politik diskutieren, wie sie helfen könne.
Dr. Meltzow merkt an, dass durch Personalausfälle der angestrebte hohe Grad an Erreich-barkeit konterkariert werde. Zudem müsse man bedenken, dass angesichts der Bezahlung einer Tätigkeit als Arzt im Gesundheitsamt im Vergleich zu anderen Tätigkeitsfeldern nicht lukrativ sei, was die Personalsuche erschwere.
Dr. Kiessling-Klamka weist darauf hin, dass alle Kindergesundheitsberichte auf der Internet-seite des Landkreises Peine verfügbar seien.
FDL Zilling fügt an, dass es alleine mit der Vierjährigen-Untersuchung nicht getan sei, da auch begleitende Unterstützungsangebote wichtig seien.
KTA van Leeuwen schlägt vor, die Vierjährigen-Untersuchung mit den U-Untersuchungen zu koppeln, da diese verpflichtend seien.
Dr. Kiessling-Klamka widerspricht, da die U-Untersuchungen nicht verpflichtend seien.
Da keine weiteren Wortmeldungen vorliegen, stellt der Voritzende KTA Marotz fest, dass der Ausschuss umfassend informiert worden sei und schließt diesen Tagesordnungspunkt.
Anlagen: | |||||
Nr. | Name | ||||
1 | Protokollanlage zu TOP 6 kommentierter GBE AGAS 24.5.22 (1050 KB) |