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Auszug - Antrag der CDU/FDP-Gruppe im Kreistag Peine auf Erhalt des Schulzweiges Förderschule Lernen an der Pestalozzischule Peine über das Schuljahr 2027/2028 hinaus  

Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Sport
TOP: Ö 9
Gremium: Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport Beschlussart: abgelehnt
Datum: Do, 16.06.2022 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:00 - 19:00 Anlass: Sitzung
Raum: Mensa des Gymnasiums am Silberkamp
Ort: Am Silberkamp 30, 31224 Peine
2022/018 Antrag der CDU/FDP-Gruppe im Kreistag Peine auf Erhalt des Schulzweiges Förderschule Lernen an der Pestalozzischule Peine über das Schuljahr 2027/2028 hinaus
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Federführend:Fachdienst Schule, Kultur, Sport Bearbeiter/-in: Stein, Kerstin
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Herr KTA Jahnhrt aus, dass Hintergrund des Antrages vom 24.01.2022 die Bitte an den Landkreis Peine gewesen sei, sich für die Weiterführung der Pestalozzischule einzusetzen. Auch eine Schule mit Förderbedarf Lernen müsse weiterhin frei wählbar sein, um dem individuellen Förderbedarf entsprechen zu können. Sicherlich entwickele sich der Besuch von SuS an Regelschulen mit der dortigen sonderpädagogischen Unterstützung oft durchaus positiv. Allerdings sei der Unterstützungsbedarf vieler SuS an Regelschulen nicht zu erfüllen. Der Beschluss des Landes sei daher in dieser Form noch nicht durchsetzbar und da das Ziel im Jahr 2028 nicht erreicht werden könne, müssten nunmehr Überlegungen angestellt werden, wie eine Durchsetzung ggf. zu einem späteren Zeitpunkt möglich sein könnte. Derzeit fehlten die Ressourcen, Lehrerkapazitäten aber auch finanzielle Mittel zur Durchführung.

Frau KTA Schulz merkt an, dass sie den Antrag der CDU/FDP-Gruppe unterstütze. Inklusion sei inzwischen ein Reizthema in der Gesellschaft geworden, nicht zuletzt weil die hierfür notwendigen Rahmenbedingungen nicht eingehalten werden könnten.

Ihrer Auffassung nach habe sich Schule den SuS anzupassen und nicht umgekehrt. Der Erhalt der Förderschule L stelle für sie keinerlei Benachteiligung dar.

 

Herr KTA Hebbelmann nimmt Bezug auf die Vorlage der Verwaltung und erklärt, dass Inklusion für ihn als Lehrkraft einen stetig zunehmenden Aspekt an Regelschulen darstelle. Hier gehe ein wachsender Gewinn an Erfahrung und Wissen mit ein. Die Inklusion der verschiedensten Förderbedarfe funktioniere inzwischen gut und fördere den Abbau von Vorurteilen und die Förderung sozialer Kompetenzen aller SuS. Darüber hinaus würden inklusiv Beschulte in der Regel besser lernen können und dürften daher nicht weiter separiert werden. Sicherlich sei der Erfolg der Inklusion abhängig von der Einstellung der Betroffenen, allerdings steige die Akzeptanz seitens der Lehrer*innen aber auch der Eltern immer mehr, was dafür spreche, dass immerhin 90% der Eltern ihre Kinder inzwischen inklusiv beschulen ließen. Je mehr Inklusion gelebt werde, so Herr KTA Hebbelmann, umso mehr seien die Betroffenen vom Erfolg überzeugt.

Frau KTA Maurer-Lambertz pflichtet dieser Auffassung als Lehrerin bei und ergänzt, dass eine Teilhabe aller SuS möglich sei, da an Regelschulen inzwischen auf die unterschiedlichsten Förderbedarfe eingegangen werden könne.

 

Herr KTA Nießen gibt zu bedenken, dass die Schülerzahlen der Pestalozzischule sehr wohl einen Bedarf zum Erhalt der Schule erkennen ließen und stellt fest, dass die Entscheidung der Eltern, ob ihr Kind an einer auslaufenden Schule angemeldet werden könne, fraglich sei und die Zahlen somit nicht aussagekräftig seien.

 

Frau KTA Schulz stellt fest, dass sie sich grundsätzlich nicht gegen Inklusion ausspreche, allerdings für ein Gelingen die geeigneten Rahmenbedingungen geschaffen werden müssten. Beispielhaft hierfür nennt sie die fehlenden Lehrerkapazitäten an der Astrid-Lindgren-Schule in Ilsede, wodurch die Entsendung von sonderpädagogischen Mitarbeiter*innen nicht möglich sei.

 

Frau Septinus berichtet, dass sie an ihrer Schule die Erfahrung hätte machen müssen, dass Beeinträchtigungen nicht berücksichtigt werden könnten und damit das Lerntempo nicht auf die SuS abgestimmt werden könne.

Herr Lemke stimmt dieser Auffassung als betroffenes Elternteil zu und ergänzt, dass die vorgesehenen drei Regelstunden für die sonderpädagogische Unterstützung wegen fehlender Lehrkräfte oft nicht vorgehalten werden könnten.


Beschluss:

Die vorgelegte Beschlussfassung, dem Antrag der CDU/ FDP-Gruppe im Kreistag Peine vom 24.01.2022, dass sich der Kreistag des Landkreises Peine für den Erhalt des Förderschulzweigs Lernen der Pestalozzischule Peine über das Schuljahr 2027/2028 hinaus einsetzt, nicht zu entsprechen, wird abgelehnt.


Abstimmungsergebnis:
 

Ja-Stimmen:

 

8

Nein-Stimmen:

 

8

Enthaltung/en:

 

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