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Auszug - Sachstand Pflegebericht Landkreis Peine  

24. Sitzung des Ausschusses für Gleichstellung, Arbeit und Soziales
TOP: Ö 6
Gremium: Ausschuss für Gleichstellung, Arbeit und Soziales Beschlussart: (offen)
Datum: Mo, 27.09.2021 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:05 - 18:22 Anlass: Sitzung
Raum: Mensa des Schulzentrum Ilsede
Ort: Am Schulzentrum 35, 31241 Ilsede
Zusatz: Vor der Sitzung wird die Möglichkeit geboten, einen Selbst-Schnelltest zu machen. Dieser wird 45 Minuten vor Beginn der Sitzung ausgehändigt.
 
Wortprotokoll

 Frau Bode beschreibt bei ihrer Einführung die Kopplung des Landespflegeberichtes mit dem Pflegebericht des Landkreises Peine. Anhand der als Anlage beigefügten Präsentation verweist sie zunächst auf die einzelnen Bausteine der (Vor-) pflegerischen Versorgung.

Zur ambulanten Pflege führt sie aus, dass die Pflegedienste zur Behandlungspflege (Medikamenten- und Insulingabe sowie Verbandswechsel) fahren müssen, nicht aber zur Pflege (Waschen, Toilettengang und Duschen). Problematisch sind derzeiz die im Pflegestützpunkt vielen ankommenden Anrufe über Kündigungen der Pflegedienste oder deren Absagen. Die Personalfindung gestaltet sich als problematisch. Auch in der neuen Ausbildung zum Pflegefachmann/ zur Pflegefachfrau darf drei Jahre nicht allein gearbeitet werden. Das ist nicht attraktiv bzw. rentabel.  

 

Bei der Stationären Pflege begründet Frau Bode den Rückgang bei der Auslastung mit der Förderung der ambulanten Versorgung durch die Pflegereform und das Einheitliche Heimentgelt. Aufgrund der Verteuerung in den niedrigen Pflegegraden werden Menschen eher zu Hause versorgt. Auch durch die Corona-Lage wurden Heimaufenthalte angesichts des Besuchsverbotes hinausgezögert oder waren in Form der Kurzzeitpflege nur schwer möglich.

Bei den Heimkosten liegt die Gesamtbelastung der Pflegebedürftigen im Bundesdurchschnitt aktuell bei ca. 2.000 €. Bundesweit sind bereits 80.000 Pflegestellen nicht besetzt.

 

 

 

 

 

 

Auch wenn die von vielen Einrichtungen umgesetzte tarifgerechte Entlohnung eine wichtige Voraussetzung ist, ist in Zukunft mit einem Anstieg der Anträge auf Hilfe zur Pflege zu rechnen.

 

Anschließend beschreibt Frau Bode die Aufgaben sowie die Strukturen der Hostizbewegung Peine e.V. und des Palliativnetzes Peine. Auch hier stoßen die ambulanten Pflegedienste an ihre Grenzen, da mindestens drei in Palliativmedizin geschulte Pflegefachkräfte benötigt werden.

 

Bei den Nachbarschafts- und Generationenhilfen werden die verschiedenen Angebote und konkreten Hilfen erläutert. Teilweise ist eine Abrechnung der Angebote zur Unterstützung im Alltag (AZUA) über die Pflegekasse glich. Die Übungsleiterfreibeträge wurden erhöht, so dass mehr Spielraum für die Helferinnen und Helfer vorhanden ist. In Abbensen und Hohenhameln wurden Feuerwehr, Polizei, Banken und Einzelhandel im Umgang mit Demenz geschult. In Hohenhameln werden von der Polizei aufgegriffene demente Menschen nicht automatisch in die Psychiatrie überführt, sondern Ehrenamtliche betreuen bis zu einer Abholung durch Angehörige oder das Pflegeheim.

 

Die perspektivische Entwicklung zeigt bei einer Reduzierung der Kreisbevölkerung einen Anstieg der Anteile der über 70-jährigen sowie bei den Pflegebedürftigen. 625 Krankenpflegekräfte und 153 Altenpflegekräfte pendelten 2019 in die umliegenden Regionen aus. Ein Drittel der Anfänger bricht die Ausbildung ab. In der Krankenpflege sind nach 20 Jahren noch 72 Prozent beschäftigt. In der Altenpflege reduzieren sich die Verweildauern nach zwei Jahren auf 71 Prozent und nach 20 Jahren auf knapp 45 Prozent.

 

Nach einer kurzen Vorstellung der personellen Ausstattung schließt Frau Bode ihren Vortrag mit einer Auflistung der weiteren Inhalte des Pflegeberichtes, inklusive Handlungsempfehlungen für die Politik.

 

BV Schlaugat bittet um eine Begründung für die hohe Quote der Auspendler insbesondere in der Krankenpflege.

 

Frau Bode verweist auf die geringe Anzahl von Vollzeitstellen im Landkreis Peine sowie die geringere Bezahlung gegenüber den größeren Städten. Nach ihrem Hinweis auf ein Modellprojekt in Gifhorn, in dem ärztliche Tätigkeiten an Krankenpflegedienste übertragen werden, bitten BV Schlaugat und die Vorsitzende KTA Frau Riedel-Kielhorn die Erkenntnisse in 2022 in Ausschuss vorzustellen.

 

Da keine weiteren Wortmeldungen vorliegen, bedankt sich die Vorsitzende KTA Frau Riedel-Kielhorn bei Frau Bode. Sie stellt fest, dass der Ausschuss von der Informationsvorlage Nr. 2021/935 Kenntnis genommen hat.       

 

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Pflegebericht AGASSep.2021TOP 6 (604 KB)