Geschichte und Wappen
Historisches
Der Landkreis Peine ist im Zuge der Preußischen Kreisreform von 1885 entstanden. Damals wurden unter Auflösung einer uralten Grenze das Amt Peine aus dem ehemaligen Hochstift Hildesheim und die alte Gografschaft Edemissen, die zuvor Teil des aufgelösten lüneburgischen Amtes Meinersen war, zu einer neuen Verwaltungseinheit zusammengelegt.
30.000 Einwohner bevölkerten den Kreis bei seiner Gründung; heute sind es rund 100.000 mehr.
Seine heutige Gestalt erhielt der Kreis, abgesehen von einigen geringfügigen Änderungen in den Jahren 1935 und 1941, erst in den 70er Jahren. 1972 wurde er um die damaligen Gemeinden Barbecke, Broistedt und Woltwiesche (ehemals Landkreis Wolfenbüttel), 1974 unter anderem um die Großgemeinden Wendeburg und Vechelde (ehemals Landkreis Braunschweig) erweitert. Andererseits wurden die Gemeinden Hämelerwald, Dedenhausen und Eltze dem Landkreis Hannover und die Gemeinde Ohof dem Landkreis Gifhorn zugeschlagen, wodurch das Kreisgebiet seinen, aus funktioneller Sicht, idealen, nahezu dreiecksförmigen Grundriss erhielt.
Nach der Gemeindegebietsreform blieben die acht Großgemeinden Hohenhameln, Edemissen, Ilsede, Lahstedt, Lengede, die Stadt Peine, Vechelde und Wendeburg übrig.
Zum 01.01.2015 fusionierten die Gemeinden Ilsede und Lahstedt zur neuen Gemeinde Ilsede.
Naturräume und Siedlungen
Das Kreisgebiet gliedert sich naturräumlich in drei, weitgehend westöstlich verlaufende Landschaftszonen.
1. In die Hildesheimer Lössbörde, die den Südteil des Kreises umfasst (etwa bis zur Linie Solschen Gr. Ilsede);
2. in eine Übergangslandschaft und
3. in die bereits zur niedersächsischen Geest zählende End und Grundmoränenlandschaft der Burgdorf Peiner Sandplatten, die sich etwa nördlich der Autobahn anschließen.
Die höchste natürliche Erhebung des Kreises findet sich im Ballenberg, westlich Barbecke, unmittelbar an der Kreisgrenze (132 m NN), der tiefste Punkt in der Talaue der Erse an der nördlichen Kreisgrenze (ca. 53 m NN).
Mit der HiIdesheimer Lössbörde greift eine intensiv genutzte und nahezu waldfreie Ackerbaulandschaft auf das Kreisgebiet über. Ihr hügeliges Relief aus mesozoischen, vorwiegend kreidezeitlichen Festgesteinen wird fast geschlossen von einem Schleier eiszeitlichen Lößes bedeckt, dessen fruchtbare Schwarz- und Braunerdeböden hohe Bodenwertzahlen erreichen und damit zu den besten Ackerböden Deutschlands gehören. Schon seit über 4.000 Jahren werden sie ackerbaulich genutzt, heute von mittel- und großbäuerlichen Betrieben, die im Weizen-, Zuckerrüben-, Gerste- und Gemüseanbau über dem Landesdurchschnitt liegende Erträge erzielen.
Die hohe agrarische Tragfähigkeit spiegelt sich auch im Siedlungsbild wider. Kaum ein bis zwei Kilometer liegen die großen Haufendörfer voneinander entfernt, die nicht selten über 1.000 Einwohner zählen. Sie sind durch den Ausbau neuer Wohngebiete teilweise erheblich in die Fläche gewachsen und haben sich am Rande der Kreisstadt entlang der Ausfallstraßen sogar zu Bandstrukturen verdichtet.
Informationen zum Wappen
Der Landkreis ließ sich am 18. November 1958 vom niedersächsischen Innenministerium ein neues Wappen genehmigen.
Es zeigt Gunzelins (Gunzelin von Wolfenbüttel-Asseburg, der nach dem Aussterben des Peiner Grafengeschlechtes um 1200 in den Besitz der Grafschaft Peine gelangte) Wolf in doppelter Gestalt, rot auf goldenem Feld, auswärts gekehrt und wehrhaft aufgerichtet. Die beiden Wölfe stehen also sozusagen auf Wacht für den Bestand des Kreises Peine gegen die stets gebietshungrigen Wappenlöwen der städtischen Ballungszentren Hannover und Braunschweig.
In der Farbgebung des Wappens war man frei, da die Farben des nur auf Schildsiegeln überlieferten Wappens Gunzelins nicht bekannt sind. Man wählte Gold und Rot, die Farben des bischöflichen Fürstenstaates Hildesheim, an den das Gebiet des heutigen Landkreises kurz nach Gunzelins Tod gelangte und zu dem es fortan fünfeinhalb Jahrhunderte (bis 1802) gehörte. (Text auszugsweise aus Arnold Rabbow, Neues Braunschweiger Wappenbuch)